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Wachstumspläne: Wie Nike wieder zur Nummer eins werden will

Von Reinhold Koehler

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Business

Der US-Sportartikel-Riese Nike hatte in der Intensität öffentlichen Wahrnehmung in letzter Zeit oftmals gegenüber dem Konkurrenten Adidas das Nachsehen. Nicht nur, dass Adidas mit Popstars wie Kanye West eigene Produktlinien erfolgreich am Markt platzieren und so das Markenimage weltweit aufpolieren konnte, Adidas überzeugte auch durch technische Innovationen wie der ersten, digitalen Turnschuhfabrik im Mini-Format, die Sneaker direkt „on demand“ produzieren kann. Die Folge: Adidas wächst derzeit stark und steigert zudem enorm seine Profitabilität.

Nun will Nike zurück zu alter Stärke und der Konkurrenz so beweisen, dass man noch immer zurecht globaler Marktführer im Sportartikel-Bereich ist. Auf einer Investorenkonferenz präsentierte das Management des US-Konzerns daher unlängst seine ehrgeizigen, globalen Wachstumspläne für die kommenden Jahre. Dazu zählen in erster Linie verlässliche Umsatzsteigerungen sowie höhere Margen und Aktiengewinne.

Man strebe mithilfe einer ganzen Reihe an Maßnahmen an, den Konzernumsatz innerhalb der nächsten fünf Jahre im mittleren, einstelligen Prozentbereich zu steigern, so die Geschäftsführung. Zudem wurden den Aktionären durchschnittlich rund 15 Prozent Gewinnausschüttung pro Aktie versprochen.

Über eine Milliarde US-Dollar Investitionen pro Jahr geplant

Herzstück der neuen Business-Offensive ist eine sogenannte „Consumer Direct Offense“, die es dem Unternehmen künftig ermöglichen soll, über digitale Plattformen schneller und unbürokratischer mit Sportlern weltweit Geschäfte zu machen. Das System werde über alle Disziplinen hinweg in zwölf Schlüsselstädten in zehn globalen Märkten implementiert, heißt es. Sportler sollen darin individuell nach ihren Anforderungen betreut und beraten werden.

Zudem soll auch der „normale“ Endkunde in Zukunft persönlicher und direkter betreut werden. Eine neue NikePlus-Mitgliedschaft soll Kunden ermöglichen, schnell auf ihre individuellen Ansprüche ausgerichtete Angebote zu erhalten und sich im Onlineshop der Marke einen eigenen User-Bereich einzurichten.

Generell subsummiert Nike seine Maßnahmen unter drei Hauptbereiche: Innovation, Geschwindigkeit und Direktheit. So will das Unternehmen neue Innovations-Plattformen gründen, die schon bald rund 50 Prozent zum angestrebten Umsatzwachstum beitragen sollen. Der digitale Handel, sowohl über eigene Kanäle als auch über Handelspartner, soll sein Wachstum von aktuell 15 auf 30 Prozent pro Jahr steigern.

Auch den Fast Fashion Bereich will Nike weiter ausbauen und seine Produktionszeit bis zum Jahr 2022 um 50 Prozent verkürzen, um noch mehr Produktlinien in noch kürzeren Zeitabständen auf den Markt zu werfen. Nike soll omnipräsent und jederzeit zugänglich sein, um so die Absatzzahlen signifikant zu erhöhen. Erklärtes Ziel der Konzernführung ist es, dass die Konsumenten weltweit Nike wieder zu ihrer absoluten Lieblingsmarke machen, und das möglichst dauerhaft. Dafür will der US-Riese künftig rund vier Prozent seiner Umsätze re-investieren.

In Zahlen peilt das Konzernmanagement auf dem nordamerikanischen Markt ein Umsatzplus von rund fünf Prozent an. In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika will Nike im hohen, einstelligen Bereich zulegen, während in China sogar zweistellige Wachstumsraten eingeplant sind. In der Region Asien/Pazifik und Südamerika erwartet Nike ein Plus von durchschnittlich rund zehn Prozent pro Jahr bis 2022.

Foto: Nike

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