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Was sind die zentralen Herausforderungen für den Einzelhandel seit der Wiedereröffnung der Geschäfte?

Von FashionUnited

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Ungeachtet der weiteren Aufwärtstendenz im Einzelhandel, hat dieser jüngste Schub für Einkäufe in physischen Geschäften in den meisten Fällen nicht auch nur annähernd die Umsätze wettgemacht, die online eingebüßt wurden. Diese Entwicklung hilft Marken auch nicht dabei, die unerwarteten Bestandsvolumen abzusetzen. Beide Trends werden sich wahrscheinlich nur verstärken, da wir auf die womöglich schwerste Rezession in der Geschichte des Vereinigten Königreichs zusteuern.

Im englischen Original verfasst von Raffy Kassardijan, CEO der Parker Lane Group

Umstieg auf E-Commerce

Die drängendste Herausforderung ist der unvermeidliche Umstieg auf E-Commerce, da Kunden immer häufiger online einkaufen. Der elektronische Handel hat jedoch seine eigenen Gesetze, und Missverständnisse hierbei können fatal sein. Im E-Commerce sind die Margen dünn wie Rasierklingen, dies betrifft auch die Fehlermarge.

Hier stellen sich zwei Herausforderungen: Zum einen müssen Einzelhändler die Warenlager ihrer Geschäfte so umgestalten, dass Online-Verkäufe und -Retouren abgewickelt werden können. Zum anderen ist für Retouren eine Strategie erforderlich. Das Nebenprodukt eines erfolgreichen Umstiegs ist ein Anstieg der Retouren. Herkömmliche Einzelhändler sind nicht auf eine effektive Online-Abwicklung von Retouren ausgerichtet: Physische Geschäfte generieren nicht annähernd so hohe Retouren-Volumen wie der elektronische Handel. Dies sind auch keine Probleme, die sich mittels 3PL (Dritt-Logistikdienstleister), etwa durch Transportunternehmen, lösen lassen. Die Beförderung von Paketen und das Retourenmanagement sind zwei verschiedene Welten: Die meisten 3PL-Dienstleister sind nicht dafür ausgestattet, die Unmengen an Retouren, die sich in den Warenlagern der Marken auftürmen, restwertschöpfend zu verarbeiten.

Das Retourenmanagement ist eine spezielle Dienstleistung, die designierte IT-Systeme, implizites Wissen und den Zugang zu Sekundärmärkten voraussetzt. Marken müssen ihre Optionen scharfsinnig abwägen, da der Bereich der Rücknahmelogistik voller kommerzieller Untiefen ist, die nur mit spezifischem Fachwissen passiert werden können.

Der logischste Ansatz ist, den Umstieg von offline zu online an einen spezialisierten Partner auszulagern und mit diesem zusammenzuarbeiten. Hierdurch setzen Marken Ressourcen frei, um sich auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren, während gleichzeitig Kosten gesenkt und höhere Erträge erzielt werden.

Mangelnde Fachkompetenz im Überbestands-Management

Die Kosten für nicht verkaufte Bestände zählen zu den größten Ineffizienzen im Einzelhandel. Nicht verkaufte Bestände sind kostspielig und die Lagerung von Beständen mindert jeden Tag die Gewinnmarge. In Anbetracht der voraussichtlich sinkenden Verkaufszahlen parallel zur steigenden Arbeitslosigkeit, werden Warenüberbestände wahrscheinlich in der nahen Zukunft ein Problem bleiben. Doch es gibt Lösungen, die für Einzelhändler jeder Größenordnung machbar sind.

Es ist ein Paradigmenwechsel im Überbestands-Management erforderlich. Der erste Schritt hierbei wird sein, dass Marken das Überbestands-Management in den Mittelpunkt ihrer Geschäftsstrategien stellen. Die mangelnde proaktive Aufrüstung der Bestandsmodelle innerhalb von Betrieben resultiert in realen finanziellen Einbußen. Der durchschnittliche Einzelhändler ist aber leider nicht darauf vorbereitet, eine Aufrüstung der Lieferkette in diesem Maßstab durchzuführen und kennt vermutlich keine sinnvollen Optionen, um Unterstützung zu beziehen.

Für Innovationen müssen Marken ihren Schwerpunkt von betriebsinternen Lösungen auf die Zusammenarbeit verlagern: Durch Investitionen in die richtigen Partnerschaften können Marken skalierbare und flexible Lösungen erreichen, die zur effektiven Vermarktung von Überbeständen erforderlich sind. Dies wiederum schafft einen Mehrwert, von dem die Marke profitieren kann.

Obgleich externe Bestandsmanagementlösungen relativ neu sind, sind sie der einzige Weg in die Zukunft. Antiquierte betriebsinterne Ansätze (wie bspw. der Verkauf an Händler oder die Vernichtung von Überbeständen) sind keine Innovationsgrundlage. Sie vermögen es auch nicht, auf die veränderlichen Anforderungen von Einzelhändlern und auf die wachsende Größenordnung einer On-Demand-Ökonomie einzugehen.

Fazit

Die Mode ist seit eh und je Veränderungen unterworfen – beim Modegeschäft verhält sich dies nicht anders. Doch während die Modewelt weiterhin rasante Innovationen durchläuft, bleiben die Lösungen für das Bestandsmanagement in einem Stillstand verhaftet. Überbestände und „Abfall“ wird es immer geben, Einzelhändler müssen aber deren Bedeutung erkennen. Wenn man es richtig anstellt, können aus Kosten Chancen werden.

Lösungen aus der Vergangenheit können keine Probleme der Zukunft lösen. Es ist ein radikales Umdenken und eine umfassende Aufrüstung der „alten Welt“ erforderlich, um die besten Chancen zu haben, die Herausforderungen der neuen Welt zu überstehen.

Obwohl COVID-19 den Wert einer echten Kreislaufwirtschaft unter Beweis gestellt hat, müssen Marken Sachverständige konsultieren, die ihnen dabei helfen, einen Ausweg aus den Problemen zu finden, die COVID-19 deutlich gemacht hat, damit sie in einer Welt nach der Pandemie wettbewerbsfähig bleiben können.

Die Parker Lane Group bietet AI-gestützte Rücknahmelogistiklösungen für Einzelhändler in der Modebranche an. Die datengestützte Ansätze der Parker Lane Group revolutionieren die Art und Weise, wie Einzelhändler und Marken retournierte und überschüssige Bestände handhaben, abwickeln und verkaufen. Zu unseren Kerndienstleistungen zählen das Retourenmanagement, die Vermarktung von Überbeständen, das Recycling und die Branchenberatung.

Bild: Raffy Kassardijan, CEO der Parker Lane Group

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