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Wie Furla sich auf 2022 vorbereitet

PRESSEMITTEILUNG
Von Isabella Naef

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Business|CEO-INTERVIEW

Wie kann die Pandemie überwunden und eine gewinnbringende Strategie entwickelt werden, die die ersten Anzeichen einer Erholung in den Märkten zu erkennt – die dank Impfstoffen die schlimmste Phase der Coronavirus-Krise hinter sich lassen? Und was hat der italienische Lederwaren-Hersteller Furla in Deutschland vor? Das sind nur einige der Themen, über die Furla-Chef Mauro Sabatini im FashionUnited-Interview spricht.

Sabatini, der Ende Januar zum CEO bestellt wurde, ist seit 18 Jahren als strategischer Industriepartner für die traditionsreiche und international bekannte italienische Marke tätig. Er verfügt über umfassende Erfahrungen in der Lieferkette und mit internationalen Märkten. Omnichannel, Einkaufserlebnis, ein weiterer Push für das Schuhsegment sind nur einige der Meilensteine der nahen Zukunft für die Furla-Unternehmensgruppe, die 2019 mit einem konsolidierten Umsatz von 502 Millionen Euro abgeschlossen hat.

Wie verlief das Jahr, das wir gerade hinter uns gelassen haben?

Mauro Sabatini: Das gerade zu Ende gegangene Jahr war sicherlich turbulent: Alle Marken litten unter der Covid-19-Pandemie und den daraus resultierenden Maßnahmen, die die Länder zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus ergriffen. In den letzten vier oder fünf Jahren waren wir „einzelhandelsorientiert“, was natürlich in dieser Situation dazu geführt hat, dass wir im letzten Jahr einen Umsatzrückgang im zweistelligen Bereich hatten, ich würde sagen, ähnlich wie andere Unternehmen in der Modebranche. Der Sektor wurde von der Pandemie stark getroffen, was die Schere zwischen Gewinnern und Verlierern verschärft hat.

Wie sind Ihre Prognosen für 2021 und in welchen Ländern ist bereits eine Erholung zu erkennen?

2021 wird ein Jahr des Übergangs sein, wobei die Entwicklung in den nächsten Quartalen eng mit der Impfstoffverteilung verbunden ist. Im Moment gibt es Märkte, wie zum Beispiel China, wo wir eine Erholung erleben. Aber grundsätzlich kann ich sagen, dass wir in den Startlöchern stehen, um 2022 durchstarten zu können. Nun wird jeder sein eigenes Operationsmodell entwickeln müssen. Was uns betrifft, so besitzen wir eine sehr italienische DNA, wir sind ein Unternehmen, das innovativ war und auch weiterhin ist und das mit Flexibilität und Beweglichkeit arbeitet.

Der E-Commerce-Bereich verzeichnet auch im Modesegment ein exponentielles Wachstum: Wie läuft es hier für Sie?

Der digitale Bereich, der 2020 ein Plus von 36 Prozent gegenüber 2019 verzeichnete, mit einem sehr starken letzten Quartal von plus 54 Prozent, ist eine der Säulen unserer Strategie. In Zahlen ausgedrückt verzeichnete die Region Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA), auf die 49 Prozent des weltweiten E-Commerce entfallen, den stärksten Anstieg: plus 60 Prozent gegenüber 2019, eine Verdoppelung des Umsatzes im letzten Quartal (+99 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Angesichts dessen ist festzustellen, dass sich der stationäre Einzelhandel weiterentwickeln muss, aber er wird nicht verschwinden. Wir müssen eine „Bindung“ schaffen und das Kundenerlebnis gewährleisten, uns in wichtigen Bereichen positionieren und das mit der richtigen Ladengröße und unter Berücksichtigung der Logistik tun. Die Größe unserer Filialen ist derzeit in Ordnung.

Welches sind die stärksten Märkte von Furla?

Prozentual gesehen entfallen auf die Region EMEA 40,5 Prozent der Erlöse, auf Japan 24,9 Prozent und auf Asien-Pazifik 27,6 Prozent. Die Vereinigten Staaten sind mit einem Umsatzanteil von 7 Prozent derzeit ein eher marginaler Markt.

Wie läuft es auf dem deutschen Markt?

Wie ich bereits sagte, ist die Region EMEA ein sehr wichtiger Markt für Furla, und Deutschland ist ein Land, in dem wir investiert haben und wo es gut läuft. Wir sind in den schönsten Geschäften präsent und auch das Online-Geschäft verzeichnet gute Ergebnisse. In diesem Markt hat unser Produkt einen interessanten Kundenstamm. Unsere Marke bietet einen Mehrwert und kommt bei den Verbrauchern gut an, die auf die Funktionalität und das Preis-Leistungs-Verhältnis achten.

Wir haben in diesem Markt vor etwa anderthalb Jahren mit Schuhen begonnen und wir werden auch weiterhin in diesen Bereich investieren. Ich kann noch hinzufügen, dass Deutschland interessant ist, weil es eine funktionierende Distribution über den Großhandel gibt, der unsere Strategie ergänzt, den Multichannel-Vertrieb weiter auszubauen.

Es wird viel über ökologische und soziale Nachhaltigkeit gesprochen. Welchen Ansatz verfolgt Furla in dieser Hinsicht?

Für Furla ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt, seit 2017 haben wir uns in der Lieferkette auf den Weg gemacht. Das ist für uns ein zentrales Thema, das unter die gesamtgesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen fällt. In dieser Hinsicht haben wir eine Investition in Italien für Italien realisiert: Es ist die neue Furla-Zentrale für Design, Forschung, Produktion und Ausbildung.

Mit Sitz im Herzen des Chianti, in Tavernelle Val di Pesa in der Provinz Florenz, ist Furla Progetto Italia eine Hommage an die italienischen Wurzeln des Unternehmens und an die bedeutende Tradition und Exzellenz Italiens in der Herstellung.

Das Produktionszentrum wird es uns ermöglichen, die Prozesse der Kreativität und der Produktforschung zu verbessern und so ein Höchstmaß an Innovation und Qualität zu gewährleisten.

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.it.

Bild: Mauro Sabatini / Furla Store / Furla

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