• Home
  • Nachrichten
  • Business
  • Wolford: Halbjahresumsatz schrumpft um knapp 15 Prozent

Wolford: Halbjahresumsatz schrumpft um knapp 15 Prozent

Von Jan Schroder

Wird geladen...

Scroll down to read more

Business

Das österreichische Bekleidungsunternehmen Wolford AG ist im ersten Halbjahr 2016/17 aufgrund eines deutlichen Umsatzrückgangs tiefer in die Verlustzone gerutscht. Der in Bregenz beheimatete Spezialist für Wäsche und Legwear haderte angesichts der mageren Zahlen mit „schwachen Kundenfrequenzen“ in wichtigen Märkten. Zum Umsatzrückgang habe allerdings auch die Verschiebung von Lieferterminen beigetragen, erklärte das Unternehmen.

In den Monaten Mai bis Oktober belief sich der Umsatz auf 67,6 Millionen Euro. Damit verfehlte er das entsprechende Vorjahresniveau um 14,7 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sanken die Erlöse um 13,1 Prozent. In allen Vertriebskanälen war der Umsatz rückläufig. Im Großhandelsgeschäft schrumpfte er um zwanzig Prozent, was das Unternehmen unter anderem mit Änderungen bei den Auslieferungsterminen begründete. So sei ein Liefertermin für die Herbst/Winter-Kollektion „näher an die Weihnachtssaison und damit in das dritte Quartal verschoben“ worden.

Auch im eigenen Einzelhandel blieben die Erlöse deutlich unter dem Vorjahresniveau: Nach Angaben von Wolford sanken sie aufgrund der „sinkenden Kundenfrequenz in den Boutiquen“ um zwölf Prozent und blieben damit „deutlich unter den Erwartungen“. Sogar im Online-Geschäft gab es einen Rückschlag: Dort ging der Umsatz um drei Prozent zurück.

Neben den Terminverschiebungen im Großhandelsgeschäft machten schwierige Rahmenbedingungen dem Unternehmen im ersten Halbjahr zu schaffen. „In wichtigen Kernmärkten Europas schwächelte die Bekleidungsbranche“, erklärte Wolford. Letztlich waren die Umsätze in allen Regionen rückläufig. In Österreich (-7 Prozent), Deutschland (-9 Prozent) und Spanien (-4 Prozent) hielt sich der Abwärtstrend noch in Grenzen, in den übrigen europäischen Ländern, in den USA und in Asien schrumpften die Erlöse um zweistellige Prozentsätze.

Der Halbjahresverlust wächst auf 8,45 Millionen Euro

Die unbefriedigende Umsatzentwicklung belastete naturgemäß das Halbjahresergebnis. Zudem sorgten Sonderbelastungen im Rahmen der laufenden Restrukturierungsmaßnahmen, darunter etwa Abfindungszahlungen an entlassene Mitarbeiter, dafür, dass das Unternehmen tiefer in die roten Zahlen rutschte. So wuchs der Fehlbetrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 0,28 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 8,24 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust in Höhe von 8,45 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2015/16 hatte er lediglich bei 0,90 Millionen Euro gelegen.

Für das gesamte Geschäftsjahr gibt sich der Vorstand noch verhalten optimistisch. „Im zweiten Halbjahr sollte das laufende Maßnahmenprogramm zur nachhaltigen Umsatz- und Profitabilitätssteigerung erste positive Kosteneffekte zeigen, während ein Großteil der Restrukturierungs-Aufwendungen im ersten Halbjahr zu Buche schlugen“, erklärte das Unternehmen. Zudem würden die ins dritte Quartal verschobenen Liefertermine für entsprechend höhere Umsätze im Großhandelsgeschäft sorgen. Auch die jüngste Entwicklung im eigenen Einzelhandel gibt Anlass zu Hoffnungen: „Im November konnte Wolford den negativen Umsatztrend brechen und im eigenen Retail auf flächenbereinigter Basis wieder leichte Zuwächse erzielen“, teilte Wolford mit.

Nach dem schwachen ersten Halbjahr sei es jedoch eine „große Herausforderung“, die selbstgesteckten Ziele für das laufende Geschäftsjahr zu erreichen, räumte das Unternehmen ein. Derzeit erwartet das Management für 2016/17 „leicht nachgebende Umsätze und ein negatives operatives Ergebnis im niedrigen einstelligen Bereich“. Ob diese Prognosen erfüllt werden können, hängt nach Einschätzung der Geschäftsführung „entscheidend“ von der Umsatzentwicklung im dritten Quartal ab, in dem das wichtige Weihnachtsgeschäft verbucht wird.

Foto: Wolford AG, Bregenz
Wolford