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Zalando erhält ersten Greenwashing Award

Von Simone Preuss

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Der norwegische Verbraucherverband hat in diesem Jahr seinen ersten Greenwashing Award vergeben, und zwar an Onlinehändler Zalando. Der Grund? Nachhaltigkeitsfilter auf der Website des Anbieters, die nach Ansicht der Jury „die ökologischen Herausforderungen der Modebranche verschleiern“.

Zalando wurde aus einer Liste von vier Unternehmen (KappAhl, Booking.com und Kicks) ausgewählt, die wiederum aus mehr als 40 nominierten Unternehmen für die „Auszeichnung“ ausgewählt wurden. Alle vier werden des Greenwashings von Produkten und Leistungen durch umweltfreundliche Filter in ihren Onlineshops bezichtigt.

Mit der Auszeichnung möchte die Jury die Aufmerksamkeit auf die Verwendung des Wortes „Nachhaltigkeit“ und diese Art von Filtern lenken, mit denen Verbraucher:innen zukünftig zunehmend konfrontiert werden.

Irreführende Filter

„Durch die Vermarktung von Kleidung unter dem Begriff „Nachhaltigkeit“ erweckt Zalando den Eindruck, dass wir uns aus ökologischen Herausforderungen freikaufen können. Es müssen strenge Anforderungen an die Verwendung des Wortes „nachhaltig“ für eine Produktkategorie mit hohen Umweltauswirkungen und dokumentierten Herausforderungen mit beispielsweise sozialen Bedingungen gestellt werden“, fordert die Jury.

Gunstein Instefjord, Jurymitglied und Leiter für Verbraucherpolitik des Verbands, ist der Ansicht, dass der irreführende Filter von Zalando sowie die weit verbreitete Verwendung des Begriffs „Nachhaltigkeit“ dazu beitragen, die ökologische Herausforderung zu verschleiern, die der Konsum von Kleidung mit sich bringt.

„Viel zu viel Kleidung wird sowohl gekauft als auch produziert, und die Kleidungsproduktion verursacht einen beträchtlichen Teil der weltweiten Klimaemissionen. Wenn Sie als Verbraucher:in den nachhaltigsten Pullover bei Zalando kaufen möchten, ist es paradox, dass je mehr Nachhaltigkeitsziele Sie filtern, desto mehr Produkte erscheinen als Alternativen. Offensichtlich sollte es umgekehrt sein“, so Instefjord.

Die Idee eines Filters, der Verbraucher:innen hilft, umweltfreundliche Entscheidungen zu treffen, wird vom Verband begrüßt. Wichtig sei es jedoch, sich auf irreführende Fälle der Sortierfunktion zu konzentrieren. Deshalb sind auch die anderen genannten Unternehmen nicht aus dem Schneider: Auch gegen sie soll eine Beschwerde wegen irreführender Werbung bei der norwegischen Verbraucherschutzbehörde eingereicht werden.

Nach Erhalt der Nachricht von der Verleihung des Greenwashing Awards kündigt Zalando an, den Filter, der sich auf den Higg-Index bezieht, entfernen zu wollen, der 2019 eingeführt wurde. Er soll durch Informationen zu den spezifischen Nachhaltigkeitsmerkmalen eines Produkts ersetzen, wie Bio-Materialien, recycelte Materialen, natürliche Inhaltsstoffe und Ähnliches, so Zalando.

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