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Zalando will profitabler werden – Analyst:innen uneinig

Von DPA

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La sede di Berlino Credits: Zalando

Der Online-Händler Zalando stellt am kommenden Dienstag seine Ergebnisse für das zweite Quartal vor. Zuletzt drückten die schwache Konjunkturlage in Deutschland und eine schlechte Verbraucher:innenstimmung auf das Geschäft von Zalando. Entsprechend waren Kund:innenzahlen und Umsatz rückläufig. Der Vorstand will dem entgegentreten und nahm wieder mehr Geld für Marketing in die Hand. Dies sei nötig, um die Nachfrage anzukurbeln, hieß es.

Das beschäftigt das Management

Dabei hatte Zalando selbst ein Stück weit dafür gesorgt, dass seine Kund:innen nicht mehr ganz so unbeschwert einkaufen können wie in der Vergangenheit: So hatte der Konzern etwa Mindestbestellwerte eingeführt, um so auch den Warenkorbwert weiter zu steigern. Finanzchefin Sandra Dembeck argumentierte, dass Zalando den Fokus auf profitables Wachstum gelegt habe und diese Entscheidung eine gewisse Abwanderungsfolge habe.

Die Berliner wollen beim Thema Profitabilität große Schritte machen und schauen dabei auch auf die Ausgaben. So schraubten sie zuletzt die Logistikkosten herunter, indem sie eine kleinere Auswahl an Versandpartnern angeboten haben. Zudem gewinnt der konzerneigene Logistikanbieter Zeos an Bedeutung.

Wegen der andauernden Konsumflaute dürften im Gesamtjahr Umsatz und Bruttowarenwert (GMV) im schlimmsten Fall auf Vorjahresniveau verharren. 2023 hatte Zalando 14,6 Milliarden Euro als Bruttowarenwert ausgewiesen und 10,1 Milliarden Euro erlöst. Co-Konzernchef Robert Gentz und Finanzchefin Dembeck stellen aber auch ein Plus von jeweils bis zu fünf Prozent in Aussicht. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) soll auf 380 bis 450 Millionen Euro steigen – nach knapp 350 Millionen im Jahr zuvor.

Das halten Analyst:innen für wichtig

Von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfasste Analyst:innen halten es im Durchschnitt für möglich, dass Zalando seinen Umsatz im laufenden Jahr um rund drei Prozent auf gut 10,4 Milliarden Euro steigert. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebit) dürfte auf rund 426 Millionen Euro steigen.

Im zweiten Quartal dürfte der Umsatz nach Ansicht der Branchenkenner:innen um etwa zwei Prozent auf gut 2,6 Milliarden Euro gestiegen sein. Allerdings dürfte Zalando weiter von Effizienzsteigerungen profitieren und damit seinen operativen Gewinn deutlich hochgeschraubt haben: Analysten rechnen im Schnitt hier mit einem Plus von elf Prozent auf mehr als 160 Millionen Euro.

Zalando dürfte zwischen April und Juni an Tempo gewonnen haben, kommentierte zuletzt Warburg-Analyst Jörg Philipp Frey. Dabei dürften Bruttowarenwert als auch Umsatz einen Zahn zugelegt haben. Er merkt aber an, dass die Nachfrage nach hochpreisiger Kleidung und Luxus-Artikel schwach ausgefallen sein dürfte. Frey rechnet damit, dass Zalando die Marge dank weniger Rabatten leicht verbessert haben dürfte. Die Einführung des konzerneigenen Zeos-Logistiksystems dürfte die zugrundeliegenden positiven Effekte aber ein Stück weiter schwerer erkennbar machen. (dpa)

Zalando