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Zum Weltwassertag 2019: Baumwolle braucht weniger Wasser als behauptet

Von Regina Henkel

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Heute ist Weltwassertag. Anlässlich dieses Datums will die Bremer Baumwollbörse mit weit verbreiteten Mythen rund um den Wasserverbrauch des Baumwollanbaus aufräumen.

Fehlinformationen über den Wasserverbrauch von Baumwolle

Wenn es beim Thema Nachhaltigkeit um den Baumwollanbau geht, dann tauchen oft sehr große Zahlen auf. Zur Herstellung von einem Kilogramm der Naturfaser werden zwischen 10.000 und 17.000 Liter Wasser benötigt, kann man vielerorts lesen. Aber stimmt das? Die Bremer Baumwollbörse, ursprünglich vor 140 Jahren für den Baumwollhandel gegründet und heute internationales Zentrum für Baumwollprüfung und -forschung, Qualitätsschulung und Zertifizierung, sagt nein: „Zum Wasserverbrauch von Baumwolle kursieren seit Jahren Meldungen, die dringend einer Aktualisierung bedürfen, wie zum Beispiel jene, dass die Baumwolle zu den durstigen Pflanzen zähle. Dies entspricht nicht den Tatsachen.“

Dieser Art von Fehlkommunikation, die sich seit Jahren in den Medien verbreitet hat, möchte die Bremer Baumwollbörse als nationales und international anerkanntes Kompetenzzentrum mit objektiv geprüften Daten aktiv entgegenwirken. „Fakt ist: Baumwolle ist ein sogenannter Xerophyt, also eine Pflanze, die in der Lage ist, besonders in trockenen Klimazonen zu wachsen. Baumwolle benötigt in ihrem Wachstumszyklus zu bestimmten Zeitpunkten Wasser, wie jedes Lebewesen. Insbesondere auch, um gute Erträge zu produzieren“, heißt es in einer Mitteilung.

Baumwolle verbraucht weniger Wasser als andere Feldfrüchte

Nach neuesten, weltweit durchgeführten Untersuchungen der wissenschaftlichen Abteilung des in Washington ansässigen internationalen Baumwollsekretariats (ICAC) benötige die Produktion von einem Kilogramm entkörnter Baumwolle weltweit durchschnittlich lediglich 1.214 Liter Wasser aus künstlicher Bewässerung. 41,3 Prozent der gesamten Baumwollproduktion komme dagegen ohne künstliche Bewässerung aus. Dies betrifft 55 Prozent der globalen Baumwollanbaufläche, die ausschließlich durch Regen bewässert wird.

Eine 2011 veröffentlichte Studie des Twente Water Centre, an der University of Twente, Enschede in den Niederlanden, kommt zu dem Schluss, dass Baumwolle im Vergleich mit anderen Feldfrüchten lediglich drei Prozent des landwirtschaftlich genutzten Wassers für künstliche Bewässerung verbraucht. Weizen dagegen benötigt 15 Prozent, Reis 13 Prozent und Mais 10 Prozent.

Moderne Bewässerungsanlagen reduzieren Wasserbrauch

Dass Baumwolle beim Wasserverbrauch immer besser abschneidet liegt auch am Einsatz moderner Bewässerungssysteme, die in den letzten Jahren eingesetzt werden. So sei es inzwischen möglich, erheblich mehr Baumwolle mit weniger Wasser zu produzieren, so die Baumwollbörse. Zudem arbeitet die Baumwollforschung daran, die Eigenschaften von Baumwolle bezüglich ihrer hohen Trockenheitstoleranz weiter zu verbessern.

Länder wie die USA haben es sich zum Ziel gesetzt, den Wasserverbrauch für den Anbau von Baumwolle innerhalb von zehn Jahren um 18 Prozent zu verringern. Die hierfür nötigen technischen Entwicklungen umfassen unter anderem modernste, computergesteuerte Sensortechnik. Auch in Baumwolle produzierenden Ländern wie Australien und Israel seien bereits große Fortschritte erzielt worden. Zudem verfolgen viele Projekte im Baumwollanbau das Ziel, den Wasserverbrauch regional zu reduzieren.

Foto: Bremer Baumwollbörse

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