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Aktienmarkt: Adidas am attraktivsten

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Erfolgreiche Modeunternehmen, denen auch für die Zukunft ordentliche Wachstumsraten vorausgesagt werden, sind auch am Aktienmarkt am erfolgreichsten. Welche Marken derzeit besonders hoch in der Gunst deutscher Konsumenten stehen, hat Handelsblatt Online gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov ermittelt. Die Ergebnisse dieses Markenrankings, das die beliebtesten Marken der Deutschen in zwölf Kategorien nennt, lässt Rückschlüsse auf den Erfolg der dahinterstehenden Unternehmen und damit die Attraktivität ihrer Aktien zu, erklärt Moritz Rehmann, Markenexperte und Manager des Gamax Funds Junior: „Markenrankings sind ein essentieller Anhaltspunkt für die mittelfristigen Erfolgsaussichten eines Unternehmens im Konsumbereich. Neben der Indikation des aktuellen Status quo eines Unternehmens beobachten wir besonders intensiv die Verschiebungen in den Ranglisten, um Rückschlüsse zur Dynamik in einem bestimmten Segment zu erlangen."

Den Spitzenplatz im deutschen Moderanking belegt weiterhin der Sportartikelhersteller Adidas, der die Position bereits 2013 von der Jeansmarke Levi’s erobern konnte. Ausruhen kann sich Adidas darauf jedoch nicht, zumal die Papiere der Herzogenauracher in der Mitte des Jahres deutlich nachließen, und das trotz der Erfolge als Sponsor der Fußball-WM in Brasilien. Grund für den Einbruch war vor allem die magere Entwicklung des Russlandgeschäfts, auf dessen Ausbau Vorstandschef Herbert Hainer besonderen Fokus gelegt hatte. Auch die deutlich stärker als erwartete Abschwächung im Golfsegment trug zur Korrektur der Aktie bei. Jack Wolfskin landet in der Kategorie Modemarken zum zweiten Mal auf Platz zwei vor Nike, Puma ist zurück unter den Top 5.

Esprit und Karstadt haben es schwer

Auffällig im Vergleich der Kategorien des Markenranking ist, dass in bestimmten Segmenten Discount-Produkte vorn landen, während die Deutschen in anderen Bereichen zu Premium-Marken greifen. Für Rehmann ein klares Indiz dafür, welche Markenstrategien funktionieren und welche nicht: „Diese Erkenntnis gibt genau die Dynamik des deutschen Marktes beziehungsweise des deutschen Konsumenten wieder. Auf der einen Seite haben Niedrigpreiskonzepte große Erfolge, wie die Eigenmarken der Lebensmittelhändler oder die Bekleidungsketten wie Primark und H&M beziehungsweise Inditex zeigen", so Rehmann, der auf der anderen Seite „ein ausgeprägtes Bewusstsein für Statussymbole im Hochpreissegment“ festgestellt hat. Die Unternehmen, die hier nicht klar positioniert seien, wie zum Beispiel Esprit oder auch Handelsketten wie Karstadt hätten es schwer, erfolgreich zu sein.“

Ob Rehmanns Vorhersagen eintreffen, wird sich tendenziell bereits im laufenden Weihnachtsgeschäft zeigen. Laut Deloitte wird jeder Deutsche hier im Durchschnitt 279 Euro ausgeben, der Handelsverband HDE rechnet sogar mit 447 Euro und ist mit dem Verlauf des Weihnachtsgeschäfts bis zum dritten Advent zufrieden. Welche Modemarken zu den Gewinnern der Saison zählen, bleibt jedoch abzuwarten. Als neuen Anwärter auf einen der vorderen Plätze im Ranking hat Rehmann die Marke Under Armour ausgemacht, deren Beliebtheit stetig steigt.

Foto: Adidas

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