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Alibaba für USA wieder „notorischer Markt“

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Auch wenn der chinesische Internetriese Alibaba erst im Juli dieses Jahres eine neue Online-Plattform ins Lebens rief, um gegen Fälschungen vorzugehen, bleibt der US-amerikanische Bekleidungs- und Schuhverband (AAFA) unbeeindruckt: Er hat Alibaba wieder auf die „Notorious Markets“-Liste setzen lassen.

Diese hebt Märkte hervor, die das Urheberrecht regelmäßig verletzen. Der AAFA hat Alibaba und seine E-Commerce-Plattformen wieder aufnehmen lassen, da es dem Konzern nicht gelungen ist, geltende Regeln und Richtlinien einzuhalten. Dies gelang dem Verband sogar außerplanmäßig und durch eine Mitteilung an die US-Handelsvertretung (USTR). Derzeit befinden sich 118 stationäre und Onlinehändler auf der Liste, die den Verkauf gefälschter Ware zulassen.

Der AAFA kreidet Alibaba besonders an, nicht die Verschläge der USTR berücksichtigt zu haben, um den Verkauf solcher Ware zu verhindern. „Trotz zahlreicher öffentlicher Aussagen, dass das Unternehmen das Problem mit Imitaten ernst nehme, konnten wir keine Verbesserungen auf Alibabas Plattformen feststellen“, sagte Rick Helfenbein, Geschäftsführer und Präsident des AAFA. Laut Einschätzungen einer chinesischen Regierungsorganisation sind mindestens 67 Prozent aller auf Alibabas Plattform Taobao verkaufter Produkte gefälschte Artikel.

Alibaba hat Auflagen nicht eingehalten

Alibaba wurde im Jahr 2012 von der „Notorious Markets“-Liste unter der Bedinung entfernt, dass das Unternehmen sein Problem mit gefälschter Ware in seinem Angebot beheben würde. Zudem wurden spezielle Anforderungen vereinbart, die es einzuhalten hatte. Dies ist jedoch nicht geschehen. „Diese Anforderungen wurden nicht eingehalten und deshalb bezahlen amerikanische Verbraucher und unsere Mitglieder den Preis“, sagte Helfenbein.

Durch die Einstellung von mehr Personal speziell zur Bekämpfung gefälschten Produkte - insgesamt 200 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen - im Januar hatte Alibaba gehofft, noch eine Weile der „Notorious Markets“-Liste fernbleiben zu können, nachdem die US-Regierung erst wenige Wochen zuvor eine Warnung gegen Alibaba und seine e-Commerce Plattform Taobao wegen der hohen Anzahl gefälschter Produkte auf beiden Websites ausgesprochen hatte. Zudem wurden Alibabas Anstrengungen als „zu langsam“ und „zu schwierig zu benutzen“ bezeichnet und die fehlende Transparenz bemängelt.

Bereits seit Jahren hat der Internetriese gegen seinen schlechten Ruf im Ausland zu kämpfen, gilt er doch als Onlinehändler, der den Verkauf gefälschter Ware auf seinen e-Commerce-Plattformen duldet.

An Alibaba vorbeizukommen wird jedoch schwierig sein, stieg der chinesische Internetriese doch erst Anfang des Jahres zur größte Handelsplattform der Welt auf: Das Unternehmen gab im April im Rahmen seines Jahresberichts bekannt, mit seinem E-Commerce-Gesamtumsatz im Geschäftsjahr, das im März 2016 endete, den Jahresumsatz des US-Einzelhandelsriesen Wal-Mart übertroffen zu haben, der 482,1 Milliarden US-Dollar (424,7 Milliarden Euro) betrug.

Foto: Alibaba
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