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Aufatmen im Einzelhandel? Neue App zur Kontaktnachverfolgung soll sicheren Einkauf gewährleisten

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Nach zwei langen Lockdowns und der erst zögerlichen Wiedereröffnung des stationären Handels ist dieser mehr als gebeutelt beziehungsweise steht der Zukunft mit jederzeit möglichen erneuten Schließungen skeptisch gegenüber. Ein neuer Ansatz verspricht Hoffnung: Eine neu entwickelte App namens Luca, die direkt mit den örtlichen Gesundheitsämtern vernetzt ist, soll den sicheren Einkauf durch die digitale Kontaktnachverfolgung gewährleisten.

Wie funktioniert dies? Jeder Laden hinterlegt digital seinen Standort und hängt einen QR-Code ins Schaufenster. Der Kunde/die Kundin lädt sich die Luca-App aufs Smartphone, legt ein Profil mit Kontaktdaten an, scannt den QR-Code und checkt so im Laden ein. Werden nun Infektionen mit dem Corona-Virus gemeldet, kann das örtliche Gesundheitsamt die Kontakte im Laden über das verschlüsselte System innerhalb kürzester Zeit nachverfolgen und Infektionsketten schnell unterbrechen.

Das Bündnis der großen Einzelhändler „Leben im Zentrum“ begrüßt die Luca-App und sieht in ihr eine „perfekte Ergänzung“. „Mit der digitalen Nachverfolgung mithilfe der Luca-App, der Impf- und Teststrategie der Bundesregierung sowie den erprobten Hygienekonzepten dürfte der flächendeckenden Öffnung des Einzelhandels in Deutschland nichts mehr im Wege stehen. Die Politik muss jetzt schnell für eine bundesweite Einführung der Luca-App stimmen und die Finanzierung klären“, heißt es jüngst in einer Pressemitteilung.

„Auch für uns stellt die Luca-App neben dem aufwendigen Hygienekonzept, welches wir seit Beginn der Pandemie umsetzen, ein Instrument dar, unseren Kunden beim Einkaufen ein Stück mehr Sicherheit zu bieten – und das, so hoffen wir, bald wieder deutschlandweit in all unseren Filialen“, bestätigt Ernst Schäfer, Geschäftsleitung von Jeans Fritz, darin.

„Ähnlich wie die anderen Unterstützer des Bündnisses ‚Leben im Zentrum‘ sehen auch wir in der Luca-App eine sinnvolle, ergänzende Lösung zur digitalen Kontaktnachverfolgung. Zusammen mit der endlich an Fahrt aufnehmenden Impf- und Teststrategie der Bundesregierung und unserem über viele Monate erprobten und kontinuierlich weiterentwickelten Hygienekonzept, ist sie ein weiterer wichtiger Garant für eine sichere Wiedereröffnung des gesamten stationären Handels. Wir erwarten hinsichtlich der bundesweiten Einführung und Finanzierung der Luca-App ein klares Signal von Seiten der Politik“, stimmt auch Andreas Hohlmann, Managing Director Germany von Unibail-Rodamco-Westfield, zu.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßt Anwendungen wie die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung ebenfalls und drängt auf eine übergreifende, flächendeckende Lösung: „Um so schnell wie möglich wieder bundesweit das gewohnte Einkaufserlebnis bieten zu können, benötigen wir eine einheitliche Lösung für die Kontaktnachverfolgung. Mit einer ordentlichen Datengrundlage wird eine verbindliche Basis erreicht und ein Flickenteppich verhindert“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einer Mitteilung vom Dienstag.

Das Team hinter der Luca-App setzt sich aus der neXenio GmbH, einer Ausgründung des Hasso-Plattner-Instituts, der Bundesdruckerei und Fraunhofer AISEC zusammen. Zudem bekommt es prominente Unterstützung von einigen Kulturschaffenden, etwa der Band Die Fantastischen Vier. Die Kosten für die App sollen der Bund oder die Gesundheitsämter übernehmen.

„Wir sind angetreten, um mit Luca die Gesundheitsämter zu entlasten. Dazu müssen möglichst viele mitmachen. Deswegen ist es eine tolle Nachricht, dass der Einzelhandel hier einen Schritt nach vorne macht. Luca ist eine Datenautobahn in die Gesundheitsämter – mit Spuren in zwei Richtungen. Per Mausklick können mögliche Betroffene einer Infektionskette in minutenschnelle nach der Risikoeinschätzung durch die Gesundheitsämter informiert werden und Infektionsketten können bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt und unterbrochen werden. Dabei war es uns wichtig, dass die Anwendung für Nutzer so einfach wie möglich ist“, erklärt Patrick Hennig, CEO von Culture4life, dem Entwickler der App.

„Super, dass so viele Menschen das Potential von Luca erkennen. Wir freuen uns, wenn Luca ein Werkzeug ist, das hilft, die Pandemie zu bekämpfen und gesellschaftliches Leben wieder möglich zu machen. Luca ist smarte Technologie für smarte Lösungen“, kommentiert Smudo, Mitglied der Fantastischen Vier und Mitgründer der App.

Bilder: Culture4life

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