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Bald an der Billionengrenze: Asien ist E-Commerce-Weltmeister

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Die Region Asien-Pazifik mit den beiden Mega-Märkten China und Indien ist laut einer Studie der USForschungsgruppe Forrester Data die weltweit größte Region für den Online-Handel – und wächst mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Zuletzt setzte die Branche auf dem Kontinent bereits die astronomische Summe von 861 Milliarden US-Dollar um, und will schon bald die Billionengrenze knacken.

Bis zum Jahr 2021 sollen die asiatischen E-Commerce Umsätze auf 1,4 Billionen Dollar im Jahr steigen und den Online-Anteil am Einzelhandelsvolumen auf mindestens 20 Prozent erhöhen. Alleine der Wirtschaftsgigant China soll an dieser Entwicklung mit knapp 1,1 Billionen Dollar beteiligt sein und damit 80 Prozent aller E-Commerce-Umsätze im Asien-Pazifik-Markt abdecken.

Für Indien erwartet die Studie bis 2021 einen durchschnittlichen jährlichen Anstieg von über 30 Prozent auf insgesamt 64 Milliarden US-Dollar. Dies ist umso beeindruckender, da der dortige Markt mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen hat, etwa rechtlichen Hindernissen, einem Rückgang von Venture-Kapital- Ausstattung, mangelnden Logistik-Ressourcen und einem langsamen Anstieg der Zahl der Online-Käufer. Trotzdem wächst der indische Markt dreimal schneller als der südkoreanische, der nächste vielversprechende Markt in der Region. Nach Aussage von Elaine Wong, Mitbegründerin von BFMe.com, einem führenden, grenzüberschreitenden E-Commerce-Anbieter der Region, sei der indische Markt mit dem in China vor zehn Jahren vergleichbar. Vor allem Elektronik, Haushaltswaren, Kleidung, Make-up und Spielzeuge seien hier gefragt.

China führt, Indien und Südostasien im Kommen

Zu den aktuell vielversprechendsten E-Commerce-Märkten zählt auch Südostasien. So sollen bereits 45 Prozent der 256 Millionen Einwohner Indonesiens einen Online-Zugang haben und 34 Prozent ein Smartphone besitzen. Allerdings sollen nur sieben Prozent über eine Kreditkarte verfügen, während 37 Prozent ein Bankkonto haben. Alternativ zu den im Westen weit verbreiteten Online-Zahlmethoden, die den Besitz einer Kreditkarte oder eines Bankkontos voraussetzen, könnten sich hier künftig elektronische Geldbörsen durchsetzen.

Aktuell gibt es bereits 260 Millionen Internetnutzer in Südostasien und ihre Zahl nimmt schneller als irgendwo sonst der Welt. Analysten erwarten, dass im Jahr 2025 der E-Commerce-Markt in jedem Land der Region einen jährlichen Umsatz über fünf Milliarden US-Dollar haben wird. „Das tatsächliche Wachstumspotential liegt in den relativ unerschlossenen Märkten Bangladesch, Kambodscha, Laos, Myanmar, Nepal, Pakistan und Sri Lanka," so sich Hanno Stegmann, Chief Executive der Asia-Pacific Internet Group aus Singapur. Im Durchschnitt hätten diese Länder ein BIP-Wachstum von 6,4 Prozent über die letzten sieben Jahre und die Bevölkerung sei um 76 Millionen gestiegen. Stegmann ist allerdings überzeugt: „In allen diesen Märkten wird die Mehrheit der Kunden nur über mobile Geräte Zugang haben, eine Situation auf die sich die Händler einstellen müssen."

Auch beim E-Commerce Giganten China kaufen die meisten Kunden mobil ein. Der Anteil der über mobile Endgeräte getätigten Online-Bestellungen liegt hier aktuell bereits bei 90 Prozent, 75 Prozent davon über Smartphones. Allerdings sollten Händler hier darauf achten, bestehende Apps als Shopsysteme zu nutzen oder einen großen Mehrwert bieten. Schließlich soll der durchschnittliche Smartphone-Besitzer in China bereits jetzt rund 40 Apps auf seinem Gerät installiert zu haben und dementsprechend nicht besonders motiviert sein, dem weitere hinzuzufügen.

Foto: Hong Kong Trade Development Council

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