Coronavirus-Krise: Einzelhandel rechnet nicht mit schneller Erholung
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Der Einzelhandel in Deutschland rechnet angesichts der Corona-Krise mit einer langen Durststrecke für große Teile der Branche. Voraussichtlich werde der Einzelhandel insgesamt erst 2022 wieder das Umsatzniveau des Vorkrisenjahres 2019 erreichen, sagte am Mittwoch der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth. "Der Einzelhandel wird sich erholen, aber es wird eine langsame Erholung sein, nicht das schnelle Aufleben des Konsums."
Nach wie vor ist laut HDE im Handel eine Zweiteilung zu beobachten. Während die Umsätze im Lebensmittelhandel und im E-Commerce in der Pandemie deutlich zunahmen, litten Modehändler, Schuhgeschäfte und andere innenstadttypische Anbieter massiv unter den coronabedingten Ladenschließungen und spüren auch nach der Wiedereröffnung der Geschäfte noch immer die Kaufzurückhaltung der Bundesbürger. Insgesamt rechnet der HDE für dieses Jahr im Nicht-Lebensmittelhandel mit einem Umsatzminus von 40 Milliarden Euro – vorausgesetzt es kommt keine zweite Pandemiewelle.
Insgesamt werde der Einzelhandel in Deutschland trotz des florierenden Lebensmittelhandels und des boomenden E-Commerce in diesem Jahr voraussichtlich ein Umsatzminus von vier Prozent verzeichnen. Damit sei 2020 "das Jahr mit dem stärksten Wirtschaftsrückgang in der Geschichte des Einzelhandels seit dem Zweiten Weltkrieg", betonte der HDE. (dpa)
Foto: David Visnjic/Andolu Agency via AFP