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„Der Secondhand-Markt wird den Retail überholen”

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Einzelhandel

Max Schönemann, CEO von REBELLE über die Zukunft des boomenden Secondhandmarkts und die Chancen für Luxusbrands.

Wie sehen Sie die aktuelle Situation auf dem Secondhand-Markt?

Der Secondhand-Markt wächst exponentiell, er professionalisiert und digitalisiert sich zunehmend. Haupttreiber dieser Entwicklung ist primär das sich verändernde Einkaufsverhalten der Zielgruppen GenZ und Millennials. Der Besitz von Statussymbolen verliert an Bedeutung bzw. wird flexibler. „Neu“ muss nicht mehr „ungetragen“ bedeuten, sondern erhält einen subjektiven Charakter. Nachhaltigkeit und das Streben nach Individualität sind mehr als kurzfristige gesellschaftliche Trends und Secondhand hat sich inzwischen vom Nischendasein zum Mainstream entwickelt. Ich bin davon überzeugt, dass mittelfristig der Secondhand-Markt den Retail überholen wird.

Auch im High-End und Luxusbereich ist die Akzeptanz von Secondhand in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Und hier liegt viel Potenzial: Knapp 10% vom weltweiten U$400Mrd schweren Markt der Luxusmodebranche macht bereits Re-Sale aus. Die jährlichen Wachstumsraten liegen bei 15-20%. Denn insbesondere Luxusmode eignet sich perfekt für Re-Commerce: Sie ist von höherer Qualität, langlebiger und hat – insbesondere bei Marken, wie Hermès, Chanel oder Louis Vuitton – auch im zweiten oder dritten Lebenszyklus einen bleibenden Wert. Dies macht es sehr attraktiv, sie nach dem Kauf auch wieder weiterzuverkaufen.

Wir wollen dazu ermutigen, bewusste Kaufentscheidungen zu tätigen und in weniger, dafür aber in hochwertige Artikel und Marken zu investieren. Durch den Wiederverkauf verlängern wir die Lebensdauer und reduzieren die Umweltverschmutzung, die bei der Produktion von Neuware entsteht.

Wo liegen die Herausforderungen beim Handel mit Luxus-Secondhand und wie begegnen sie ihnen?

Mit unserem Geschäftsmodell sind wir von Anfang an einen unkonventionellen Weg in der Luxus-Modebranche gegangen. Wir zeigen, dass Luxus und Secondhand kein Widerspruch sind. Der Kauf von pre-loved Fashion ist – ganz im Gegensatz zum Zeitpunkt unserer Gründung 2013 – inzwischen salonfähig, nachhaltig und absolut vertrauenswürdig. Es ist inzwischen einfach ein zeitgemäßer Umgang mit Luxusmode.

Entsprechend sind die Konsumenten sehr anspruchsvoll und erwarten erstklassigen Service. Als Managed-Marketplace haben wir bei Rebelle von Anfang an Wert auf ein exklusives Ein- und Verkaufserlebnis gelegt. Wir bieten unseren Verkäufern einen einfachen und zeitsparenden All-Inclusive-Concierge-Service: Vom Erstellen professionellen Text- und Bildmaterials, über die sichere Einlagerung, bis hin zu Verpackung, versicherten Versand und Zahlungsabwicklung übernehmen wir den gesamten Verkaufsprozess.

Käufern bieten wir eine unkomplizierte Abwicklung und eine schnelle Lieferung. Kern unserer Rebelle-DNA ist jedoch unsere Echtheitsprüfung: Jeder Artikel geht durch die Hände unseres Experten-Teams, das auf eine eigene umfangreiche Datenbank zugreift, und durchläuft einen sehr strengen Authentizitäts- und Qualitäts-Check. Dadurch können wir unseren Kunden ein sicheres Einkaufserlebnis von pre-loved Luxusartikeln bieten. Dies ist auch ein großer Vorteil für unsere über 220 B2B Partnershops, mit denen wir europaweit zusammenarbeiten. Secondhand Retailer nutzen uns als zusätzlichen digitalen Verkaufskanal und konnten insbesondere im letzten Jahr während des Corona-Lockdowns von unserer datengetriebenen und leistungsstarken Wertschöpfungskette profitieren. Spannend ist es auch zu sehen, daß sich immer mehr Firsthand Retailer im Premium- und Luxussegment sich mit dem Thema Secondhand beschäftigen, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren und aktuell den Dialog mit uns suchen.

Wie sieht für sie die Zukunft des Re-Sale aus?

Es ist interessant, den stärker entwickelten US-Markt zu betrachten, auf dem wir die parallele Entwicklung und das erfolgreiche Zusammenleben von sehr starken Peer-to-Peer- und Konsignationsspielern innerhalb des Luxusmode Re-Commerce sehen. Unterschiedliche Geschäftsmodelle bedienen hier verschiedene Klientele. Als Rebelle glauben wir langfristig an unser Geschäftsmodell mit einem hohen Servicelevel und dem konsequenten Fokus auf Luxusprodukte. Damit erreichen wir interessante Kundensegmente und tragen zur aktiven Entwicklung des Secondhand Marktes bei.

Welche Chancen sehen sie für Luxusmarken?

Die große Frage für Marken im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte wird sein: „How to earn more money, buy selling less.“ Re-Sale kann – z. B. durch Kooperationen mit Online-Marktplätzen wie Rebelle – neue Umsatzquellen ermöglichen, denn eine eigene Infrastruktur aufzusetzen, ist oft kostspielig und komplex. Kooperationen können für Luxusmarken außerdem eine große Chance sein, jüngere Generationen abzuholen, für die eigenen Marken zu begeistern und neue Käuferschichten zu erschließen. Immer mehr Luxusmarken öffnen sich deswegen für zirkuläre Business-Modelle. Wir haben uns in Deutschland bereits mit Iris von Arnim zusammengetan, um auf das Thema Kreislaufwirtschaft in der Luxusmode aufmerksam zu machen.

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