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Die spannendsten Tech-Innovationen von der National Retail Federation Expo 2024

Von Jackie Mallon

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Einzelhandel
Die NRF Expo präsentiert die Zukunft des Einzelhandels. Bild: NRF/Jason Dixson Photography

Die dynamischen Lösungen, die auf der diesjährigen Messe am meisten Aufsehen erregten und bald in einem Laden in der Nähe zum Einsatz kommen werden, werden die Art und Weise verändern, wie wir einkaufen, Personal einstellen und sogar den Betrieb von Ladengeschäften und E-Commerce-Websites organisieren.

Schon seit der letzten National Retail Federation (NRF) Expo hat die Technologie den Einzelhandel in rasantem Tempo verändert, und diese Innovationen werden ebenso schnell alltäglich werden. Einige der unten aufgeführten Systeme gibt es zwar schon seit einiger Zeit, aber die in dieser Woche vorgestellten Modelle waren die zweite Generation und wurden mit den neuesten KI-Funktionen aktualisiert, um den sich ändernden Erwartungen der Kund:innen gerecht zu werden.

Samsung zeigte Next-Generation LED-Bildschirme auf der NRF 2024. Bild: samsung.com

Medien für den Einzelhandel

Ist Ihre digitale Beschilderung nicht leistungsfähig genug? Samsung, dessen Technologie unter anderem die Marke Good American von Khloe Kardashian bedient, hat LED-Bildschirme für Geschäfte entwickelt, die aufgestellt oder einfach an die Wand gehängt werden können und deren Inhalt sich ändert, je nachdem, wer vor ihnen stehen bleibt.

Über Funkfrequenzen von Smartphones oder Kopfhörern erkennt der Bildschirm innerhalb von Millisekunden, ob es sich bei Kund:innen um eine Einzelperson oder eine Familie handelt, wo und wie lange sie sich im Laden aufhalten, um ähnliche Inhalte zu zeigen und so das gelegentliche Stöbern in Verkäufe umzuwandeln. Die Bildschirme können auch so programmiert werden, dass sie virale Social-Media-Konversationen rund um die Marke oder relevante aktuelle Themen widerspiegeln, um die Kund:innen anzusprechen und die Markenpräsenz zu erhöhen.

Die Autorin bei der „Anprobe“ einer Puffer-Jacke von Tommy HIlfiger mithilfe des Verizon Virtual Mirror auf der NRF Expo 2024. Bild: FashionUnited

Virtual Mirrors

„Das Eintauchen in das Markenuniversum ist die nächste Stufe der Kund:innenerfahrung, und die Möglichkeiten sind unendlich“, erklärt Frederique Liaigre, Präsident von Verizon France und Managing Director für EMEA South & Benelux gegenüber FashionUnited. Nach der aufsehenerregenden Einführung von Proto im letzten Jahr, den bemerkenswert realistischen, lebensgroßen Hologrammen, die die neueste Burberry-Kollektion tragen, stellte Verizon auf der diesjährigen Messe seinen Virtual Mirror vor.

Mit Hilfe von Augmented Virtual Reality bietet der digitale Spiegel den Kund:innen die Möglichkeit, jedes beliebige Kleidungsstück anzuprobieren, auch wenn es nicht im Laden erhältlich ist. Er bietet auch individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, die so kreativ und einzigartig sind wie die künstlerische Gestaltung der einzelnen Luxusunternehmen, die Verizon zu seinen Kunden zählt. Für die Ausstellung erhielt Verizon die Erlaubnis, Tommy Hilfiger-Artikel zu verwenden.

Alternativen zur Gesichtserkennung

Die Kritik an Gesichtserkennungstechnologien, die möglicherweise zu Verzerrungen führen, hat den Blick auf Unternehmen wie Samsung, Kepler Analytics und Avery Dennison gelenkt, die Alternativen entwickelt haben, um ein nahtloses Einkaufserlebnis zu bieten. Die Radiofrequenz-Identifikation (RFID), die bei Uniqlo im Self-Checkout und bei Amazon im „Just Walk Out“ zum Einsatz kommt, gibt es schon seit über zehn Jahren, aber sie kommt erst jetzt richtig in Mode. „Die Bekleidungsbranche ist mit Abstand die größte Anwenderin“, sagt Alex Kim, verantwortlich für Digital Apparel Solutions and Innovation bei Avery Dennison, gegenüber FashionUnited.

40 Prozent der Kundschaft des australischen Unternehmens Kepler Analytics kommen aus der Bekleidungsbranche, darunter Speedo, Coach, Calvin Klein und Tiffany. Sie alle sind von dem Tracking-System angetan, das keine persönlichen Daten sammelt, in eine kleine, versendbare Box passt und in wenigen Minuten unter einem Ladentisch montiert werden kann.

Die Technologie ist leistungsfähig genug, um den Verkehr von Fußgänger:innen auf dem Bürgersteig zu verfolgen, und kann Einzelhändler:innen auch dabei helfen, herauszufinden, ob ihre Schaufensterauslagen auffällig genug sind, um Kund:innen ins Geschäft zu locken. Wissenswert ist, dass die von Gründer David Mah 2017 erfundene Technologie ursprünglich entwickelt wurde, um verschüttete Bergleute in eingestürzten Minen zu orten.

Verkehrszählung im Geschäft ohne Gesichtserkennungstechnologie. Bild: us.kepleranalytics.com

Mehr Flexibilität fürs Ladenpersonal

Bald muss man sich nicht mehr vor mürrischen Vorgesetzen winden, um Urlaub zu beantragen. Die Software von Zebra Technologies vereinfacht und strafft die Befehlskette und ermöglicht es Mitarbeiter:innen, sich virtuell anzumelden, die Schicht zu wechseln und Urlaub zu buchen, ohne jemals mit zu involvierten Vorgesetzten in Kontakt zu kommen.

Außerdem können sie ihre Aufgaben und Anweisungen selbstständig und selbstbewusst erledigen. Die 2021 gegründete Marktplatzplattform Reflex, die Ladenteams mit flexiblem, erfahrenem Einzelhandelspersonal auf Abruf verbindet, hat in den letzten 12 Monaten 30.000 Mitarbeiter:innen eingestellt und arbeitet mit Faherty, 7 For All Mankind und True Religion zusammen.

1-1 Live Video von Parla Retail. Bild: Parlaretail.com

Chatbots sind raus aus dem Chat

Vorbei sind die Tage der frustrierenden Frage-Maschinen, die die Chatbots von früher waren. Tymely hat KI-Vertreter:innen entwickelt, die selbst bei den komplexesten Anfragen nicht von menschlichen Mitarbeiter:innen zu unterscheiden sind und unsere Eigenheiten und Verhaltensweisen per E-Mail, Live-Chat oder Text imitieren. Diese KI-Vertreter:innen sind das Ergebnis einer mehrtägigen Beobachtung menschlicher Einzelhandelsmitarbeiter:innen, um authentische Sprach- und Reaktionsmuster zu beobachten. Sie werden zudem die Personalkosten erheblich senken.

Parla Retail hingegen erleichtert Online-Kund:innen den authentischen Kontakt zu Menschen, indem es ihnen ermöglicht, per Videoanruf mit einer Verkaufskraft zu sprechen, die sich in einem anderen Geschäft, in einem Callcenter oder sogar zu Hause befinden kann.

Modeetiketten der neuen Generation

Der UPC-Barcode, die Reihe schwarzer Linien zur Kennzeichnung von Einzelhandelsprodukten, wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. „Keine andere Einzelhandelstechnologie ist so lange unverändert geblieben, und das sollte sie auch nicht“, meint Carrie Wilkie, Senior Vice President of Standards and Technology bei GS 1.

Die GS 1-Technologie, die bereits bei Puma im Einsatz ist, kombiniert den QR- und den UPC-Code, um Kund:innen einen einzigen Informationspunkt zu bieten, der Daten zur Lieferkette, Pflegehinweise und die sich ständig weiterentwickelnden Markengeschichten enthält und gleichzeitig den mobilen Check-out erleichtert. „Es geht darum, Verbraucher:innen zu befähigen“, erklärt Wilkie gegenüber FashionUnited.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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