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EHI-Studie: Einzelhandel will Filialnetz trotz Inflation ausbauen

Von Simone Preuss

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Einzelhandel
Bild: Aygin Kolaei für FashionUnited

Der Einzelhandel in Deutschland und weltweit hatte und hat es nicht leicht: Erst veränderte die Coronapandemie die Rahmenbedingungen des Handels und besonders der Expansion und jetzt bereiten die Inflation und die damit einhergehende gedämpfte Konsumstimmung weitere Herausforderungen. Das Whitepaper „Expansionstrends 2022“ des EHI Retail Institutes kam jedoch zu dem Ergebnis, dass trotz allem derzeit die Hälfte der Unternehmen eine Expansion ihres Filialnetzes anstrebt.

„Trotz hoher Bau-, Modernisierungs- und Nebenkosten will weiterhin gut jedes zweite Unternehmen sein Filialnetz ausbauen. Besonders expansiv sind die Branchen Drogerie, Gesundheit & Beauty, Möbel, Hobby & Freizeit, Gastronomie sowie der allgemeine Bedarf, wozu auch Nonfood-Discounter gehören“, kommentiert Lena Knopf, Projektleiterin Forschungsbereich Handelsimmobilien und Expansion beim EHI, in einer Mitteilung.

Bild: EHI Retail Institute

An der von der Hahn Gruppe durchgeführten Onlinebefragung beteiligten sich in diesem Jahr 72 Vertriebslinien, die zusammen über circa 27.000 Filialen verfügen. Das Whitepaper versteht sich somit als ein Stimmungsbild unter Expansionsverantwortlichen des Einzelhandels, der Gastronomie und der filialisierten Dienstleistungen in Deutschland.

Insgesamt gaben die Hälfte (51 Prozent) der Expansionsverantwortlichen an, zum Jahresende mehr Standorte zu haben als im Vorjahr. Ein Viertel (25 Prozent) werden eine gleichbleibende Anzahl von Standorten weiterführen, während ein weiteres Viertel (24 Prozent) dabei ist, das Filialnetz zu prüfen und zu verringern.

„Dies betrifft vor allem Unternehmen aus den Branchen Unterhaltungselektronik & Telekommunikation, Schuhe & Accessoires sowie Bekleidung – und ist ein Trend, der schon mehrere Jahre anhält“, erklärt das Institut.

Gemischte Umsatzerwartungen für zweites Halbjahr und Zukunft

Was die Umsatzerwartung für das zweite Halbjahr angeht, ergibt sich ein uneinheitliches Bild: Gut ein Drittel (38 Prozent) der befragten Einzelhändler:innen rechnet mit steigenden Umsätzen im Vergleich zur Vorjahresperiode, währen knapp ein Drittel (31 Prozent) sinkende Umsätze erwartet. Ein weiteres knappes Drittel (32 Prozent) vertraut auf stabile Umsätze.

Für die Zukunft erwarten die meisten Händler:innen (70 Prozent), dass sich die bislang krisensicheren Fachmarktzentren weiterhin positiv entwickeln und als Standort profitieren werden. Auch bei Quartierslagen (48 Prozent) gehen viele Expansionsverantwortliche von einer positiven Entwicklung aus.

Bild: EHI Retail Institute

„Die Vorteile sind dabei, dass die Nähe zur Wohnbevölkerung und die Mischung verschiedener Besuchsgründe eine stabile Frequenz generieren. Skeptisch sehen die Retailer Nebenlagen in Oberzentren und vor allem Shoppingcenter. Hier braucht es dringend neue und frische Strategien, diese Lagen durch eine sinnvolle Gestaltung und Nutzung zukunftsfähig zu machen“, rät EHI.

Anhaltspunkte können hier beliebte Co-Nutzungsarten an Mixed-Use Standorten sein, etwa Wohnungen, die aus Sicht des Handels am beliebtesten sind (59 Prozent), gefolgt von Gastronomie (48 Prozent), medizinischen Einrichtungen (46 Prozent) und Freizeit & Entertainment (42 Prozent).

„Während die meisten Nutzungsarten im Jahresvergleich recht konstant bewertet werden, haben vor allem Freizeit- und Entertainmentangebote dieses Jahr einen Sprung nach oben in der Händler:innenbewertung gemacht. Schließlich sah letztes Jahr darin nur jede:r dritte Befragte einen positiven Impuls“, fasst das EHI Retail Institute zusammen.

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