Die teuersten Einkaufsstraßen der Welt - was Adidas, Chanel und Moncler umsetzen müssen
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Lange galt New York City als die teuerste Stadt der Welt, in der man leben kann. Deshalb ist es wenig überraschend, dass die Upper 5th Avenue von Manhattan auch weiterhin als die teuerste Einkaufsmeile gilt. Und das zum dritten Mal in Folge in der 28. Ausgabe von Cushman & Wakefields weltweitem Flagship-Bericht "Main Streets Across the World", in dem es um jährliche Durchschnittmieten von 3.000 US-Dollar pro Quadratfuß beziehungsweise 29.066 Euro pro Quadratmeter geht. Doch anders als im letzten Jahr, als sich die Mieten für fast alle Einkaufsstraßen der Welt erhöhten, verringerten sie sich in diesem Jahr, was die schwierigen Zeiten verdeutlicht, denen sich Einzelhändler derzeit gegenüber sehen. Zum Beispiel beliefen sich die Mieten für Upper 5th Avenue noch auf 3.500 US-Dollar pro Quadratfuß beziehungsweise 33.910 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2015 - 500 US-Dollar mehr als in diesem Jahr, was einem Rückgang von 14 Prozent entspricht.
Seit Rezessionszeiten ist dies das erste Mal, dass die Einzelhandelsmieten in Manhattan gefallen sind, da Einzelhändler finanzieller Instabilität und Unsicherheit gegenüberstehen. Aber was heißt dieser Mietrückgang wirklich für Einzelhändler, deren Geschäft sich an der Upper 5th Avenue befindet? Im letzten Jahr berechnete FashionUnited, dass Tiffany's, dessen Flagshipstore an der 727 5th Avenue oft als ein Wahrzeichen New Yorks beschrieben wird, mindestens 78 diamantene Verlobungsringe (mit einem Durchschnittspreis von 5.630 US-Dollar) jeden Tag verkaufen musste, um seine Mietausgaben wettzumachen. Angesichts des Mietrückgangs, müsste Tiffany's 2016 jeden Tag nur 50 diamantene Verlobungsringe verkaufen, um die Miete für seinen Flagshipstore zu verdienen.
Angesichts eines Rückgangs der Mietpreise der meisten Einkaufsstraßen der Welt, hat FashionUnited ausgerechnet, was die größten Flagshipstores an den zehn teuersten Einkaufsstraßen der Welt pro Tag umsetzen müssten, um ihre Jahresmiete einzunehmen - die Ergebnisse könnten Sie überraschen.
1. Upper 5th Avenue, Manhattan - Tiffany's
Tiffanys berühmter Flagshipstore erstreckt sich über insgesamt 4.227 Quadratmeter. Die Durchschnittsmiete der Einkaufsmeile hat sich auf 29.066 Euro pro Quadratmeter verringert, was heißt, dass der Juwelier fast 123 Millionen Euro Miete im Jahr zahlt. Eine von Tiffany's derzeit beliebtesten Kollektionen ist die T Kollektion, zu der Diamantringe gehören, die im Durchschnitt 2.750 Euro kosten. Das heißt, um seine Jahresmiete zu verdienen, müsste Tiffany's mindestens 170 T Ringe pro Tag verkaufen.
2. Causeway Bay, Hongkong - Adidas
Auch wenn Causeway Bay eher zur Luxusmeile gehört, betreibt Adidas hier einen 279 Quadratmeter großen Flagshipstore, der 27.884 Euro pro Quadratmeter an Miete verschlingt. Damit gibt der Sportartikelhersteller pro Jahr insgesamt mehr als 7,77 Millionen Euro für Miete aus oder 21.292 Euro pro Tag. Um dies wieder hereinzuholen, müsste Adidas mindestens 296 Paar seiner beliebten Gazelle-Sneakers pro Tag verkaufen, die 99,95 Euro kosten.
3. Tsim Sha Tsui, Hongkong - Louis Vuitton
Die Luxusmarke Louis Vuitton betreibt ein 1.749 Quadratmeter großes Geschäft an dieser Luxusmeile und zahlt dafür 26.297 Euro pro Quadratmeter pro Jahr, was fast 46 Millionen Euro im Jahr entspricht. Eine der bekanntesten Handtaschen des Modehauses bleibt Speedy 30, die in Hongkong laut Louis Vuittons HK Onlinestore 8.050 Hongkong-Dollar kostet beziehungsweise 760 Euro. Dies bedeutet, dass Louis Vuitton pro Tag mindestens 135 Speedys 30 verkaufen müsste, um seine Jahresmiete einzunehmen.
4. Times Square, New York City - Levi's
Das Denimlabel Levi's betreibt hier ein 604 Quadratmeter großes Geschäft. Mit Durchschnittsmieten von 19.377 Euro pro Quadratmeter, heißt das, dass Levi's 11,7 Millionen Euro im Jahr an Miete zahlt. Die meistgekauften Jeans der Denim-Marke sind weiterhin die 501 Jeans, die im Schnitt 99,95 Euro kosten. Um also sicherzustellen, dass seine Miete abgedeckt ist, müsste Levi's im Jahr mindestens 595 Paar Jeans seiner Original 501 Jeans verkaufen.
5. Avenue des Champs-Élysées, Paris - Louis Vuitton
Louis Vuitton betreibt hier einen 1.800 Quadratmeter großen Flagshipstore, für den das Unternehmen jährlich 13.255 Euro pro Quadratmeter Miete zahlt;lLaut unseren Berechnungen zahlt das Luxusunternehmen damit fast 24 Millionen Euro Miete pro Jahr. Im Moment kostet eine Speedy 30 Louis Vuitton-Handtasche in Paris 760 Euro, deshalb müsste Louis Vuitton mindestens 86 Speedy-Handtaschen pro Tag verkaufen, um die Miete für sein Geschäft an der Avenue des Champs-Élysées zu verdienen.
6. Madison Avenue, New York City - Moncler
Die Luxus-Outdoormarke Moncler eröffnete erst vor kurzem ihren ersten Flagshipstore an der Madison Avenue, der sich über 604 Quadratmeter erstreckt. Mit Durchschnittsmieten von 12.595 Euro pro Quadratmeter heißt das, dass Moncler pro Jahr mehr als 7,6 Millionen Euro Miete zahlen muss. Um diesen Betrag zu verdienen, müsste Moncler mindestens 16 Vallier-Daunenmäntel pro Tag verkaufen, von denen einer jeweils 1.050 Euro kostet.
7. New Bond Street, London - Chanel
Das französische Modehaus Chanel betreibt ein 1.170 Quadratmeter großes Geschäft hier und zahlt im Durchschnitt pro Quadratmeter 12.434 Euro Miete pro Jahr. Insgesamt würde Chanel eine Jahresmiete von über 14,55 Millionen Euro zahlen, für die die Luxusmarke mindestens 10 ihrer begehrten Reissue 225 Handtaschen - von denen eine 4.260 Euro kostet - pro Tag verkaufen müsste, um genug Geld für die Miete einzunehmen.
8. Ginza, Tokio - Chanel
Wenig überraschend betreibt Chanel Geschäfte an den wichtigsten Standorten der Welt, darunter auch in Tokio. Chanel betreibt hier einen 1.300 Quadratmeter großen Laden und mit einer Jahresmiete von 12.103 Euro pro Quadratmeter heißt das, dass Chanel im Jahr 15,73 Millione Euro Miete für sein Ginza-Geschäft bezahlt. Um sich die Miete leisten zu können, müsste Chanel pro Tag mindestens 11 Reissue 225 Handtaschen verkaufen.
9. Via Monte Napoleone, Mailand - Moncler
Moncler betreibt auch einen Flagshipstore im Herzen Mailands, der sich über 350 Quadratmeter erstreckt. Dafür zahlt das Unternehmen durchschnittlich 12.000 Euro pro Quadratmeter im Jahr, was 4,2 Millionen Euro pro Jahr ausmacht. Dies bedeutet, dass Moncler mindestens 11 Vallier- Daunenmäntel pro Tag verkaufen muss, um seine Miete zu zahlen.
10. Via dei Condotti, Rom - Louis Vuitton
Louis Vuitton betreibt ein weiteres Geschäft in Rom, an der Via dei Condotti. Die Durchschnittsmieten betragen hier 11.000 Euro pro Quadratmeter im Jahr, also muss Louis Vuitton für sein 1.200 Quadratmeter großes Geschäft 14,66 Millionen Euro an Jahresmiete zahlen. Dies beträgt 36.164 Euro pro Tag und bedeudet, dass das Luxusmodehaus mindestens 48 Speedy's zu jeweils 760 Euro pro Tag verkaufen muss.
FashionUniteds Liste der zehn teuersten Einkaufsstraßen der Welt spiegelt die Realität wieder, was das Betreiben eines Geschäfts an diesen begehrten Standorten angeht. Und auch wenn sich die Mieten der Einkaufsmeilen in diesem Jahr auf der ganze Welt verringerten, so gibt es ein paar Ausnahmen. Zum Beispiel stiegen die Mieten in Ginza in Tokio auf 12.103 Euro pro Quadratmeter und brachten die Einkaufsmeile damit zum ersten Mal in die Top Ten. Dies bedeutete jedoch auch, dass andere aus der Liste fielen, wie zum Beispiel Central in Hongkong und Lower 5th Avenue in New York. Überraschenderweise schaffte es die Pariser Avenue des Champs-Élysées noch einmal, einen Platz in den Top Ten zu ergattern, hielten sich doch Ausgaben und Touristen angesichts der Terroranschläge im letzten Jahr zurück.
Homepage Foto: NYC 5th Avenue, via Wikicommons, von André D Conrad
Foto 1: Tiffany's 5th Avenue store, via Wikicommons
Foto 2: Adidas Hong Kong store, via Flickr: Ivan Walsh
Foto 3: Louis Vuitton Hong Kong store, via Wikicommons
Foto 4: Levi's Times Square store, via Facebook
Foto 5: Louis Vuitton Champs-Elysee, via Wikicommons
Foto 6: Moncler Vallier, via Website
Foto 7: Chanel New Bond Street, von Clintmann
Foto 8: Chanel-Filiale , via Facebook
Foto 9: Via Monte Napoleone, via Wikimedia, von MaryG90
Foto 10: Louis Vuitton Rome, via Wikimedia, von Nicholas Gemini