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IFH-Studie zur Nachhaltigkeit: größter Aufholbedarf bei Mode und Accessoires

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Bild: Erich Westendarp / pixelio.de

Die Coronapandemie hat nicht nur die Digitalisierung des Einzelhandels vorangetrieben, sondern auch den Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit auf Verbraucherseite - fast die Hälfte (49 Prozent) gab in einer Umfrage an, dass ihnen Nachhaltigkeit beim Kauf von Kleidung wichtig sei.

Die neueste Studie des IFH Köln „Nachhaltigkeit in der amazonisierten Welt“ verglich den CSR-Index der Branchen CE/Elektro, DIY, Drogerie & Tierbedarf, Fashion & Accessoires, Freizeit & Hobby, Lebensmittel, und Wohnen & Einrichten und stellte teilweise eine große Spannweite zwischen den Top-Performern und den Nachzüglern einer Branche fest. „Der Lebensmittelhandel und die Fashionbranche haben insgesamt den größten Nachholbedarf in puncto Nachhaltigkeit“.

Corona treibt Nachhaltigkeit an

„Ein Coronaturbo ist auch beim Thema Nachhaltigkeit zu sehen. Konsumentinnen und Konsumenten agieren vermehrt mit neuem Bewusstsein und hinterfragen zunehmend ihre Konsumentscheidungen. Noch sind diese Veränderungen im Konsumverhalten wenig spürbar, es gilt für Unternehmen aber jetzt, die Weichen für die Zukunft zu stellen, um nicht von der Nachhaltigkeitswelle überrollt zu werden“, kommentiert Dr. Eva Stüber, Mitglied der Geschäftsleitung am IFH Köln, die Studienergebnisse in einer Pressemitteilung.

Die Studie fand auch heraus, dass knapp 80 Prozent der 1.500 befragten Internetnutzer und -nutzerinnen im letzten Jahr bewusst auf etwas verzichtet haben; 43 Prozent gaben dabei als Hauptgrund einen „nachhaltigeren Lebensstil“ an. Vor allem Frauen gönnten sich aus Nachhaltigkeits- oder Umweltschutzgründen weniger.

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Mode und Accessoires haben größten Aufholbedarf

Es stellte sich zudem heraus, dass die Bereiche Mode und Accessoires den größten Aufholbedarf haben, auch wenn ihre Top-Performer und Nachzügler nicht viel trennt (nur 27 Punkte). Mode und Accessoires erreichten jedoch den schlechtesten Branchendurchschnitt aller bewerteten Kategorien. Eine Chance sieht das IFH Köln hier im Secondhandmarkt, der steigende Relevanz erfährt.

„Treiber des Secondhand-Booms ist neben bewussterem Konsum die Digitalisierung. Mithilfe verschiedener Apps und Services wird der Handel mit gebrauchter Kleidung mehr und mehr zum relevanten Umsatzfaktor“, so die Studie. Auch wenn besonders junge Konsumentinnen und Konsumenten diesen Bereich treiben, erreicht das digitale Angebote auch zunehmend ältere Zielgruppen, die etwa Concierge-Services der Modeplattformen besonders schätzen.

„Noch wird nachhaltiger Konsum vor allem durch jüngere Zielgruppen getrieben, die die Themen zum Beispiel über ihr Essverhalten und bestimmte Anforderungen an Geschenke und Anschaffungen ins Bewusstsein rücken. Mit neuen, einfachen digitalen Lösungen für den Kauf und Verkauf von Gebrauchtware werden die Hürden aber auch bei älteren Konsumenten und Konsumentinnen weiter abgebaut“, ist sich Jonas Groten sicher, Mitautor der Studie.

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