Inditex stimmt Lohnerhöhung zu, H&M Prämien für Ladenpersonal
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Kurz vor den Feiertagen kündigten die Modekonzerne H&M und Inditex an, dass sie ihren Beschäftigten in Spanien und Portugal Prämien zahlen würden – 500 Euro im Falle von H&M an rund 4.000 Filialmitarbeiter:innen und 1.000 Euro von Inditex an sein Ladenpersonal in Spanien. Aufgrund des wachsenden Drucks der Gewerkschaften und drohender Streiks stimmte Inditex am Freitag jedoch einer Lohnerhöhung von 322 Euro für seine Beschäftigten in A Coruna zu, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat. Der Betrag wird unabhängig vom Grundgehalt der Arbeitnehmer:innen auf das Entgelt aufgeschlagen. Arbeitskräfte, die weniger als 15 Stunden die Woche arbeiten, erhalten die Hälfe der Summe.
Die Unternehmen reagieren damit auf den zunehmenden Druck der Beschäftigten und der größten spanischen Gewerkschaften UGT und CCOO, die angesichts der inflationsbedingten steigenden Verbraucherpreise höhere Löhne fordern. In den letzten Wochen streikten die Beschäftigten mehrerer Branchen, wie zum Beispiel des Luftverkehrs und des Einzelhandels.
Nachdem rund 1.000 Beschäftigte der Zara-Filialen und anderer Inditex-Marken während der geschäftigen Black-Friday-Verkaufswoche streikten, wurden weitere Streiks für den 23. Dezember und den 7. Januar angekündigt, dann aber abgesagt.
Prämien und Gehaltserhöhung ab nächstem Jahr
Während H&M im nächsten Monat den vollen Bonus an alle Mitarbeiter:innen der spanischen Filialen auszahlen wird, die mindestens seit Januar 2022 im Unternehmen beschäftigt sind, erhalten diejenigen, die mindestens sechs Monate lang gearbeitet haben, 250 Euro.
Inditex sollte seinen Bonus im Februar auszahlen, abhängig von der Anzahl der Arbeitsstunden der Angestellten in den Geschäften, hat aber inzwischen der Lohnerhöhung ab Januar 2023 zugestimmt. Weitere Erhöhungen um 20 Euro im November 2023 und 40 Euro in 2024 sind geplant. Insgesamt soll der Betrag bis 2024 auf 380 Euro pro Monat erhöht werden. Die Summe wird auf das Bruttogehalt hinzugerechnet, dass heißt Mitarbeiter:innen werden diese Zuzahlung versteuern müssen.
Während H&M Entlassungen ankündigte, konnte Konkurrent Inditex seinen Umsatz der ersten neun Monate des Jahres um 19 Prozent steigern. Damit bleibt Zara-Gründer und Inditex-Mitbegründer Amancio Ortega der reichste Mann der Modebranche und die drittreichste Person Europas.
Dieser Artikel wurde um 11:35 am 28. Dezember korrigiert