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Internationale Modemarken richten Angebot auf Indien aus

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Internationale Marken, die Geschäfte in Indien eröffnet haben, stellen bald fest, dass sie ihr Angebot dem indischen Markt anpassen müssen, um erfolgreich zu sein und das meiste aus ihrer Präsenz in diesem aufstrebenden Markt zu machen. Große Modemarken wie Hennes & Mauritz (H&M), Aeropostale und Gap haben erst in den letzten Monaten große Flagshipstores in Neu Delhi eröffnet und sich damit Konkurrenten wie Mango, Zara, Marks & Spencer und Tommy Hilfiger angeschlossen.

Indien ist das fünftgrößte Einzelhandelsziel weltweit und einer der Top 10 Märkte für führende internationale Marken. Das ist auch der Grund dafür, warum große internationale Marken sich beeilen, hier ein Standbein zu haben. Die New Yorker Teenager-Marke Aeropostale zum Beispiel eröffnete erst im November letzten Jahres einen Flagshipstore in Neu Delhi und konnte bereits knapp einen Monat später Tageseinnahmen von umgerechnet fast 11.000 Euro verzeichnen; H&M schaffte es sogar, bereits an seinem ersten Tag im letzten Oktorber umgerechnet fast 240.000 Euro einzunehmen.

Leichte, luftige Materialien statt Leder und Wolle

Der indische Modemarkt soll laut einer Technopak-Studie jährlich um etwa 9 Prozent wachsen. Zudem nimmt die Kaufkraft auch in den kleineren Großstädten Indiens zu, und der Internethandel soll sein rasches Wachstumstempo beibehalten. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass ausländische Einzelhandelsriesen bereit sind, in die Lokalisierung ihres Angebots zu investieren. Für Modemarken heißt dies, auf jeden Fall klimatische Bedingungen zu berücksichtigen, wenn sie ihre Läden ausstatten: Kunst- oder Echtlederjacken, dicke Pullover oder gar Mäntel werden im heißen und schwülen Mumbai zum Beispiel kaum Käufer finden.

Die meisten internationalen Marken sind zudem nicht mit einer reinen Online-Präsenz zufrieden, sondern setzen immer noch auf den stationären Handel. Sie glauben, dass ihre Kunden die Produkte und die Marke live erfahren wollen, was sie besser in einem Geschäft tun können als Online. Dementsprechend plant H&M zum Beispiel, die Anzahl seiner Geschäfte jedes Jahr um 10-15 Prozent zu erhöhen. Auch Gap hat vor, in den nächsten fünf Jahren 40 Geschäfte in Indien zu eröffnen, während Aeropostale in den nächsten drei Jahren 30 eigenständige Geschäfte und 25 Shop-in-Shops plant.

Janne Einola, Einzelhandelschef für H&M India, gibt zu, dass "Indien derzeit mit soviel Potential im Einzelhandel einer der aufregendsten Märkte der Welt ist". Experten wie Gurpreet Wasi von IMRB International glauben, dass eine dem Markt angepasste, auf Indien bezogene Kollektion für internationale Marken "sehr wichtig" ist.

Geschrieben von Sujata Sachdeva für FashionUnited IN, übersetzt von Simone Preuss
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