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Intersport: Neueröffnung in Bad Homburg trotz „Multi-Krisen-Szenario“

Von Regina Henkel

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Einzelhandel
Bild: Intersport

Sport ist systemrelevant: In Bad Homburg eröffnet Intersport Krumholz eine neue Filiale. Anlass genug für den Intersport Deutschland CEO, Alexander von Preen, die Bedeutung des Sports und die bisherigen Erfolge der Genossenschaft trotz herausfordernder Zeiten zu betonen.

Intersport Deutschland CEO, Alexander von Preen. Bild: Intersport

„Wir befinden uns in einem Multi-Krisen-Szenario“, erklärt Dr. Alexander von Preen, CEO Intersport Deutschland während einer Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung der neuen Filiale von Intersport Krumholz in Bad Homburg. „Die Krisen sind nicht selbst verschuldet, aber wir betrachten die aktuellen Entwicklungen mit Sorge.“ Gemeint sind damit gleich eine ganze Reihe von Situationen, die den Sportmarkt in den kommenden Wochen und Monaten vor neue Herausforderungen stellen könnten.

Neue Corona-Beschränkungen, Preissteigerungen durch hohe Energiekosten, Inflation und die Schwächung der Kaufkraft, eine mögliche Rezension, weiterhin bestehende Lieferengpässe. Die Liste ist wahrlich lang. „Dennoch befinden wir uns in der glücklichen Lage, dass der Sport eine besondere Stellung in der Gesellschaft einnimmt. Sport ist systemrelevant, und die Menschen wollen Sport treiben“, so von Preen.

Intersport Krumholz eröffnet fünfte Filiale

So sieht das auch Oliver Krumholz, Mitgeschäftsführer von Intersport Krumholz. Am 7. Juli eröffnet Krumholz nach kurzer Umbauphase und einer Investitionssumme von 250.000 Euro in Bad Homburg seine insgesamt fünfte Filiale. Die anderen vier befinden sich in Mülheim-Kärlich (zwei Filialen), in Mayen und in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Bis 2020 betrieb Krumholz zudem einen Adidas-Store in Koblenz, der aber während der Pandemie schließen musste. Auf rund 850 Quadratmetern bietet Intersport Krumholz in Bad Homburg ein umfangreiches Sportartikelsortiment in den Fokuskategorien Training, Outdoor, Running und Teamsport. Zu den besonderen In-Store-Services gehören beispielsweise ein 3D-Fußscanner oder eine Wanderschuhteststrecke mit unterschiedlichen Untergründen.

Auch eine Kooperation mit einem Orthopäden soll helfen, Kund:innen bei der Suche nach dem richtigen Schuh zu helfen. Ein 360-Grad-Omnichannel-Ansatz mit Services wie Click & Collect, die Mitarbeitendenausstattung mit Tablets sowie digitale Screens runden das Angebot ab. Das sogenannte Spielmacher-Prinzip des zentralen Intersport Webshops, an den die Partnerstores angeschlossen sind, helfe die Online-Verkäufe zu steigern, so Krumholz. Auch das neue Logistikzentrum in Heilbronn habe vieles vereinfacht, beispielsweise könnten jetzt auch einzelne Filialen beliefert werden.

Bild: Intersport

2022: Intersport mit 100.000 Quadratmetern modernisierter Flächen

Dass die angeschlossenen Sportfachhändler auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen gute Geschäfte machen können, dafür hat Intersport in den letzten Jahren viel getan – von Investitionen in Logistik, IT und Marketing bis hin zu einem neuen Ladenbau. Von Preen: „Es macht mich stolz zu sehen, wie unsere Gemeinschaft wächst und sich dynamisch immer weiterentwickelt. Intersport ist auf Wachstumskurs. 2022 setzen wir hier Zeichen! Denn bisher sind bereits hunderte CI-Geschäfte umfassend modernisiert worden.“

Allein von Januar bis Juni 2022 wurden sechs neue CI-gebrandete Stores neu eröffnet – in München, Erfurt, Worms, Essen, Heilbronn und jetzt Bad Homburg. Es wurden elf Komplettumbauten und vier Flächenerweiterungen umgesetzt. Insgesamt wurden Stores mit einer Fläche von rund 100.000 Quadratmetern modernisiert im neuen, klaren Erscheinungsbild. Weitere 100.000 Quadratmeter seien noch bis Ende des Jahres geplant. „Zwischen 80.000 und 250.000 Euro werden pro Umbau investiert“, so von Preen.

Auch Nachhaltigkeit soll künftig eine wichtigere Rolle spielen und Kooperationen mit starken Industriepartnern wie Adidas und Puma wurden gerade neu geschlossen. „Wholesale ist ein wichtiger Treiber unseres Wachstums“, so von Preen. Dazu gehören auch die neuen Shopformate, die Intersport anbietet. Das neue Urban Sports Format wurde bereits auf 114 Flächen umgesetzt. Dass das Konzept aufgehe, zeigen erste Auswertungen. Von Preen: „Wir sehen dort im Durchschnitt einen um zehn Prozent höheren Bon und eine um einen Prozent-Punkt gesteigerte Profitabilität. Das ist im Handel viel.“

Bild: Intersport

Umbau innerhalb von zwei Wochen

Intersport Krumholz wird bereits in dritter Generation in der Familie geführt. Mit der Filiale in Bad Homburg geht das rheinlandpfälzische Unternehmen erstmals nach Hessen und sieht im Rhein-Main-Gebiet viel Potenzial. Krumholz: „Besonders mit der Nähe zum Taunus haben die Segmente Running und Outdoor hier natürlich einen hohen Stellenwert.“ Schon vorher war in den aktuellen Räumen ein Intersport Geschäft, jedoch unter anderer Leitung. Als dieses schloss und kein Nachfolger zur Verfügung stand, übernahm Krumholz. „Das ist vielleicht auch ein Vorteil einer Genossenschaft: Viele Händler kennen sich untereinander.“ Als er von der freiwerdenden Fläche erfuhr, übernahmen er und Mitgeschäftsführer Frank Bahr den Laden.

Innerhalb von nur zwei Wochen erfolgte der Umbau. In den kommenden Jahren rechnet von Preen mit immer mehr solcher Situationen. „Ab einer Fläche von 800 Quadratmetern ist es interessant zu filialisieren“, sagt er, kleinere Flächen seien für Vollsortimenter jedoch kaum darstellbar, da würde das Spezialisten-Konzept besser passen. Für Krumholz ist das Thema Expansion vorerst aber nicht aktuell: „Wir müssen erstmal hier ankommen bevor wir über den nächsten Schritt nachdenken können.“

Bild: Intersport
Alexander von Preen
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