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Kreditversicherer: Textilhandel steht vor weiterem schwierigen Jahr

Von DPA

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Einzelhandel
Bild: Artem Beliaikin via Pexels

Textilhandel in Deutschland steht nach Einschätzung des Kreditversicherers Atradius vor einem weiteren schwierigen Jahr. "Rund die Hälfte des deutschen Textileinzelhandels droht, 2022 in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten", prognostizierte der Atradius-Risikoexperte Michael Karrenberg in einer am Donnerstag veröffentlichten Marktanalyse.

Schon vor der Corona-Pandemie habe der stationäre Einzelhandel mit Umsatzrückgängen aufgrund der Verlagerung zum Online-Handel zu kämpfen gehabt. Die Corona-Pandemie habe diesen Trend noch beschleunigt. Zusätzlich sei die Situation des niedergelassenen Handels durch pandemiebedingte Schließungen, Lieferengpässe und die Verödung vieler Innenstädte verschärft worden. "Wer nicht über einen gut funktionierenden Online-Handel oder eine starke und loyale Kundenbasis verfügte, musste schmerzhafte Einbußen hinnehmen", sagte Karrenberg.

Eine wirkliche Erholung ist für den niedergelassenen Handel nach Einschätzung des Kreditversicherers nicht in Sicht. Bereits im vergangenen Jahr sei die Zahl der Unternehmen, deren Risikorating von Atradius herabgestuft werden musste, erheblich angestiegen. Betroffen gewesen seien auch große Modelabels und Bekleidungsketten.

Von der rückläufigen Entwicklung ausgenommen sind nach Einschätzung von Atradius nur jene Filialisten und Ketten, deren Kunden aufgrund des niedrigen Preisniveaus weiterhin stationär einkaufen und nicht ins Internet ausweichen können, da sie beispielsweise keine Kreditkarte haben.

Nach Ansicht von Atradius muss sich der stationäre Textileinzelhandel schnellstens auf die beschleunigte Entwicklung hin zum Online-Handel einstellen, um überlebensfähig zu bleiben. "Man kann davon ausgehen, dass sich die Kundenfrequenz in den Innenstädten nicht wieder auf ein Vor-Corona-Niveau einpendeln wird", urteilte Karrenberg. "Nur wer online stark ist und stationär den Kunden mit neuen Konzepten nachhaltig ansprechen kann, bleibt im Geschäft." (dpa)

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