Lederwaren- und Kofferindustrie meldet rückläufige Zahlen für 2023
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Trotz anhaltender Reiselust der Deutschen blickt die deutsche Lederwaren- und Kofferindustrie auf ein herausforderndes Jahr 2023 und erwartet auch für 2024 keine wesentliche Erholung. So lautet das Fazit des Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie e. V. (HDSL).
Während der Gesamtwert der Ausfuhren an Lederwaren (ohne Lederbekleidung und Schuhe) 2023 (Januar bis November) mit rund etwa 2,32 Milliarden Euro etwa gleich blieb im Vergleich zum Vorjahr (2022: 2,33 Milliarden Euro), sank der Gesamtwert der Einfuhren im gleichen Zeitraum von 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 3,6 Milliarden Euro 2023. Das entspricht einem Rückgang von fast 7,7 Prozent. Die rückläufigen Zahlen spiegeln eine geringere Order des Handels wider, die auf die Konsumzurückhaltung der Konsument:innen im Inland zurückzuführen sei, so der Verband.
Wichtigste Handelspartner bei der Ausfuhr waren Frankreich und Polen. Nach Frankreich wurden Lederwaren im Wert von 198 Millionen Euro ausgeführt. Das entspricht einem leichten Rückgang von 0,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022. Nach Polen wurden 2023 Waren im Wert von 267 Millionen Euro ausgeführt, was einem Rückgang von über zehn Prozent entspricht.
Importe aus den Produktionsländern sinken
Wichtigster Handelspartner bei der Einfuhr blieb in Europa auch im Jahr 2023 Italien. Bei Lederwaren lag der Wert von Januar bis November 2023 bei 479 Millionen Euro. Das entspricht gegenüber 2022 einem Plus von 19,8 Prozent. Die weltweit wichtigsten Importländer sind China, Vietnam und Indien. Aus China wurden von Januar bis November 2023 Waren im Wert von 1,5 Milliarden Euro eingeführt. 2022 waren es Waren im Wert von 1,77 Milliarden Euro, das entspricht einem Minus von 15,25 Prozent. Auch aus Vietnam und Indien werden rückläufige Zahlen gemeldet.
Die Umsätze im verarbeitenden Gewerbe bei der Herstellung von Leder und Lederwaren (ohne Lederbekleidung) sind 2023 nur leicht rückgängig. Der Gesamtumsatz betrug von Januar bis November 2023 rund 442 Millionen Euro. Davon wurden im Inland rund 196 Millionen Euro umgesetzt.
Angesichts der vielen Krisen und der anhaltenden Inflation sieht der Verband derzeit wenig Anlass für eine Trendwende. Lediglich die Zahlen aus der Tourismusbranche und die weiter zunehmende Lust der Deutschen auf Urlaubsreisen, mache Hoffnung. Eine umfängliche Erholung wird sich daraus allein für 2024 aber nicht ergeben, so der Verband.