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Mega-Deal in Frankfurt: Deutsche AWM und ECE kaufen MyZeil

Von Jan Schroder

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Es sei „die mit Abstand größte Gewerbeimmobilientransaktion des Jahres 2014 in Deutschland“ gewesen, erklärte das Maklerhaus Jones Lang LaSalle (JLL) am Dienstag – und europaweit eine der fünf größten in diesem Jahr. Gemeint war der Verkauf des Palais-Quartiers in Frankfurt am Main, zu dem auch das Einkaufszentrum MyZeil gehört.

Das gesamte Quartier wechselte am Dienstag den Besitzer: Für mehr als 800 Millionen Euro kauften die Deutsche Asset & Wealth Management (Deutsche AWM) und der Shoppingcenter-Betreiber ECE den Komplex, zu dem neben dem Einkaufszentrum auch Büros und ein Hotel gehören. Die ECE beteiligte sich mit zehn Prozent an der Transaktion und wird künftig das Management des MyZeil übernehmen. Die zugehörige, noch unbebaute Nachbarfläche - das sogenannte „Rundschau-Areal“ - ging an den Baukonzern Strabag, der diese nun entwickeln will. JLL hatte den Verkauf im Auftrag des Vorbesitzers, der niederländischen Rabo Real Estate Group, vermittelt.

Im Rahmen des Vermarktungsverfahrens hätten „Investoren aus fast 20 Ländern haben das Objekt persönlich in Augenschein genommen“, sagte Jörg Ritter von JLL. Diese Resonanz habe „einmal mehr das außerordentlich große Interesse internationaler Investoren an deutschen Trophy-Immobilien unter Beweis gestellt.“ Anleger aus den USA, Europa, dem Nahen Osten und Asien hätten insgesamt „mehr als vier Milliarden Euro Eigenkapital für die Immobilie geboten“, erklärte Ritter.

Letztlich kamen aber die Deutsche AWM und ECE zum Zuge: „Das Palais-Quartier ist aufgrund der Kombination aus einem erstklassigen Hotel, einem beliebten, eingeführten Einkaufszentrum, einer exklusiven Veranstaltungslokation sowie hochwertigen Büroflächen inmitten von Frankfurt mit besonderem Skyline-Blick eine einmalige Investmentmöglichkeit für uns und unsere Fondsinvestoren“, begründete Jörn Stobbe, Head of Transactions & Asset Management Germany, Austria & Switzerland bei der Deutschen AWM, den Kauf. „Mit der ECE haben wir einen renommierten Partner zum Management des Einkaufszentrums und mit der Strabag einen erfahrenen Entwickler für das zu bebauende Grundstück“, ergänzte er.

Die Übernahme des gesamten Palais-Quartiers kostete die neuen Eigentümer mehr als 800 Millionen Euro

Das Einkaufszentrum MyZeil, das auch durch seine außergewöhnliche, vom Italiener Massimiliano Fuksas entworfene Architektur für Aufmerksamkeit sorgte, wurde im Februar 2009 eröffnet. Auf 43.800 Quadratmetern bietet es Raum für etwa einhundert Läden. Zu den aktuellen Mietern aus der Modebranche zählen Marken wie Bench, Vero Moda, Gant, Replay, Pepe Jeans, Bershka und Hollister. Anfang November eröffnete auch das expansionsfreudige britische Freizeitmodelabel Superdry dort einen Shop.

Im vergangenen Jahr registrierten die Betreiber einen neuen Besucherrekord: Insgesamt 15 Millionen potentielle Kunden fanden den Weg ins Einkaufszentrum. Damit zähle MyZeil „zu den deutschen Centern mit der höchsten Besucherdichte“, teilte das Management mit. Das habe sich auch die Mieter ausgezahlt: „Die MyZeil-Filialen internationaler Fashion-Labels wie Hollister und Bershka zählen zu den umsatzstärksten weltweit.“

Der neue Betreiber ECE, der aktuell 196 Einkaufszentren in 16 Ländern managt, hofft nun auf weitere Entwicklungsmöglichkeiten und steuerte deswegen auch eigenes Geld zum Kauf bei: „Wir beteiligen uns an dieser seltenen Investitionsmöglichkeit, weil wir hervorragende Möglichkeiten sehen, das heute schon starke Quartier gemeinsam mit unseren Partnern weiter zu entwickeln, und das bereits gut funktionierende ‚MyZeil‘ zu optimieren“, sagte CEO Alexander Otto, „hier steckt noch Potenzial und erste Ideen sind schon auf dem Weg.“ Das Objekt sei „aufgrund der zentralen Lage und spektakulären Architektur einzigartig“. Die ECE runde mit der Übernahme zudem ihr „besonderes Engagement im starken Wirtschaftsraum Frankfurt ab“, erklärte Otto.

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