Modische Panikkäufe: Familiäre Gründe überwiegen
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Wer kennt das nicht: Ein wichtiger Anlass steht an, und man hat mal wieder nichts Passendes anzuziehen. Da werden Mittagspausen zu existenziellen Schlachten gegen die modische Lücke und zwischen Feierabend und Anlass bestreiten immer mehr Menschen textile Überlebenskämpfe. Situationen also, in denen Panikkäufe an der Tagesordnung sind.
Der Onlineanbieter RetailMeNot hat nun in einer Umfrage herausgefunden, welches die häufigsten Gründe für modische Panikkäufe sind und wer sich am ehesten dazu hinreißen lässt, welche zu tätigen. Dabei stellte sich heraus: Bereits mehr als ein Drittel der Deutschen, nämlich 37 Prozent, hat schon mal unter Zeitdruck einen Kleidungseinkauf getätigt - bei den Männern sind es 30 Prozent, bei den Frauen sogar 44 Prozent.
Dabei zeigen sich die Deutschen bei dem Thema als Wiederholungstäter - entweder, weil sie häufig überrascht werden oder schlecht planen: Durchschnittlich drei Mal im Jahr tätigt jeder Bundesbürger einen Panikkauf. Da es in diesen Fällen schnell gehen muss, spart man sich lieber die Lieferzeit bei Online-Bestellungen: Jeder Zweite stürmt in den meisten Fällen direkt die Ladengeschäfte, während nur jeder fünfte Befragte sich für den Kleidungs-Panikkauf überwiegend auf digitale Quellen verlässt.
Männer panischer als Frauen
Um in letzter Minute das passende Outfit zu finden, vergessen die Deutschen sogar ihren sonst so ausgeprägten Sparzwang. Wenn's schnell gehen muss, spielt Geld nämlich nur noch eine untergeordnete Rolle, zumindest bei den Herren der Schöpfung. Damit sie dem Anlass entsprechend passend gekleidet sind, geben Männer nämlich im Durchschnitt 107 Euro für einen überstürzten Outfit-Kauf aus. Frauen spielen hier möglicherweise ihre Shoppingerfahrung und Stilsicherheit gegenüber den Herren aus und investieren im Vergleich nur 66 Euro. Im bundesweiten Durchschnitt geben die Deutschen 81 Euro für einen Kleidungs-Panikkauf aus.
Vor allem von Familienfeiern werden die Befragten überrascht - fast die Hälfte, nämlich 46 Prozent, musste aus diesem Grund schon mal übereilt ihre Garderobe aufstocken. Auch Hochzeitseinladungen haben bei 31 Prozent für Schweissausbrüche gesorgt, weil sie noch schnell ein passendes Outfit besorgen mussten. Das Vorstellungsgespräch gibt hingegen nur jedem Fünften Anlass zu einem Panikkauf.
Eine Ursache für überstürzte Panikkäufe könnten negative Erlebnisse aus der Vergangenheit sein: 35 Prozent der Befragten waren nämlich schon mal auf einer Veranstaltung "underdressed" - eine Erfahrung, die man wohl kein zweites Mal machen möchte. Dabei bereitet richtige Outfitwahl sowohl Männern als auch Frauen Schwierigkeiten: 38 Prozent der Herren und 33 Prozent der Damen geben nämlich zu, dass sie sich nicht immer passend zum Anlass kleiden. Doch gerade in Panik getätigte Einkäufe führen in den meisten Fällen nicht zum Ziel: Satte 72 Prozent der Deutschen haben aufgrund von Panik schon mal einen Fehlkauf getätigt und so ihre übereilte Entscheidung bereut.
Foto: Erwin Lorenzen / pixelio.de