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Neue interaktive, fotorealistische 3D-App soll Modehandel Kunden bescheren

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Das französische Software-Unternehmen Dassault Systèmes, das Lösungen für 3D-Design, 3D Digital Mock-Up und PLM (Product Lifecycle Management) bereitstellt, hat am Mittwoch die 3D-Plattform „My Retail Theatre“ vorgestellt, die den Mode-Einzelhandel interessieren sollte: Sie bietet interaktive High-End 3D-Visualisierungsanwendungen an, mit denen Kunden offline oder online personalisierte Produkte zusammenstellen können. Das heißt für Einzelhändler, dass sie unabhängig von der tatsächlichen Ladengröße Kunden ihr gesamtes Produktsortiment präsentieren können. Dadurch reduzieren sich die Lagerbestände, auch wenn sich die Wahlmöglichkeiten der Kunden erweitern.

„In der schnelllebigen Modeindustrie erwarten die Konsumenten ständig neue Produkte und Einkaufserlebnisse. Die Händler müssen persönliche Beziehungen zu den Kunden aufbauen und pflegen, um eine enge Markenbindung zu begünstigen. Obwohl die Zahl an Online-Verkäufen weltweit stetig zunimmt, spielen Ladengeschäfte nach wie vor eine wichtige Rolle für die Kundenbindung. Der Handel sieht sich dabei mit der Herausforderung konfrontiert, den Wettbewerbsvorteil durch die Steuerung der Lagerbestände sowie das Angebot von Trendprodukten und hochwertigen Produktpräsentationen im Laden aufrecht zu erhalten“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens.

„My Retail Theatre“ reduziert Lagerbestände

Anhand der fotorealistischen 3D-Anwendungen können Kunden im Laden oder im Internet per Tablet, Smartphone oder Berührungsbildschirm Produkte auswählen und nach ihren Vorstellungen konfigurieren, also etwa Kleidungsstücke, Schuhe, Uhren oder Schmuck interaktiv anschauen und dann entsprechend ihrer individuell ausgewählten Farben, Materialien und Texturen anpassen beziehungsweise kombinieren.

Die verfügbaren Lagerbestände der jeweiligen Produktkomponenten werden ebenfalls angezeigt, so dass Lieferzeiten aufgrund realistischer Vorlaufzeiten kalkuliert werden können. Nach Abschluss der Individualiserung des Produkts können die Kunden dann zum Kauf schreiten und ihr selbst zusammengestelltes Produkt über die sozialen Netzwerke mit Freunden und Bekannten teilen.

Aber auch im Vorfeld will „My Retail Theatre“ nützlich sein, denn bereits die bei der Produktentwicklung entstandenen Daten lassen sich für Marketingmaterialien verwenden, die ein „kundenorientiertes, visuelles Erlebnis“ bieten, das sich nicht vom Endprodukt unterscheidet, das heißt, die Produktbotschaft bleibt über sämtliche Vertriebs- und Kommunikationskänale hinweg einheitlich.

„Dassault Systèmes’ 'My Retail Theatre' bietet das ultimative personalisierte Einkaufserlebnis über alle Kanäle hinweg — von digitalen Lookbooks und Katalogen bis hin zu E-Commerce-Shops oder interaktiven In-Store-Konzepten. Das regt die Kunden dazu an, über die Browsing-Phase hinauszugehen“, sagt Susan Olivier, Vizepräsidentin für Gebrauchsgüter und Einzelhandel bei Dassault Systèmes. „Virtuelle Anwendungen, speziell die Nutzung von 3D-Designdaten vom Konzept bis zum Verbraucher, inspirieren zu einem neuen Einkaufsverhalten, das über das konventionelle Ladengeschäft hinausgeht.“

Da fotorealistische Produktbilder Lagerbestände ersetzen, können Einzelhändler ihren Kunden ein erweitertes Produktsortiment präsentieren, ohne ihre tatsächlichen Bestände ausweiten oder Kompromisse in Bezug auf die Qualität der Ladenauslagen machen zu müssen. Darüber hinaus gewinnen Händler Informationen über den Geschmack und die Trends der Kunden, was wiederum ihre Online-Aktivitäten unterstützt.

„Und genau darauf kommt es an“, sagt Chris Hilliyer, Senior Innovation Manager bei Deckers Brands. „Es geht letztendlich um Kommunikation sowie die Bereitstellung einer riesigen Auswahl für Kunden, ohne den Aufwand im Bestandsmanagement zu erhöhen. 3D-Visualisierung verändert die Interaktion zwischen Kunden und Produktherstellern völlig. Für die Industrie ist das wirklich eine Revolution.“

Foto: „My Retail Theatre“ / Dassault Systèmes
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