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Österreich-Studie: Verkaufsfläche schrumpft, Leerstand steigt

Von Regina Henkel

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Einzelhandel
Innenstadt von Innsbruck. Foto: Jarod Barton für Pexels

In ihrer jährlichen Studie gibt die Beratungsgesellschaft Standort + Markt Auskunft darüber, wie sich der stationäre Einzelhandel in den Innenstadtlagen und Shoppingcentern Österreichs entwickelt hat: Während die Verkaufsflächen zurückgehen, steigt der Leerstand.

Modehandel verliert an den Onlinehandel

Seit 2013 erfasst Standort + Markt in den 20 größten Städten Österreichs sowie in 16 ausgewählten Kleinstädten sämtliche Shopflächen und verfügt damit über ein aussagekräftiges Monitoring zum Zustand und zu den Veränderungen der österreichischen Einzelhandelslandschaft. Demnach ist der österreichische Modeeinzelhandel in den Städten rückläufig, insgesamt sei in den letzten acht Jahren die Fläche um 15 Prozent gesunken. Die Veränderung sei in dieser Branche so deutlich wie in keiner anderen. Allein im Vorjahr seien im Mode- und Schuhhandel die Verkaufsflächen um zwei Prozent eingebrochen. Der Bekleidungssektor nimmt - auch aufgrund von langfristigen Mietverträgen - in den Innenstädten zwar noch immer fast die Hälfte der gesamten Geschäftsflächen im Einzelhandel ein, er habe aber in den letzten beiden Corona-Jahren massiv an den Onlinehandel verloren, so die Autoren der Studie.

Tourismus-Regionen besonders vom Leerstand betroffen

Traditionell liegen Salzburg, Innsbruck und die Wiener City - allesamt Tourismus-Hochburgen mit entsprechend hoher Passantenfrequenz - auf den vorderen Plätzen des Städtevergleiches. Aufgrund der Pandemie hat sich dieses Blatt zuungunsten einiger städtischer Geschäftsbereiche gewendet. Seit 2020 sanken die Übernachtungszahlen im Städtetourismus spürbar, was sich gravierend auf den innerstädtischen Handel niederschlug. Während der Anstieg der Leerstandsrate in der Wiener City moderat ausfiel (von 3,4 Prozent auf 4,5 Prozent), fiel der Steigerung der Leerstandsrate in Salzburg um fünf Prozentpunkte deutlich massiver aus (von 1,6 Prozent auf 6,6 Prozent). Zumindest Innsbruck dürfte es im Jahr 2021 gelungen sein, den Abschwung abzufedern, die Leerstandsrate beträgt - nach einem merkbaren Anstieg 2020 - wieder gute 2,4 Prozent.

Die Wiener Neustädter Innenstadt bleibt die größte Herausforderung hinsichtlich innerstädtischer Leerstandsflächen: Mit 29,5 Prozent Leerstand belegt sie den letzten Platz im aktuellen Ranking.

Gastronomie und Lebensmittelhandel übernehmen Flächen

Die freiwerdenden Läden werden in erster Linie vom Lebensmittelhandel und der Gastronomie übernommen. „Die Leerstandsquote in den österreichischen Innenstädten liegt aktuell bei 7,4 Prozent“, fasst Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will ein wichtiges Studienergebnisse zusammen. „Insgesamt musste der heimische City Retail 2021 einen Verkaufsflächenverlust von mehr als 54.000 Quadratmetern verkraften. 90 Prozent der Ortskerne und Peripherien in den ländlichen Regionen sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Hochgerechnet ergibt das einen Verkaufsflächenverlust von 500.000 Quadratmetern oder 80 Fußballfeldern." Dabei liegt die Leerstandsquote in den Innenstädten mit etwas höher als in den Shoppingcentern.

Die größten Flächenzugewinne sind in Dornbirn, der Wiener Landstraßer Hauptstraße, in Amstetten und in Linz zu verzeichnen. Krisengeschüttelte Innenstädte der letzten Jahre mit hohen Leerstands- und Fluktuationsraten wie Steyr und Wiener Neustadt blieben auch 2021 nicht von einer Gesamtverkaufsflächenreduktion verschont. Mit 215.000 Quadratmetern Gesamtverkaufsfläche führt die Wiener Mariahilfer Straße die Liste nach wie vor an, gefolgt von der Wieder City (205.400 Quadratmeter), Graz (167.600 Quadratmeter), Linz (145.400 Quadratmeter) und Innsbruck (115.500 Quadratmeter).

Standort + Markt prognostiziert eine weitere Beschleunigung dieser Entwicklungen. Das Auslaufen der staatlichen Pandemie-Hilfsprogramme werde zusätzlich dazu beitragen.

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