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Optimismus im Einzelhandel: HDE hebt Jahresprognose an

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Für die deutschen Einzelhändler laufen die Geschäfte in diesem Jahr besser als erwartet. Steigende Einkommen und die gute Lage am Arbeitsmarkt sorgen dafür, dass die Verbraucher in Kauflaune sind. Das hat auch der Handelsverband Deutschland (HDE) registriert: Am Dienstag verkündete er im Rahmen seiner Herbstpressekonferenz die aktuelle Umsatzprognose für das laufende Jahr. Die fiel deutlich höher aus als noch vor einigen Monaten. Hatte der Verband den hiesigen Händlern bislang ein Umsatzwachstum um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert, rechnet er nun mit einer Steigerung um 3,0 Prozent. Damit kann der deutsche Einzelhandel auf einen Jahresumsatz von insgesamt 501,2 Milliarden Euro hoffen. 2016 waren die Gesamterlöse der Branche um 3,2 Prozent auf 486,5 Milliarden Euro gestiegen.

Wie schon in den vergangenen Jahren wird der Online-Handel auch 2017 maßgeblich zum Wachstum beitragen: Ihm prophezeit der HDE ein Umsatzplus von rund zehn Prozent auf 48,7 Milliarden Euro. Besonders dynamisch entwickelt sich im E-Commerce-Segment derzeit der Handel mit Lebensmitteln. Hier rechnet der Verband im laufenden Jahr mit einem Wachstum um etwa zwanzig Prozent.

Im Modehandel ist die Lage weniger erfreulich

Während es im Netz weiter kräftig aufwärts geht, hat der HDE in einer Branchenumfrage unter 900 Betrieben bei den stationären Händlern ganz unterschiedliche Tendenzen ermittelt. Größere Firmen machten demnach in der ersten Jahreshälfte zumeist gute Geschäfte und schauen optimistisch auf den Rest des Jahres. Kleinere und mittlere Unternehmen waren hingegen nach Angaben des Verbandes „mit der bisherigen Entwicklung nicht zufrieden“. Gerade Fachhändler hätten immer mehr mit der Konkurrenz großer Onlineversender zu kämpfen. „Die Schere zwischen Groß und Klein geht im Einzelhandel immer weiter auseinander“, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Weniger investitionsstarke Betriebe fühlen sich vom Wachstumstrend abgehängt, während große Unternehmen vom Boom des E-Commerce profitieren.“

Auch die Stimmung in den einzelnen Branchen ist nicht einheitlich. Vergleichsweise düster sieht es nach schwierigen Monaten im Bekleidungshandel aus. Von den befragten Unternehmen aus diesem Segment gaben nur zwanzig Prozent an, die Geschäftslage habe sich im ersten Halbjahr verbessert. 34 Prozent sahen eine konstante Entwicklung, mit 46 Prozent beklagte fast die Hälfte eine Verschlechterung. Damit sind die Modehändler unzufriedener als die Gesamtbranche: Von allen befragten Betrieben sahen 27 Prozent im ersten Halbjahr eine Verbesserung der Lage, 34 Prozent registrierten unveränderte und 39 Prozent schlechtere Geschäfte.

Foto: ECE
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