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Peek & Cloppenburg: Deutschland schwächelt – Osteuropa wächst

Von Regina Henkel

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Einzelhandel

Das Familienunternehmen Peek & Cloppenburg hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2016 bekanntgegeben.

Deutschland bleibt schwierig, Osteuropa wächst

In einem schwierigen deutschen Marktumfeld verzeichnet die Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf, 2016 ein leicht rückläufiges Ergebnis von minus 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Umsatzerlöse (netto) sind um 27 Millionen Euro auf 1.489 Millionen Euro gefallen. Das EBITDA lag bei 87 Millionen Euro mit einer EBITDA-Marge von 5,8 Prozent.

Ein gutes Wachstum konnte die Peek & Cloppenburg KG, Wien, in der Region Osteuropa erzielen und so die Ergebnisse in Deutschland abfedern. Mit einem Wachstum um 7,1 Prozent gegenüber 2015 stiegen die Umsatzerlöse (netto) um 43 Millionen Euro auf 648 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich – nicht zuletzt aufgrund mehrerer Neueröffnungen in Osteuropa – um rund 250 auf etwa 4.050.

Aus den Unternehmenszentralen in Düsseldorf und Wien steuert Peek & Cloppenburg rund 140 Verkaufshäuser in 15 Ländern. Durchschnittlich beschäftigte das Unternehmen 2016 rund 12.300 Mitarbeiter.

Expansion im Aus- und Inland

Bei seiner Expansionsstrategie folgt Peek & Cloppenburg dem Markt und hat auch 2017 sein Wachstum in Osteuropa weiter vorangetrieben. Das Unternehmen eröffnete Verkaufshäuser in Bukarest, Kaunas, Prag, Timisoara und Breslau. Weitere Neueröffnungen in bereits bestehenden osteuropäischen Märkten sind geplant. Zudem werden zahlreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen umgesetzt.

Auch in Deutschland investiert das Unternehmen in Neueröffnungen: Neben der Eröffnung des Verkaufshauses in München-Riem im kommenden Frühjahr soll an den Standorten Aachen, Augsburg und Bocholt zeitnah Baubeginn sein. Zudem will Peek & Cloppenburg in Umbauten und Erweiterungen bestehender Häuser investieren.

Für noch attraktivere Einkaufserlebnisse vor Ort hat Peek & Cloppenburg in seinen Weltstadthäusern unter anderem eine eigene Sneaker Abteilung mit neuem Store-Design kreiert, im kommenden Jahr folgen Wäsche und Bademode. Das Konzept wird sukzessive in allen Verkaufshäusern umgesetzt. „Auch unser Premium-Segment haben wir mit rund 15 neuen Designermarken für Herren ausgebaut“, sagt John Cloppenburg, Mitglied der Unternehmensleitung. „Mit dem Konzept ‚Paul Rosen Sartoriale‘ haben Kunden in ausgewählten Verkaufshäusern zudem die Möglichkeit, sich individuelle Konfektionsanzüge und Hemden anfertigen zu lassen.“

Digitale Strategie

Ein Großteil des Wachstums soll in den kommenden Jahren im Internet generiert werden. Daher investiert das Unternehmen als Multi-Channel Anbieter sowohl in die Verkaufshäuser als auch in die Digitalisierung und optimiert die Schnittstelle zwischen stationärem und Online-Handel. „Vor allem im gehobenen Einzelhandel erwartet der beratungsaffine Kunde eine intelligente Verknüpfung von Filial- und Onlinegeschäft“, so die Begründung. Als Basis dienen dabei neueste Informationstechnologien mit einem Investitionsvolumen von über 100 Millionen Euro. Hierzu gehören die Umstellung auf ein SAP Retailsystem, datenbasierte Kundenbindungsprogramme mit neuer Kundenkarte und ein modernes Sortimentierungs- und Bewirtschaftungssystem. Neben den beiden erfolgreichen Peek & Cloppenburg Online-Shops in Deutschland und Österreich wird 2018 ein weiterer Online-Shop in Polen an den Start gehen.

Sicherung der Zukunftsfähigkeit

In diesem Jahr lag der Fokus des Unternehmens insbesondere darauf, die Profitabilität zu erhöhen. Dafür hat Peek & Cloppenburg seine Gesamtkosten reduziert durch Kosteneffizienz in der Steuerung und Optimierung in der Beschaffung. Die positive Umsatzentwicklung bleibt weiterhin das zentrale Thema im Unternehmen. Die Basis als Omnichannel-Anbieter ist bereits gelegt, jetzt ist der weitere Ausbau ein wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit. Im Filial- und Onlinegeschäft will Peek & Cloppenburg weiter expandieren und auch sein erfolgreiches Eigenmarkenkonzept konsequent weiterentwickeln.

Langfristige Finanzierung gesichert

2016 sei ein herausforderndes Jahr für den Textilhandel gewesen, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Die voranschreitende Digitalisierung habe weiter den Handlungsdruck auf stationäre Händler erhöht, ihre Kunden mit den richtigen Konzepten zu erreichen. Peek & Cloppenburg will daher „seine strategischen Kernthemen wie Expansion, die Verknüpfung von stationärem und Online-Handel sowie Investitionen in seine Standorte zielgerichtet vorantreiben“. Zur weiteren Finanzierung hat das Unternehmen im November 2017 ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 75 Millionen Euro platziert. Dank des starken Interesses der Investoren wurde das angestrebte Volumen deutlich übertroffen und nachfrageinduziert auf 150 Millionen Euro aufgestockt.

„Die Überzeichnung des Darlehens zeigt uns, dass die Investoren die Zukunft unseres Unternehmens ebenso positiv einschätzen wie wir selbst“, sagt Patrick Cloppenburg, Mitglied der Unternehmensleitung. „Mit den Mitteln aus dieser Transaktion streben wir eine Liquiditäts- und Fremdkapitalstruktur an, mit der sich langfristig planen lässt.“

Foto: Peek & Cloppenburg Düsseldorf

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