Russische Einkaufszentren könnten westliche Marken durch türkische und chinesische ersetzen
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Russische Einkaufszentren sind bereit, amerikanische und europäische Marken durch türkische und chinesische zu ersetzen. Der Präsident des Verbands für Einkaufszentren, Bulat Shakirov, teilte diese Information der russischen Zeitung „Iswestija“ mit. Ein Vertreter des Verbandes sei bereits in die Türkei gereist, um Verhandlungen zu führen, um mehr als 200 in der Entwicklung befindliche Marken zu gewinnen. In der Zwischenzeit könnten die Fachkräfte des Verbands auch nach China reisen.
Als Folge des russischen Kriegs in der Ukraine werden die Einkaufszentren im schlimmsten Fall 30-40 Prozent Leerstand aufweisen. Das bedeutet, dass riesige Mengen an Einzelhandelsflächen neu besetzt werden müssen.
Wie der Austausch genau ablaufen wird, ist noch unklar.
Einzelhändler wie H&M, Mango, Ikea und andere haben bereits angekündigt, ihre Geschäfte im Land einzustellen. Diese Unternehmen haben jedoch die jeweiligen Einkaufszentren nicht darüber informiert, dass sie die gemieteten Räumlichkeiten räumen werden.
Einheimische Modeunternehmen überdenken ebenfalls ihre eigenen Pläne und prüfen die Eröffnung neuer Standorte, darunter Detsky Mir, Sportmaster und Gloria Jeans.
Anton Belykh, CEO von DNA Realty, ist davon überzeugt, dass ausländische Marken nicht vorhaben, Russland vollständig zu verlassen. Seiner Meinung nach handelt es sich lediglich um eine Unterbrechung ihrer Geschäftstätigkeiten. Marken prüfen, inwieweit es möglich sein wird, die Lieferketten und die ununterbrochene Versorgung mit Waren aufrechtzuerhalten, und wie sich Preise und Kaufkraft verändern werden.
Ausländische Einzelhändler, die den russischen Markt verlassen, verzeichnen hohe Verluste. Laut Forbes ist der Umsatz des russischen Modemarktes im Jahr 2021 auf 2,69 Billionen Rubel (rund 19,2 Milliarden Euro) gestiegen. 67 Prozent dieses Umsatzes entfielen auf den Verkauf von Bekleidung. Die genaue Zahl der internationalen Marken in Russland konnten selbst Expert:innen nicht genau erfassen. Ein weiterer zu berücksichtigender Faktor ist, dass viele Unternehmen in Russland auf Franchise-Basis tätig sind und einige als Joint-Venture-Unternehmen mit russischem Kapital arbeiten.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Russisch verfasst und von Kelly Press ins Englische übersetzt und bearbeitet. Ins Deutsche übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.