Saks Off 5th in Düsseldorf: „Der Off-Price-Markt wächst“
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Nun also ist es über die Bühne. Das lange antizipierte Opening des ersten Saks Off 5th Stores in Europa ging heute morgen um 11 Uhr morgens in Düsseldorf mit dem feierlichen Durchschneiden des Bandes am Haupteingang von statten. FashionUnited traf Wayne Drummond (WD), President Saks Off 5th Europe und Berna Bartosch (BB), Chief Merchandising Officer bei Saks Off 5th Europe zum Gespräch und sah sich in dem neuen Off-Price Store um.
Frau Bartosch, ich sehe hier High Fashion Brands wie Saint Laurent, Fendi, Love Moschino, aber auch günstigere Marken. Wen wollen Sie mit ihrer Markenauswahl erreichen?
BB: Wir wollen eine markenaffine Zielgruppe erreichen, die ein gutes Preis- Leistungsverhältnis schätzt. Wir bieten Damen- und Herrenbekleidung und -schuhe, Accessoires, Taschen, Uhren, Sonnenbrillen, Kinderbekleidung sowie Home-Waren, es ist also für jeden etwas dabei. Wir wollen vom deutschen Kunden lernen und uns mit ihm entwickeln.
Womit wollen Sie die deutschen KundInnen anlocken?
Das Erdgeschoss von Saks Off 5th im Carsch-Haus in Düsseldorf lockt die Kunden mit Angeboten bis zu minus 60 Prozent vom Originalpreis, mindestens aber 20 Prozent. Die Kollektionen sind dabei maximal 12 Monate alt. Durch häufige Wechsel in unserem Sortiment wollen wir die Kunden ständig mit neuen Produkten überraschen und sie dazu bringen, regelmäßig wiederzukehren. Es gibt kein Lager und oft haben wir nur Einzelteile. Eine gewisse Schatzgräbermentalität schadet also nicht.
Herr Drummond, warum gerade Deutschland?
Wir sehen großes Potenzial für Saks Off 5th in Deutschland. Bei uns finden Kunden eine bisher einzigartige Kombination aus einer exklusiven Markenauswahl zu stark reduzierten Preisen in einem hochwertig designten Ladeninterieur – ein Konzept, das Kunden in den USA bereits seit Jahren kennen und schätzen. Im deutschen Markt ist das Konzept gänzlich neu.
FashionUnited: Wen sehen Sie in Deutschland als Wettbewerber an?
In Deutschland sehen wir keine direkten Mittbewerber im Premium-Segment. Im Offf-Price Markt macht TK Maxx einen guten Job, aber im Premium-Segment sahen wir eine einzigartige Gelegenheit, ohne direkten Mitbewerber in den Markt zu gehen.
Mussten Sie für die geplanten Saks Off 5th-Läden neue Immobilien ankaufen?
Nein, sämtliche bis Ende Juli geplanten Eröffnungen finden in ehemaligen Kaufhof-Filialen, vor allem in den Sportarena-Häusern statt.
Das Off-Preis-Segment wird künftig wohl hart umkämpft sein. Karstadt hat kürzlich angekündigt, ebenfalls ein solches Konzept vorstellen zu wollen.
WD: Der Off-Price-Markt wächst und wir erwarten, dass es auch Wettbewerb geben wird.
Wie viele Angestellte wird es pro Store geben?
WD: Das kommt auf die Größe und das Layout der Stores an, bewegt sich aber zwischen etwa 50 und 100 Angestellten. Frankfurt wird unser bisher größter Laden in Europa sein. Dort sollen etwa 100 Beschäftigte arbeiten.
Das ist nicht viel. Wie sieht ihre Vorstellung von Service bei Saks Off 5th aus?
WD: Im Off-Price-Segment liegt der Service auf anderen Gebieten, als in unseren Full-Price-Konzepten. Das Hauptaufgabengebiet unserer Angestellten wird darauf liegen, die Kunden zu lotsen, sie über Neuigkeiten und Neuware zu informieren und die Ware zu bewegen. Die Servicemitarbeiter sollen den Kunden dabei helfen, ihren Schatz zu finden.
Sie wollen vom deutschen Kunden lernen, sagte Frau Bartosch eben. Ginge das nicht noch einfacher mit einem E-Commerce?
WD: Wir planen definitiv eine digitale Präsenz. Unsere E-Commerce-Strategie muss aber mit dem Off-Price-Konzept kompatibel sein. Deshalb möchten wir zuerst unsere stationären Läden aufbauen und uns dann auf das passende Online-Modell konzentrieren. Es gibt dafür noch keinen zeitlichen Plan, aber digital wird unser nächster großer Fokus werden.
Wie sieht ihre Marketing-Strategie aus?
WD: Das kann am besten meine Kollegin Stefanie Hohn, Head Of Marketing Saks Off 5th Europe, beantworten.
Stefanie Hohn: In den USA ist Saks ein bekannter Name, aber hier in Deutschland gingen wir davon aus, dass der Bekanntheitsgrad relativ niedrig ist. Wir sahen keinen Sinn darin, eine nationale Kampagne zu fahren, wenn wir fürs Erste ‚nur‘ fünf Läden in fünf Städten eröffnen. Deshalb haben wir auf lokale Kommunikation gesetzt, die sich an Modeliebhaber richtete. Dafür haben wir crossmedial auf verschiedenste Kanäle gesetzt: print, digital und social. Social Media war uns deshalb wichtig, weil wir dort gleich Feedback bekommen konnten. Auch haben wur stark auf Zeitungs- und Out-of-home Kampagnen gesetzt.
Saks Off 5th wird als Vertriebslinie von HBC Europe von der Kölner Europazentrale aus geführt. Dort steuert das Management-Team unter Wayne Drummond und Berna Bartosch den Markteintritt und das Wachstum von Saks Off 5th in Europa. In den nächsten drei bis fünf Jahren sollen insgesamt 40 Filialen in Deutschland eröffnet werden. Saks Off 5th profitiert zudem von der bereits bestehenden Infrastruktur und etablierten Services der HBC Europe-Plattform in Köln, etwa in den Bereichen Beschaffungsmanagement, Supply Chain und IT. Mit der Markteinführung in Deutschland schafft Saks Off 5th mehr als 200 Arbeitsplätze.
Die Innenansichten des Düsseldorfer Hauses können Sie hier und hier ansehen.
Fotos: Barbara russ für FashionUnited.