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Sechs zukunftsweisende Retail-Trends aus den USA

Von Jackie Mallon

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Einzelhandel

Technologie auf der NRF 2023, Retail's Big Show. Credit: Jason Dixson

Das Abflauen des E-Commerce-Booms wird sich fortsetzen und macht eine Omnichannel-Strategie für den Einzelhandel unerlässlich. Der stationäre Handel wird dadurch einen Boost erhalten, aber heutzutage können Geschäfte mit weniger mehr erreichen. Die neueste Technologie sorgt dafür, dass der Übergang zwischen Online-Shopping und dem Einkauf im Laden nahtlos ist. Hier finden Sie eine Übersicht über die neuesten Innovationen, die im Januar auf der amerikanischen Einzelhandelsmesse NRF 2023, vorgestellt wurden.

Zugreifen und loslegen

Verizon setzt mit seinem ‚5G Edge Cashierless Checkout‘ auf ein Express-Einkaufserlebnis und den Komfort eines autonomen Checkouts. Mithilfe von Computer Vision und maschinellem Lernen wird jeder Artikel, den Kund:innen in die Hand nehmen, erkannt und protokolliert (und wieder entfernt, wenn er ins Regal zurückgelegt wird). Eine digitale Quittung für den Einkauf wird innerhalb von zwei Minuten nach Verlassen des Geschäfts verschickt. Die Idee ist, dass die Menschen durch das Geschäft spazieren und weder mit Verkaufspersonal noch mit Selbstbedienungskassen interagieren und auch nicht Schlange stehen müssen.

Während das Konzept von Amazon Go wohl das Pilotprojekt war, ist die ausgefeilte Kameratechnologie von Verizon optimierter, genauer und kosteneffizienter für Einzelhändler:innen. Das sagte James Hughes, Managing Principal bei Verizon Enterprise Solutions, zu FashionUnited auf der Messe. In Tests vor der Markteinführung hat Verizon festgestellt, dass die Transaktionszeit um die Hälfte reduziert, die Transaktionen um 78 Prozent und der Umsatz um 138 Prozent gesteigert werden konnten.

‚Buy Now Pay Later‘

‚Buy Now Pay Later‘ wird in der Bekleidungsbranche weiter an Bedeutung gewinnen und dazu beitragen, dass die Verbraucher:innen einkaufen können, ohne sich zuviel Gedanken um ihren derzeitigen Kontostand zu machen. Square und Afterpay haben sich vor einem Jahr zusammengeschlossen. Laut Paige Fitzgerald, Leiterin für Geschäftsstrategie und Partnerschaften bei Afterpay und Cash App, die auf der NRF sprach, sind die der Bereiche Mode und Beauty das täglich Brot für Afterpay.

Alternative Zahlungspläne seien eine Gelegenheit, mit der Generation Z in Kontakt zu treten, die als ‚Generation des Realismus‘ bekannt sei und als Digital Natives wenig Toleranz für Reibungsverluste zeige. Sie sind kreditscheu, da sie in ihrem Leben bereits erhebliche finanzielle Krisen miterlebt haben, von den Auswirkungen der Rezession von 2008 bis hin zu einer globalen Pandemie und der sich derzeit abzeichnenden Rezession. „Es geht darum, Ökosysteme zusammenzubringen, um Händler:innen mit kaufwilligen Kund:innen zu verbinden“, so Fitzgerald. „Die Kund:innen kommen zur App, um Händler:innen zu finden, bei denen sie ‚Buy Now Pay Later‘ nutzen können.“

Voice Commerce

Daten zufolge haben die Rabatte am Black Friday und der Cyber Monday trotz der sich abzeichnenden makroökonomischen Turbulenzen bei den Menschen eine gewisse Begeisterung ausgelöst, und Gen Z ist besonders resilient und nicht bereit, ihre Ausgaben zurückzuschrauben. Der Konsum von Inhalten durch die Mitglieder der Generation Z zwingt die Einzelhändler:innen dazu, sich auf neue Art und Weise zu präsentieren. Eine davon ist die Erweiterung ihres Omnichannel-Ansatzes um das, was auch als ‚Conversational Commerce‘ bezeichnet wird. Eine nahtlose Integration zwischen Mobilgerät und Einzelhandel ist der Schlüssel, um die Erwartungen der Kund:innen zu erfüllen. Dies führt zu einer verstärkten Nachfrage nach Shopping über Apps wie Siri, Alexa oder Cortana, die fest in das tägliche Leben der Menschen integriert sind, sowohl während der Arbeitszeit als auch in der Freizeit.

Einkaufen per SMS oder Chat

Einzelhändler:innen verkaufen ihre Waren hauptsächlich über vier Kanäle, aber von ihnen wird zunehmend erwartet, dass sie überall präsent sind. Aktuell sind Youtube, TikTok und Instagram am wichtigsten, aber Arianne Parisi, SVP, Chief Digital Officer bei JD North America, sagte dem NRF-Publikum, dass Einzelhändler:innen langfristiger denken müssten: „Testen Sie neue Kanäle und lernen Sie sie kennen“, riet sie, „aber bleiben Sie bei den Kanälen, die zu Ihrer Marke passen. Es geht nicht immer um die Kapitalrendite. Trennen Sie die kommerzielle Erwartung von der Notwendigkeit der Teilnahme“, riet sie.

Google Business Messages hat sich zum Ziel gesetzt, die frustrierende Schleife zu beseitigen, in der sich Kund:innen beim Chatten mit Bots oft wiederfinden. Ihre neue Technologie ermöglicht es, dass Unterhaltungen 30 Tage lang offen bleiben und der Gesprächsverlauf leicht zugänglich ist. Google schätzt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Kund:innen einen Kauf tätigen, um 77 Prozent steigt, wenn der Dialog bis zum und über den Moment der Konversion hinaus fortgesetzt wird, was zum Aufbau einer Beziehung führt.

Loyalitätsprogramme

Die Kund:innenbindung ist fast noch wichtiger als die Akquise neuer Kund:innen, und die Einzelhändler:innen sollten sich verstärkt darum bemühen, ihre treuen Kund:innen zu halten. Akquise ist kostspielig, daher ist es eine wichtige Strategie, das positive Ausgabeverhalten bestehender Kund:innen zu belohnen und zu fördern. Loyalitätsprogramme, die im Rahmen von Omnichannel-Engagements effektiv sind, können jüngere Menschen ansprechen. Automatisierung wird in diesem Jahr eine Schlüsselrolle spielen und Marken sollten sich intensiv mit personalisiertem Marketing beschäftigen, wie beispielsweise mit dem Versand von Geburtstagsrabatten. Partnerschaften sind wichtig und eine strategische Ausrichtung oder die Nutzung von Partnerschaften kann die Präsenz einer Marke bei bestehenden Kund:innen steigern und dabei helfen, neue zu erreichen.

Live-Shopping

Live-Shopping gibt Verkäufer:innen die Möglichkeit, ihre Produkte zu präsentieren, und Kund:innen die Möglichkeit, sich über Produkte zu informieren, Fragen zu stellen, sie zu kommentieren und schließlich in Echtzeit zu kaufen, während sie unterhalten werden. Laut Arianne Parisi, SVP, Chief Digital Officer bei JD North America, ist Live-Shopping eine Möglichkeit, die Lücke zwischen Ladengeschäft und Onlineshop zu schließen. Als eine Mischung aus Instagram Live und dem Home-Shopping-Network-Modell können Events, die erfolgreich vermarktet werden, zu einer weitreichenden Bekanntheit führen, es können Rabattaktionen angeboten werden, die nur so lange gültig sind, wie der Livestream dauert, und das Einkaufserlebnis kann eine soziales Erlebnis mit hohem Engagement werden.

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Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung: Barbara Russ

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