Shein eröffnet am Mittwoch seinen ersten Store in Paris

Der Ultra-Fast-Fashion-Riese Shein, der für seine Geschäftspraktiken in der Kritik steht, wird am Mittwoch seinen weltweit ersten permanenten physischen Store im Pariser Kaufhaus BHV eröffnen. Das teilte die Société des Grands Magasins (SGM), die Eigentümerin des BHV, am Freitag auf Instagram mit.

Im sechsten Stock des historischen Kaufhauses Bazar de l'Hôtel de Ville wird die Marke ihre tausenden preisgünstigen Artikel anbieten. Die meisten Fabriken des Unternehmens befinden sich in China. Die Eröffnung findet trotz der heftigen Kontroverse statt. Shein plant, im Laufe des Novembers fünf weitere Geschäfte in Frankreich zu eröffnen. Diese werden sich in den von der SGM betriebenen Galeries Lafayette befinden.

Eine ‘Weltpremiere’

„BHV Shein 5. November Eröffnung um 13 Uhr“, postete der Chef der SGM, Frédéric Merlin, auf Instagram. Er fügte den Begriff ‘Weltpremiere’ hinzu. Damit betonte er, dass es sich um den weltweit ersten permanenten physischen Store für die Plattform handelt. Das Unternehmen wurde 2012 in China gegründet, hat seinen Sitz in Singapur und war mit Ausnahme von Pop-ups bisher ausschließlich online tätig.

Trotz der nahezu allgemeinen Empörung von Seiten der Regierung, der Pariser Stadtverwaltung, von Partnermarken des BHV, der Gewerkschaft der BHV-Mitarbeitenden, einer Online-Petition mit über 110.000 Unterzeichner:innen und zahlreichen Akteur:innen der französischen Textilbranche wird die Allianz zwischen Shein und dem BHV nun umgesetzt.

Shein und SGM , die seit 2023 Eigentümerin des BHV ist, werden eine Fläche von über 1.000 Quadratmetern eröffnen. Dies ist ein erster Schritt für die physische Präsenz von Shein. Später sollen fünf weitere Geschäfte in den Galeries Lafayette in Dijon, Reims, Grenoble, Angers und Limoges folgen, die ebenfalls der SGM gehören.

Shein, das Ziel eines Gesetzesvorschlags gegen den Aufstieg der Ultra-Fast-Fashion ist, wurde in diesem Jahr in Frankreich mit drei Geldstrafen belegt. Die Gesamtsumme beträgt 191 Millionen Euro. Die Strafen wurden wegen Nichteinhaltung der Online-Cookie-Gesetzgebung, falscher Werbeaktionen, irreführender Informationen und der Nicht-Deklaration von Kunststoff-Mikrofasern in den Produkten verhängt.