Sinn weiterhin in der Krise: Betriebsrat kündigt Zugeständnisse auf
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Die Handelskette Sinn aus Hagen kommt nach dem Geschäftsführerwechsel Anfang August aus den Turbulenzen nicht heraus. Nach Meldung der Textilwirtschaft haben die Arbeitnehmer ihre Zusage an die Geschäftsleitung zurückgezogen, wöchentlich zwei Stunden ohne Entlohnung zu arbeiten. Dies war im Rahmen der „Zukunftssicherungsvereinbarung 2.0“ zwischen Unternehmen und Belegschaft 2020 so vereinbart worden, weil Sinn angesichts der Pandemie in finanzielle Schieflage geraten war und ein Schutzschirmverfahren durchlaufen musste. Die Vereinbarung fußte auf dem Gedanken, dass alle Stakeholder ihren Beitrag zur Rettung des Unternehmens leisten sollten.
Daran sieht sich die Belegschaft nun jedoch nicht mehr gebunden, weil sich die Situation massiv verändert habe. So habe die neue Geschäftsleitung bislang keinen Leitfaden für die neue Strategie vorgestellt und immer mehr Stakeholder rückten von ihren Zugeständnissen ab. Zudem verlange die Eigentümergesellschaft SLE nun auch noch Lizenzgebühren für die Nutzung des Markennamens Sinn. Diese Gebühr beläuft sich laut Textilwirtschaft – die sich auf firmeninterne Quellen beruft – auf über eine Million Euro pro Jahr. Diese Gebühr sei aber vor dem Geschäftsführerwechsel nicht erhoben worden und angesichts der aktuellen Lage alles andere als hilfreich.
Derzeit werde die Reaktion der Belegschaft juristisch geprüft.