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Stores ohne Produkte, ist das die Zukunft des Handels?

Von Don-Alvin Adegeest

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Einzelhandel

Stationäre Händler, die keine Produkte auf Lager haben, könnten die Zukunft des Handels sein. Laut dem digitalen Nachrichtensender Quartz beginnen sich die Marken der Idee des „Un-Stores" zu öffnen. Gemeint ist damit ein Verkaufsraum, der nicht wirklich Produkte zum Verkauf führt. Diese Geschäfte operieren abseits von traditionellen Merchandising- und Verkaufsmodellen. Stattdessen setzen sie auf Kundenbindung, Produktvorstellungen und Dienstleistungen.

Das Einkaufserlebnis wird weniger über den Verkauf und mehr über Markenbindung definiert

Das US-Kaufhaus Nordstrom startete im Oktober ein eigenes Un-Store-Konzept mit 'Nordstrom Local', einem 280 Quadratmeter großen, serviceorientierten Raum in West Hollywood. Bemerkenswert ist dabei, dass es kaum Produkte auf der Verkaufsfläche gibt.

Stattdessen bietet Nordstrom den Kunden Bequemlichkeit. Los Angeles ist berühmt-berüchtigt für seine schlechte Verkehrslage, die Kunden davon abschreckt, größere Läden der Kette aufzusuchen. Deshalb bietet Nordstrom nun an diesem Standort Dienstleistungen wie persönliches Styling, Änderungen vor Ort, Abholung im Geschäft, Umtausch, Maniküren und natürlich Kaffee, Getränke und Wein.

Nordstrom Senior Vice President für Customer Experience, Shea Jensen, die die die lokale Initiative initiierte, erklärte in einer Pressemitteilung: „Die Einzelhandelslandschaft entwickelt sich in einem beispiellosen Tempo weiter. Das einzige, was wir mit Sicherheit wissen ist, dass Kunden weiterhin sehr guten Service, Geschwindigkeit und Komfort zu schätzen wissen. Wir wissen, dass die Zeit unserer Kunden immer knapper bemessen ist und wir wollten unseren besten Service in einem nahegelegenen und daher zeitsparenden Standort anbieten, um ihre Einkaufsbedürfnisse zu befriedigen. Neue Wege zu finden, den Kunden zu seinen Bedingungen abzuholen, ist für uns heute wichtiger denn je. "

Im vergangenen Jahr eröffnete die niederländische Lingerie-Kette Lincherie ein Geschäft in Amsterdam, in dem die Kunden nicht im Laden einkaufen können, sondern nur Produkte an- und ausprobieren. Kunden haben dort Zugang zu einer Hightech - Umkleidekabine mit einem digitalen Spiegel, mit dessen Hilfe sie ihre korrekte BH-Größe ermitteln können. Produktbestellungen werden über ein Tablet gesendet, danach werden die Produkte innerhalb von 48 Stunden an die Kunden geliefert.

Kleinere Geschäfte haben Lagerprobleme

„Alle Modelle, Stile und Größen sind zum Anprobieren verfügbar", erklärt der Lingerie-Händler. „Und vor allem dieser letzte Teil ist ziemlich spektakulär, denn reguläre Laden haben oft nur eine begrenzte Auswahl an Größen und Modellen, die sie vorführen können.“

Lincheries' Retail Managerin Annelies Braeckman erklärte: „Mit unserem Netzwerk von über 35 Läden erreichen wir schon viele Niederländerinnen, aber gleichzeitig haben wir auch bemerkt, dass mehr und mehr Frauen online ihre Wäsche einkaufen. Deshalb haben wir einen einzigartigen Service geschaffen, der Anprobe und Online-Shopping auf bequeme Weise verbindet.“

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Bildnachweis: Nordstrom Local

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