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Studie: Fashion-Onliner vergeuden noch zu viel Potential

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Glaubt man den allgemeinen Wasserstandsmeldungen der Branche, ist der deutsche Onlinehandel absoluter Top-Performer im Modegeschäft. Während der stationäre Handel immer weiter schwächelt, sich von einer Absatzflaute zur nächsten hangelt und jede Saison aufs Neue ums Überleben kämpft, berichtet der Onlinehandel verlässlich zweistellige Wachstumsraten. Der Versandhandel ist optimal auf die Bedürfnisse moderner Kunden ausgerichtet, könnte man meinen. Dass die Unternehmen jedoch bislang einen Großteil ihres Potentials einfach liegen lassen, ist eine neue Erkenntnis.

Glaubt man einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Innovative Marktforschung (GIM), könnten viele Onlineshops nämlich noch „deutlich mehr tun, um die Bedürfnisse ihrer Kunden beim Interneteinkauf zu befriedigen“. Dies gelte ausdrücklich auch für die Großen der Branche wie Zalando, H&M oder Amazon, heißt es dort.

Besonders viel Potenzial werde von den Anbietern bei der Shopgestaltung vergeudet, so die Studie mit dem Titel „ Wunsch und Wirklichkeit: So shoppen die Deutschen online“. Die Einschätzung der Experten: „Die verschiedenen Shopkonzepte differenzieren nur wenig, sowohl untereinander als auch hinsichtlich der eigenen Offline-Marken.“

Händler müssen Funktionen und Look an Produktsortimente anpassen

Dabei variieren die Anforderungen der Kunden an die Online-Anbieter teilweise beträchtlich, je nachdem, welche Produktgruppe der entsprechende Shop anbietet. So erwarten zum Beispiel knapp zwei Drittel der Befragten, 65 Prozent, von digitalen Fahsion Shops wie Bonprix oder H&M unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten, während dies nur 54 Prozent der Befragten bei Online Drogerien wichtig ist. Eine möglichst vielseitige visuelle Darstellung der Produkte (zum Beispiel Zoom oder 360°-Ansichten) ist beim Online Lebensmittelkauf nur gut einem Viertel der Befragten wichtig. Beim digitalen Kleidereinkauf ist dies jedoch für 50 Prozent aller Befragten eine wichtige Anforderung an den Online Shop.

Die Studie ermittelt darüber hinaus den Anteil der Käufe, die über das Smartphone abgewickelt werden. Auch hier bestehen innerhalb der Kategorien zum Teil erhebliche Unterschiede. So shoppen bei Zalando 20 Prozent der Befragten mit iPhone & Co, während es im Online Shop von H&M 39 Prozent sind.

Gut für Modeanbieter: Von ihnen erwarten die Kunden bislang am wenigsten technischen Aufwand. „Optimieren bedeutet hier eindeutig zu sparen oder auch einfach Schnäppchen zu machen“, heißt es in der GIM-Studie. Trotzdem sollten sich die Anbieter in ihrem Auftritt stilistisch unterscheiden und so erkennbarer machen. Die untersuchten Fashion-Online-Shops zeigten nämlich keine Unterschiede hinsichtlich der Motive, so die GIM. Die Formate schafften es nicht, sich voneinander zu differenzieren und zahlten alle mit demselben Verhältnis auf die Motive der Shopper ein.

Foto: Sam Smelty for Zalando | Brian Dowling

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