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Studie: So können kleine und mittelgroße Händler den Verkauf nachhaltiger Mode ankurbeln

Von Marthe Stroom

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Einzelhandel

Bild: Unsplash via Utopia by Cho

Kleine und mittelgroße (KMU) Multimarken-Modehändler in den Niederlanden tun sich schwer, nachhaltige Kleidung zu verkaufen. Das haben Untersuchungen ergeben, die das Forschungsinstitut Next Fashion Retail in Zusammenarbeit mit der De Haagse Hogeschool, der TMO Fashion Business School und CUBE Retail durchgeführt hat. Zwischenergebnisse der Studie, die von der staatlichen niederländischen Förderorganisation SIA unterstützt wurde, stellte Next Fashion Retail kürzlich in einer Pressemitteilung vor. Demnach gibt zwar eine große Mehrheit der Kund:innen (83 Prozent) an, sich für nachhaltige Kleidung zu interessieren, doch der Absatz spiegelt das noch nicht wider.

Nach Ansicht der Forscher:innen von Next Fashion Retail und der anderen teilnehmenden Partner spielen kleine und mittelgroße Einzelhändler eine wertvolle Rolle bei der Förderung nachhaltiger Einkäufe. Gleichzeitig hoben die Studienverfasser:innen hervor, dass dies mit einer gewissen Verantwortung verbunden sei. Laut der Untersuchung verfügen die Kund:innen nämlich nicht über ausreichendes Wissen und scheuen oft den Mehraufwand, die für eine nachhaltigere Bekleidungswahl erforderlich ist. Die Einzelhändler könnten hier viel bewirken, sofern sie in der Lage sind, ihre Kund:innen entsprechend zu informieren. So hebt Next Fashion Retail in der Mitteilung hervor, dass „der persönliche Kontakt und die Beratung [durch KMU-Multimarken-Modehändler] sehr geschätzt wird. Die Kunden haben großes Vertrauen in diese Bekleidungsgeschäfte.“

Um hier Abhilfe zu schaffen, hat Next Fashion Retail eine Studie aufgelegt, die in Zusammenarbeit mit neun niederländischen KMU-Unternehmen untersucht, wie diese Anbieter durch Innovationen im physischen und digitalen Einzelhandel den nachhaltigen Absatz steigern können. In ihrer Pressemitteilung verkündeten die Forscher:innen nun erste Ergebnisse, die den Modehändler nützliche Ansätze liefern, um die nachhaltigen Verkäufe anzukurbeln.

Next Fashion Retail: Informationen als Einstieg in die Beratung können den Umsatz mit nachhaltigen Produkten ankurbeln

Einzelhändler sind seit jeher daran gewöhnt, Kund:innen zu beraten. Die Untersuchung zeigt jedoch, dass es im Rahmen der Beratung zum Thema Nachhaltigkeit vielen Verkäufer:innen wie auch den Kund:innen schwer fällt, festzustellen, was wirklich nachhaltig ist. Die Nachhaltigkeitssiegel auf den Kleidungsstücken werden von den Marken selbst entwickelt und sind daher für jeden Artikel anders. Dies macht es schwierig, Produkte zu vergleichen, um die nachhaltigste Variante zu finden oder aber eine nachhaltige Wahl zu treffen, die am meisten mit den persönlichen Werten übereinstimmt. Das Problem betrifft dabei nicht nur die Kund:innen, sondern auch für die Verkäufer:innen.

Dieses Gefühl der relativen Unkenntnis macht es schwieriger, die Kund:innen zu diesem Thema zu beraten. Next Fashion Retail empfiehlt daher, auf objektive Informationen zu setzen: Beispielsweise könnten Verkäufer:innen die Kund:innen beim Lesen der Etiketten unterstützen. Dadurch erhielten die Kund:innen die nötigen Informationen für eine fundierte Entscheidung, ohne die zusätzliche Mühe auf sich nehmen zu müssen, die zwar für eine gute Wahl erforderlich ist, aber oft auf der Strecke bleibt.

Im weiteren Verlauf der Studie will Next Fashion Retail „Tools“ entwickeln, die Modehändler beim Verkauf ihrer nachhaltigeren Produkte unterstützen können. Diese Werkzeuge sollen ihnen helfen, zusätzliches Wissen zu erwerben und die Kommunikation mit den Kund:innen über Nachhaltigkeit zu verbessern. Im Herbst dieses Jahres werden die Instrumente von den neun an der Untersuchung teilnehmenden KMU-Multimarkenhändlern in der Praxis getestet, bevor die endgültigen Ergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl

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