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Studie: Wollen deutsche Konsumenten Retouren vermeiden?

Von Regina Henkel

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Einzelhandel

Die Vermeidung von Retouren ist nicht für Onlinehändler ein wichtiges wirtschaftliches Ziel. Auch der Gesetzgeber hat die Problematik inzwischen erkannt und will mit einem neuen Gesetzentwurf verhindern, dass Retouren vernichtet werden, weil es für Händler unrentabel ist, sie für den Weiterverkauf aufzubereiten. Aber wie interessiert ist der Konsument? Er hat immerhin erheblichen Einfluss darauf, wie viele Retouren überhaupt anfallen.

Mehr als Hälfte bestellen Ware zur Auswahl

Das Meinungsforschungsunternehmen YouGov ist in Zusammenarbeit mit eBay Kleinanzeigen der Frage nachgegangen, wie die Verbraucher auf den Gesetzentwurf reagieren. An der Online-Umfrage nahmen 1.068 Personen teil, sie ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren, so die Autoren der Studie. Retouren entstehen nicht nur weil ein Produkt nicht passt – sie entstehen vor allem, wenn Produkte zur Auswahl nach Hause bestellt werden. Dann ist die Retoure schon im Bestellprozess mitkalkuliert. Vor allem diese Retouren sind weit verbreitet. So geben 57 Prozent der Online-Shopper zu, Artikel in unterschiedlichen Ausführungen geordert zu haben, in der festen Absicht, einen Teil der Ware wieder zurück zu schicken. Fast ein Drittel (28 Prozent) hat dies sogar schon mehrfach getan. Frauen (32 Prozent) bestellen tendenziell häufiger eine Auswahl an Produkten als Männer (23 Prozent).

Gesetz hat verschiedene Auswirkungen

Aufgrund der neuen Diskussion um die Vernichtung von Retouren zeigt sich jedoch eine Veränderung. Demnach plant rund die Hälfte der Befragten, Retouren künftig komplett zu vermeiden. Andere wiederum, nämlich 19 Prozent, sagen genau das Gegenteil: Wenn sie wissen, dass die Retouren aufgrund der neuen Gesetzgebung nicht vernichtet werden dürfen, haben die Befragten weniger Skrupel, Retouren zu verursachen. 22 Prozent sind zudem der Ansicht, dass das neue Gesetz keine Auswirkungen auf ihr Shopping-Verhalten haben wird.

Vor allem die Jüngeren schenken dem Problem mit der Retourenvernichtung weniger Beachtung, weil sie besonders oft Produkte zur Auswahl bestellen: 47 Prozent der 18- bis 24-Jährigen haben dies schon mehrmals getan, bei den 25- bis 34-Jährigen sind es 44 Prozent. Dagegen bestellt nur weniger als ein Viertel (22 Prozent) der 45- bis 55-Jährigen eine Mehrfachauswahl an Artikeln.

Maßnahme gegen Retouren: Offline Kaufen

Wer Retouren vermeiden will, aber eine große Auswahl braucht um sich entscheiden zu können, könnte verstärkt auf den stationären Einkauf setzen. Dafür gilt jedoch, so die Studie weiter, dass der Preis für die Hälfte (51 Prozent) der Befragten im stationären Handel nicht höher sein darf als bei einer Online-Bestellung. Ebenso wichtig ist für 45 Prozent der Befragten das Thema Verfügbarkeit - sie erwarten, in den Geschäften alles zu bekommen, was sie suchen.

Zudem wohnen nicht alle Konsumenten in Städten. Es kommt auch darauf an, wie gut man die Geschäfte erreicht. Eine gute Verkehrsanbindung an die örtlichen Ladengeschäfte ist für ein Viertel der Befragten (26 Prozent) wichtig. Unschlagbar sind die „Öffnungszeiten“ der Onlineshops: 15 Prozent der Studienteilnehmer wollen auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten einkaufen, 12 Prozent sagen immerhin, dass sie nichts dazu bewegen könnte, weniger im Internet zu bestellen.

Foto: Andrea Piacquadio für Pexels.com

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