Studie zum Ladenbau in Deutschland: Handel investiert in Milliardenhöhe
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Deutsche Einzelhändler setzen auf den stationäre Verkaufsflächen und lassen sich dabei auch nicht von Faktoren wie Materialknappheit, Lieferengpässen und Preissteigerungen aufhalten.
Die Handelsunternehmen haben im vergangenen Jahr in Milliardenhöhe in den Ladenbau investiert. Das ergab die Studie “Laden-Monitor 2023” des EHI, einem Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstitut für den Handel. 9,12 Milliarden Euro wurden 2022 für Bau, Technik und Optik der Stores ausgegeben.
„Der Investitionsbedarf für ein neues Geschäft hat sich besonders im Lebensmittel-, Drogerie- und preisorientierten Fachmärkten in den letzten Jahren um bis zu 20 Prozent erhöht“, erklärt Claudia Horbert, Leiterin des Forschungsbereichs Ladenplanung und -einrichtung beim EHI. Aber auch die befragten Händler:innen, bei denen die Expansion stärker eingeschränkt ist, investieren. Dabei liegt für 68 Prozent der Handelsunternehmen der Fokus auf Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen.
Modehandel: Einrichtungskosten steigen um mehr als 20 Prozent
Im Textil-, Schuh- und Sportfachhandel sind die Einrichtungskosten laut der Studie um 22 Prozent auf 653 Euro pro Quadratmeter auf der Verkaufsfläche gestiegen. Dennoch bleiben eine hochwertige Ladenoptik und detailreiche Wareninszenierung ein wichtiger Faktor im Store-Design. Da gerade neue Läden zum Aushängeschild werden sollen.
Im Modehandel scheint der Trend zu kleineren Verkaufsflächen zu gehen und gerade vertikale Textilfilialisten setzen vermehrt auf einen zentralen Standort je Stadt, wodurch das Kundenerlebnis für jeden Standort noch wichtiger wird.
Preissteigerungen sorgen dafür, dass große Investitionen in Neu- und Umbau schwerer zu realisieren sind. Deshalb setzt der Handel auf einen flexibleren Ladenbau, bei dem die Wiederaufbereitung und Weiterverwendung von Ladeneinrichtungen eine wichtige Rolle spielt. Dadurch werden Kosten eingespart, es macht den Store aber auch nachhaltiger und flexibler in seiner vielseitigen Nutzung – die Verkaufsfläche wird zum Community-Treffpunkt oder Pop-up-Event.
Sporthandel folgt Modehandel
Die Sportswear befindet sich seit einiger Zeit im Wandel und orientiert sich durch ihre Beliebtheit im Lifestyle- Streetwear-Bereich auch immer mehr an der Mode. Durch diese Veränderung orientiert sich auch der Ladenbau von Sportartikel-Händler:innen mehr am Textilhandel.
Es geht nicht mehr um den Bedarfskauf in der Sportswear. Die Kund:innen stellen sich einen gesamten Look vor, daher gilt es diesen auch auf der Verkaufsfläche vorzuschlagen. Ein zusätzliches Angebot aus Reparaturen, Events und Produkttests vor Ort stärkt die Kund:innen-Bindung.
Die Studie “Laden-Monitor 2023” wurde am Montag auf der Handelsmesse Euroshop vorgestellt und basiert auf 50 Interviews mit den Ladenbau-Expert:innen im Einzelhandel aller Branchen.