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Tödlicher Unfall bei Decathlon in Paris, Gewerkschaften sind „wütend“

Von AFP

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Decathlon. Bild: Decathlon, Archivfoto

Ein Leiharbeiter starb am Mittwochmorgen beim Entladen eines LKWs, der das Decathlon-Geschäft im Pariser Stadtteil La Madeleine belieferte. Daraufhin beantragten die Gewerkschaften eine außerordentliche Sitzung des französischen Sozial- und Wirtschaftsausschusses (CSE), wie die Nachrichtenagentur AFP aus übereinstimmenden Quellen erfuhr.

„Heute Morgen haben wir erfahren, dass ein Leiharbeiter bei einem Unfall ums Leben gekommen ist“, erklärte die Gewerkschaft CFDT in einer Mitteilung. Der Unfall habe sich mit einem Gabelstapler beim Entladen eines Lastwagens ereignet, der das Geschäft beliefern sollte. In einer E-Mail an die französische Nachrichtenagentur AFP bestätigte die Geschäftsleitung des Einzelhandelsunternehmens den tödlichen Unfall und sprach der Familie und den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

Das Team der Filiale sei von dieser Tragödie sehr betroffen und eine psychologische Beratungsstelle sei eingerichtet worden, teilte Decathlon mit und erklärte, dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei, um die Ursachen des Unfalls und des Todes zu ermitteln.

Die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte am Mittwochabend, sie habe „eine Untersuchung wegen fahrlässiger Tötung an das Kommissariat Paris-Centre in gemeinsamer Zuständigkeit mit der DRIEETS (Direction régionale interdépartementale de l'économie, de l'emploi, du travail et des solidarités)“ veranlasst, die klären soll, ob alle geforderten Sicherheitsbedingungen erfüllt waren.

„Das 1988 geborene Opfer war an seinem ersten Arbeitstag als Leiharbeiter tätig“, so die Staatsanwaltschaft weiter, und bestätigte, dass „erste Anzeichen darauf hindeuten, dass sich der Unfall beim Entladen eines Lastwagens ereignet hat.“

Gefährlichkeit der Entlade-Situation war bekannt

Die Gewerkschaft CFDT zeigte sich wütend und forderte die Einberufung einer außerordentlichen Sitzung des CSE. Die Organisation sagte, sie habe erst am Montag vor einer „ernsten und unmittelbaren Gefahr“ gewarnt, die „die gefährlichen Bedingungen beim Entladen von Lastwagen" betraf, die das Geschäft belieferten.

„Der Wareneingangsprozess ist in La Madeleine besonders, da die Waren auf dem Bürgersteig abgeladen werden, bevor sie mit einem Aufzug in den Keller gefahren werden", erklärte Fernando Da Costa, CFDT-Vertreter im CSE von Decathlon im Großraum Paris, gegenüber der AFP.

„Dieser Aufzug war bis gestern kaputt", so dass eine Zeitarbeitsfirma beauftragt werden musste, die einen Gabelstapler ersatzweise steuern konnte“, erklärte er weiter. Am Mittwochmorgen habe zwar der Aufzug funktioniert, nicht aber die Ladeklappe des LKW, so dass erneut ein Gabelstapler eingesetzt werden musste.

Fernando Da Costa sagte, er hoffe bei der außerordentlichen CSR-Sitzung mehr über die Details zu erfahren, die zu diesem Unglück geführt haben. „Wir wollen auch sicher sein, dass alles in die Wege geleitet wird, damit diese Wareneingangsbedingungen nicht mehr vorkommen". (AFP)

[Erklärung der Redaktion]: Der Sozial- und Wirtschaftsausschuss (CSE: Comité Social et Economique) ersetzt in Frankreich seit 2018 die innerhalb der Gesellschaft gewählten Arbeitnehmervertreter. In ihm sind alle Arbeitnehmervertretungen (IRP), Arbeitnehmerdelegierten (DP), der Betriebsrat (EC) und der Ausschuss für Gesundheit, Sicherheit und Arbeitsbedingungen (CHSCT) in einem Gremium vereint.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.fr.

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