Übernimmt der frühere Kaufhof-Eigentümer Richard Baker Galeria?

Für den insolventen Warenhauskonzern Galeria wird es ernst: In dieser Woche sollen die Würfel fallen, wer die angeschlagene Warenhauskette übernimmt. Nach Recherchen der Wirtschaftswoche mehren sich die Gerüchte, dass unter den möglichen Interessenten ein alter Bekannter sein könnte: Richard Baker. Der US-amerikanische Geschäftsmann ist CEO des kanadischen Kaufhauskonzerns Hudson's Bay Company (HBC), zu dem auch das Modehaus Saks Fifth Avenue gehört.

HBC hatte 2015 die Gruppe Galeria Kaufhof von der Metro übernommen. Schon damals hatte die Signa Gruppe von René Benko und Eigentümerin von Karstadt, Interesse an dem Warenhauskonzern bekundet, jedoch nicht den Zuschlag erhalten. Erst drei Jahre später, 2018, erfolgte die Zusammenlegung der beiden Häuser zum heutigen Konglomerat Galeria Karstadt Kaufhof, zunächst nur als Warenhaus-Joint Venture zwischen Signa und HBC, wobei Signa die Mehrheit hatte. Kurz darauf übernahm Benko die gesamte Kette und HBC zog sich sukzessive aus Europa zurück.

Baker und der aktuelle Galeria CEO, Olivier Van den Bossche, kennen sich bereits. Van den Bossche war 2015 bis 2017 CEO von HBC Europe. Baker soll im aktuellen Übernahmepoker gemeinsam mit Bernd Beetz, dem früheren Chef des US-Parfumkonzerns Coty, über seine private Gesellschaft NRDC Equity Partners agieren.

Am 9. April soll laut Ankündigung von Galeria-Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus ein konkreter Kaufvertrag unterzeichnet werden. Details zur Übernahme sind noch nicht bekannt, Denkhaus gab im Vorfeld jedoch bekannt, dass er daran interessiert sei, die Häuser in möglichst großen Paketen veräußern zu wollen und gab die Mindestmarke von 60 Filialen aus, die von den insgesamt 92 Filialen übernommen werden müssten. Die Gläubiger:innen entscheiden dann am 28. Mai über das Angebot.