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Uniqlo zum Expansionskurs in Indien, Vorschau auf erste Filiale in Mumbai

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Uniqlos neuer Laden im Einkaufszentrum Phoenix Market City Kurla in Mumbai. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

Nach vier Jahren Wartezeit wird das japanische Bekleidungsunternehmen Uniqlo am 6. Oktober 2023 sein erstes Geschäft in Mumbai eröffnen und ein zweites am 20. Oktober in der Oberoi Mall im Osten der Stadt. Dies ist der erste Vorstoß der Marke in den Westen Indiens, nachdem sie ihre Expansion zunächst auf den Norden des Landes beschränkte. FashionUnited warf einen ersten Blick auf das neue Geschäft in Mumbais größtem Einkaufszentrum Phoenix Market City im Vorort Kurla.

Die Damenabteilung am Eingang. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

„Wir freuen uns sehr, unser lang erwartetes erstes Geschäft in Mumbai zu eröffnen“, sagte Tomohiko Sei, CEO von Uniqlo India, in fast fließendem Hindi, nachdem er die Pressedelegation mit einem freundlichen „Namaste“ begrüßt hatte. Die Marke startet in Mumbai, nachdem das erste Geschäft vier Jahre zuvor in Delhi im Oktober 2019 eröffnet wurde. Zwei Jahre später ging der E-Commerce-Store an den Start und zeigte, dass die Umsätze in Mumbai mit denen in Delhi vergleichbar sind, obwohl es dort keine physische Einzelhandelspräsenz gibt.

Uniqlo India-CEO Tomohiko Sei und PR-Chefin Deepti Karam Thakur bei der Presseveranstaltung. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

„Wir freuen uns, den Mumbaikar:innen unsere neue LifeWear zu präsentieren und ihr tägliches Leben zu unterstützen, nachdem wir eine starke Nachfrage über unseren E-Commerce-Kanal verzeichneten“, erklärte Sei.

Ziele für Mumbai

Das neue Geschäft in der Phoenix Market City Mall erstreckt sich über eine Fläche von fast 1.070 Quadratmetern und zwei Etagen. Es bietet eine Reihe von LifeWear-Kollektionen für Männer, Frauen, Kinder und Babys an. Außerdem gibt es die spezielle T-Shirt-Kollektion der Uniqlo x Kaws-Kooperation sowie die UT-Kollektion, die auf dem beliebten TV-Anime „Jujutsu Kaisen“ und dem japanischen Künstler Hokusai basiert.

Die KAWS UT-Kollecktion. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.
Kollaboration mit Claire Waight Keller. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

Als Ziele für Uniqlo in Mumbai nannte Sei unter anderem den Aufbau des LifeWear-Konzepts, das funktionale und qualitativ hochwertige Kleidung anbietet, sowie die Ausweitung des Filialnetzes. „Wir möchten verschiedene geografische Gebiete in Mumbai erschließen“, bestätigte die Marke.

LifeWear von Uniqlo. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

Nidhi Rastogi, Marketingdirektorin von Uniqlo Indien, betonte den LifeWear-Ansatz, der darauf abzielt, das Leben der Kund:innen durch Kleidung zu verbessern. Dabei konzentriert sie sich auf fünf Bereiche: die Bedürfnisse der Kund:innen, ständige Innovation, Genialität im Detail, höchste Qualität und die Fähigkeit, jeden Stil zu ergänzen. Rastogi nannte bügelfreie Hemden, rutschfeste Socken und die Ultra-Light-Dauenenjacke der Marke als Beispiele für Kleidung, die das Leben der Menschen leichter machen sollen.

Kunstwerk der in Mumbai aufgewachsenen Künstlerin Aashti Miller. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

In Mumbais heißem und feuchtem Klima ist auch die AIRism-Linie der Marke mit ihren leichten Stoffen beliebt, da die Artikel schweißabsorbierend, schnell trocknend, geruchshemmend, feuchtigkeitstransportierend, glatt und dehnbar sind und sich kühl anfühlen. Es mag überraschen, dass Herbst-/Winterartikel wie die ultraleichte Daunenjacke, Heattech-Artikel und Fleece ebenfalls zu den Top-Sellern gehören, aber das lässt sich leicht damit erklären, dass die Bewohner:innen Mumbais gerne reisen - vor allem in kalte Gegenden.

Uniqlos AIRism T-Shirt-Linie. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.
Winterkleidung einschließlich der Ultra-Light-Dauenjacke. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

Auf die Frage nach den Größen für den indischen Markt - ein Versäumnis, das viele europäische Marken teuer zu stehen kommt - bestätigte Sei, dass es zwei Größenmodelle gebe, eines für den europäischen und amerikanischen Markt und eines für Asien. „Bevor wir nach Indien kamen, haben wir viel recherchiert und festgestellt, dass die indischen Größen sehr unterschiedlich und vielfältiger sind. Während die asiatische Spezifikation besser für diesen Markt geeignet ist, mussten wir sie erweitern und eine XS- und XXL-Größe hinzufügen“, erklärte Sei.

Die Herrenabteilung im Untergeschoss. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

Vision für Indien

Was die Vision und den Weg von Uniqlo in Indien betrifft, so hob Sei drei Hauptziele hervor: Ausbau des Filialnetzes, Ausbau der Zusammenarbeit mit der indischen Gemeinschaft und Ausbau der Produktion in Indien mit dem letztendlichen Ziel, die Nummer 1 in Indien werden zu wollen. Sei stellte klar, dass es dabei nicht nur um Umsatz und Gewinn gehe, sondern vor allem um Vertrauen: „Es reicht nicht aus, nur Produkte zu verkaufen zu wollen“.

In Bezug auf das Wachstum zusammen mit der indischen Gemeinschaft erwähnte Sei, dass Uniqlos Muttergesellschaft Fast Retailing im Mai 2021 220 Millionen Rupien (rund 2,5 Millionen Euro) für die Covid-Hilfe in Indien gespendet habe. Teil der Investitionen in die Gemeinschaft und das Land ist auch die Partnerschaft mit 17 Nähereien und sechs Stofffabriken.

Kund:innen können die ‘Click and collect’-Option wählen. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

Ausweitung der Produktion

In diesem Zusammenhang erwähnte Sei drei Versprechen, die Uniqlo in Bezug auf die Qualität, die Ausweitung der Produktion (und somit mehr Arbeitsplätze vor Ort), und die Förderung indischer Talente gegeben habe, die nicht nur auf den indischen Markt, sondern globale Märkte vorbereitet werden. Sei deutete an, dass die Ausweitung der Produktion in Indien die Abhängigkeit der Marke von China als Produktionszentrum verringern könnte, und bestätigte, dass die für die Marke in Indien produzierte Kleidung bereits in andere Märkte exportiert werde.

Uniqlo-Etikett. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

Mit sieben Geschäften im Großraum Delhi ist die Marke nun bereit, eine ähnliche Expansion in Mumbai ins Auge zu fassen, obwohl Sei keine konkreten Zahlen über die beiden in diesem Monat eröffneten Läden hinaus nennen konnte. Er betonte jedoch, dass der Ausbau des Filialnetzes von guten Partner:innen und hochqualifizierten Mitarbeiter:innen abhänge, wobei sich das Unternehmen um die Ausbildung von Filialleiter:innen bemühe. Mit je einem Geschäft in den Tier-2-Städten Chandigarh und Lucknow und dem ersten Highway-Geschäft in Zirakpur in der Nähe von Chandigarh wird sich die Zahl der Geschäfte der Marke in Indien auf zwölf erhöhen.

„Indien ist eine große Chance und ein wichtiger Markt, nicht nur für Uniqlo, sondern für alle“, sagte Sei und verwies auf das starke Wirtschaftswachstum und das Markenbewusstsein des Landes sowie die vielfältigen Interessen der Kund:innen. Auf die Frage, warum Uniqlo in den letzten vier Jahren relativ zurückhaltend war, räumte Sei ein, dass das Unternehmen in Bezug auf die Markenbekanntheit noch im Rückstand sei und dass in Zukunft mehr getan werden müsse.

Angebote speziell am Eröffnungswochenende. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

Angesichts der Konkurrenz stimmte Sei zu, dass „alle sehr stark“ seien, und verwies auf die starke Tradition, die heimische Marken im Land haben. Aber er ist zuversichtlich, dass sich Uniqlo mit seinen erschwinglichen und angemessenen Preisen, insbesondere angesichts der angebotenen hohen Qualität, auf dem Markt durchsetzen werde. „Indische Kund:innen sind qualitätsbewusst, nicht schnäppchenbewusst“, sagte er und teilte seine Beobachtung mit, dass es für indische Kund:innen typisch sei, einen Stoff erst anzufassen, bevor sie Kleidung kauften.

Uniqlo hat starke Konkurrenz, besonders im Hemdenbereich. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.

Uniqlos Filialnetzwerk in Zahlen

Mit fast 1.000 Geschäften (996) verfügt die Marke über das größte Filialnetz im Großraum China, gefolgt von Japan mit 809 Läden. Mit einigem Abstand folgt die Region Südasien, Südostasien und Ozeanien mit 293 Geschäften, gefolgt von 122 Filialen in Südkorea, 115 in Europa und 59 in Nordamerika.

Uniqlos Peace for All-Kollektion von verschiedenen Designer:innen. Credits: Sumit Suryawanshi für FashionUnited.
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