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Verdi: Beschäftigten im Handel droht Altersarmut

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Die Gewerkschaft Ver.di warnt vor drohender Altersarmut bei vielen Beschäftigten im Handel. In keiner anderen Branche sei das Armutsrisiko am Ende des Berufslebens so groß, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger gegenüber der DPA. Besonders betroffen seien Frauen, heißt es.

Als Ursache hat die Gewerkschaft „die Tarifflucht von immer mehr Handelsunternehmen“ ausgemacht. Allein zwischen 2010 und 2014 sei der Anteil der Beschäftigten im Einzelhandel, die nach einem Tarifvertrag bezahlt werden, von 41 auf 30 Prozent gesunken, heißt es. Im Groß- und Außenhandel profitiere sogar nur noch jeder Fünfte von einem Tarifvertrag. Diese Erosion der Tarifbindung führt laut Nutzenberger zu Niedriglöhnen in großen Teilen des Handels. Zudem seien geringfügige Beschäftigungsverhältnisse weit verbreitet.

Ver.di fordert daher eine Rückkehr zu allgemeinverbindlichen Tarifverträgen, die Entgelt und Arbeitsbedingungen für die gesamte Branche festschreiben. Bis Ende der 90er Jahre war diese Beschäftigungsart noch gängige Praxis im Handel. Eine Rückkehr dazu ist jedoch unwahrscheinlich. Schließlich müssten Arbeitgeber und Gewerkschaft gemeinsam eine Allgemeinverbindlichkeit beim Bundeswirtschaftsminister beantragen, und es ist kaum vorstellbar, dass der Handelsverband HDE freiwillig zu den alten, kostspieligen Tarifmodellen zurückkehren will.

Foto: uschi dreiucker / pixelio.de

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