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VR- und AR-Shopping: Deutsche bleiben skeptisch

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Die Welt des Onlineshoppings wird nicht nur immer größer und beliebter, sie entwickelt sich auch technisch rasant weiter. Interaktive Shops, Verlinkungen zu Social Media Kanälen und allerlei Raffinessen in der Darstellung der angebotenen Produkte sollen den digitalen Einkauf zu einem echten Erlebnis für die Kunden machen. Ziel der Onlinehändler ist es, dem realen Kauferlebnis auf der Fläche ein adäquates, virtuelles Pendant zu entgegenzusetzen.

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sind die neuen Technologien, die das Digitale Erleben von Bild- und Klangwelten derzeit revolutionieren. Doch nicht nur Spielfilme, Serien und Computerspiele setzten auf die neuen Techniken, um die Rezipienten in eine komplett andere, virtuelle und doch scheinbar reale Welt zu entführen. Auch der Modehandel setzt verstärkt auf Virtual- und Augmented-Reality-Techniken, um den Kunden in seine Marken- und Produktwelt zu locken. So können Kleidungsstücke virtuell anprobiert und das Ergebnis direkt mit anderen geteilt werden.

Technologie der Zukunft

Wenn es jedoch um den Bezahlvorgang geht, hört der Spaß bei den deutschen Kunden traditionell auf. Hier setzen die Verbraucher weiterhin auf analoge, nachvollziehbare Abwicklungsmodelle. Wie eine aktuelle Studie des Zahlungsunternehmens Worldpay zeigt, bleiben deutsche Konsumenten bezüglich der Sicherheit beim Shoppen in einer virtuellen Welt besonders skeptisch. Nur 25 Prozent der befragten erwachsenen Deutschen erachten demnach VR-Zahlungen als sicher und nur 20 Prozent glauben, dass es sicher ist, die Zahlungsangaben in VR oder Augmented Reality (AR) zu speichern. Zudem werde die Akzeptanz durch die hohen Kosten von VR-Geräten gehemmt, heißt es. 63 Prozent der Befragten gaben dies in der Untersuchung als größtes Bedenken in puncto VR-Käufen an.

Trotz dieser Skepsis würden wohl 59 Prozent der deutschen Konsumenten den Kauf eines Produktes über VR oder AR in Betracht ziehen. Zwar wissen sie um den Hype, vertrauen jedoch noch nicht der Technologie selbst - obwohl 55 Prozent der Befragten glaubt, dass AR/VR-Technologien noch sehr erfolgreich und genau so beliebt wie das Smartphone werden. Zudem gibt es auch innerhalb traditionellerer Einkaufserlebnisse ein großes Interesse an VR. So würden es 51 Prozent der befragten Deutschen begrüßen, wenn physische Geschäfte VR im Laden verwenden würden, und 57 Prozent hätten gerne die Möglichkeit, die Technologie über eine Shopping-App zu nutzen.

„Obwohl der Appetit der Konsumenten auf VR wächst, wird es noch lange dauern, bis die Technologie in Deutschland Mainstream geworden ist“, so Rogier de Boer, Vizepräsident Geschäftsentwicklung für EMEA bei Worldpay. Die Konsumenten fühlten sich einfach noch nicht wohl damit, Zahlungsangaben in einer virtuellen Welt zu speichern, doch sollte man sich auch ins Gedächtnis rufen, „dass wir uns gerade erst an Mobile-Banking und Online-Shopping gewöhnt haben“, so de Boer weiter. Er weiß: „Die Menschen benötigen ein bisschen mehr Zeit, um sich mit VR vertraut zu machen, und Unternehmen haben die Verantwortung, es ihnen leichter zu machen, indem sie einfache und sichere Einkaufserlebnisse anbieten."

Bis sich die Zahlungsmethoden in den virtuellen Shoppingwelten durchsetzen, wird es wohl noch eine Weile dauern. Schließlich misstrauen noch immer viele Verbraucher den bereits etablierten digitalen Payment-Systemen und begleichen ihre Bestellrechnungen lieber über die klassischen Wege. Die Angst vor Datenklau und Betrügereien ist tief im Denken der Kunden verankert und wird durch immer neue Fälle stets neu genährt. Bezahlsysteme, die in einer komplett virtuellen Welt implementiert sind, dürften es da auch in den kommenden Jahren weiterhin sehr schwer haben, sich durchzusetzen.

Foto: Michel Jäckel / pixelio.de

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