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Weihnachtsgeschäft: Stationärer Handel verliert weiter an Boden

Von Reinhold Koehler

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Einzelhandel

Zum kommenden Weihnachtsgeschäft erwarten Branchenexperten den bislang härtesten Konkurrenzkampf zwischen Onlinehandel und stationären Geschäften. Zwar ist auch in diesem Dezember wieder mit randvollen Läden und Menschenstaus in den Fußgängerzonen zu rechnen, aber die Zahl der Onlineshopper wird ebenfalls erneut steigen. Auf der Branchenmesse Internet World wurden soeben die aktuellen Zahlen zum Branchentrend veröffentlicht, nach denen es mittlerweile in Deutschland bereits 45 Millionen Online-Käufer gibt. Damit kaufen mehr als sieben von zehn Verbrauchern über 14 Jahren in Deutschland auch online ein.

Jeder deutsche E-Shopper gibt im Schnitt 1.211 Euro pro Jahr im Netz aus. Damit ist Deutschland der Drittplatzierte hinter Großbritannien mit 1.389 Euro und den USA mit durchschnittlich 1.325 Euro Online-Ausgaben im Jahr. Das nachfragestärkste E-Commerce-Produkt ist in Deutschland nach wie vor die Mode, die allein im Jahr 2014 für ein Umsatzvolumen von 11,8 Milliarden Euro sorgte.

Der Großteil aller E-Commerce-Umsätze in Deutschland wird über Online-Marktplätze wie Amazon oder Ebay erwirtschaftet. Aktuell am meisten profitierten allerdings die Multichannel-Händler vom Branchenwachstum: 4,3 Milliarden Euro und damit 35 Prozent des Branchenumsatzes werden von diesem Versendertyp generiert. Auch die Internet Pure Player konnten Marktanteile hinzugewinnen und 1,5 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften, was einem Anteil von 13 Prozent entspricht. Online-Markplätze wuchsen mit 3,9 Prozent hingegen geringer als der allgemeine Trend im E-Commerce. Mit sechs Milliarden Euro und damit 49 Prozent des Branchenumsatzes sind sie aber nach wie vor die Nummer 1 in der Gunst der Online-Käufer. Generell zeigt sich, dass auch das Onlinegeschäft immer mehr von Monopolisten bestimmt wird. So erwirtschaften die zehn größten deutschen Online-Händler zusammen mehr als ein Drittel des gesamten deutschen E-Commerce-Umsatzes. Zu den Top-3 gehören Amazon, Otto und Zalando.

Experten erwarten Mobile-Boom

Zum kommenden Weihnachtsgeschäft erwartet der gesamte deutsche Einzelhandel Umsätze in Höhe von rund 74 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gleichkäme. Rund ein Fünftel davon sollen online erwirtschaftet werden. Während laut einer Studie des Digitalanbieters RetailMeNot im stationären Handel ein Umsatzrückgang von 0,6 Prozent erwartet wird, soll das Onlinegeschäft um satte 17,1 Prozent auf 14 Milliarden Euro zulegen. Damit würde der Anteil der Weihnachtseinkäufe, die im Internet getätigt werden, auf 18,9 Prozent des Gesamtumsatzes steigen.

Dabei soll sich nach Ansicht der Experten vor allem der M-Commerce, also das Einkaufen über mobile Endgeräte wie Tablets oder Smartphones, als größter Wachstumstreiber im Versandhandel erweisen. Erwartet wird ein Umsatz von 4,4 Milliarden Euro, was ein Wachstum von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Fast jeder dritte online ausgegebene Euro soll so dieses Jahr auf mobil erfolgte Bestellungen zurückzuführen sein. Mit diesem M-Commerce-Anteil würde Deutschland zum internationalen Spitzenfeld der traditionell mobil-affinen Nationen wie den USA mit 33,6 Prozent M-Commerce-Anteil und UK mit 31,6 Prozent aufschließen.

Foto: Jürgen Hüsmert / pixelio.de

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