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Wie Chinas E-Commerce-Riese JD.com sich die Zukunft des Einzelhandels vorstellt

Von Weixin Zha

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Einzelhandel

Um zu sehen, was die Zukunft des Einzelhandels sein könnte, lohnt es sich immer, nach China zu schauen. Gemeinsam mit den online-affinen Verbrauchern definieren Onlinehändler, dort derzeit die Grenzen des E-Commerce neu. Hier sind drei Voraussagen des chinesischen Online-Riesen JD.com über die Handelslandschaft der Zukunft.

Die Grenzen verschwinden

"In der Zukunft des Einzelhandels geht es um den grenzenlosen Einzelhandel. Die Verbraucher können bekommen, was sie wollen, wo immer sie es wollen", sagte Ling Chenkai, Vice President of Corporate Strategy & Investment beim chinesischen Online-Händler JD.com, am Donnerstag auf dem World Retail Congress. "Im grenzenlosen Einzelhandel wollen wir den Einzelhändler zum Verbraucher bringen."

Anstatt zwischen online und offline zu unterscheiden, werden "Shopping Momente" überall und auf viele verschiedene Arten auftauchen - von sozial, dialogorientiert, bis hin zu KI-basiert - und alle werden nahtlos miteinander verbunden sein.

"Der Wert von Produkten wird sinken"

Die Beziehung zum Verbraucher endet nicht nach einem Kauf - dort beginnt sie erst. Ling erklärte das am Beispiel Smart Home Speaker: Der Lautsprecher ist nicht bloß ein Produkt, sondern der Ausgangspunkt für weitere Käufe wie Musik, Wettervorhersagen und anderen Waren.

Diese neue Art ein Produkt zu denken bedeutet auch, dass Hersteller und Händler enger zusammenarbeiten werden. Gerade JD.com sieht sich aufgrund seiner Einsichten durch Kundendaten in einer guten Position, diese in neuartige Produkte einfließen zu lassen.

"In der heutigen Zeit, in der der Handel den Verbraucher versteht, sind wir mehr und mehr an der Entwicklung des Produkts beteiligt. Wir werden die Marken auf der Grundlage unserer Erkenntnisse über das Verbraucherverhalten und die Marktdynamik füttern”, erklärte Ling.

Die Zeit der integrierten vertikalen Wertschöpfungskette ist vorbei

Anstatt den größten Teil der Wertschöpfungskette vom Lager bis zum Liefersystem zu besitzen, müssen Einzelhändler prüfen, welche Teile davon sie in der zunehmenden Komplexität der Branche benötigen. JD.com hat bereits damit begonnen, die Hilfe von externen Spezialisten einzubinden und hat kürzlich seine Distributionseinheit ausgegliedert. Mit dem Aufbau eines so genannten "Ökosystems" bringt das Unternehmen externes Technologie-Know-how ein und hofft, damit einen neuen Standard für den Einzelhandel zu setzen.

"Wir müssen wirklich entlang der gesamten Wertschöpfungskette, entlang des Ökosystems verstehen, welchen Teil wir besitzen müssen, welchen Teil einen strategischen Wert für uns hat", sagte Ling.

Bild: JD.com

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