Wirtschaftsverbände fordern konkrete mittelfristige Öffnungskonzepte
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Unmittelbar vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern fordern Spitzenverbände eindringlich Öffnungskonzepte für die Wirtschaft in Deutschland. «Wir erwarten von der Politik, die im Januar versprochene Mittelfriststrategie für ein Öffnungsszenario vorzulegen», erklärten BDA und BDI am Mittwoch in einem gemeinsamen Appell. «Uns ist bewusst, dass die Mutation des Virus eine striktere Herangehensweise erfordert», betonten die Verbandspräsidenten Rainer Dulger und Siegfried Russwurm. Statt Verlängerungen im Mehr-Wochen-Rhythmus müsse es aber eine mittelfristige Perspektive mit einem klaren Szenario geben.
Das wirtschaftliche Leben müsse «schrittweise und regional differenziert, gleichzeitig entlang eines bundesweit einheitlichen und evidenzbasierten gesundheitspolitischen Rahmens» wieder anlaufen. Die Verbände betonten, vielen Unternehmen fehle das Licht am Ende des Tunnels. Es gehe darum, verantwortungsvoll und nachhaltig Absatzmöglichkeiten zu eröffnen und Lieferketten zu sichern.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Mittwoch mit den Ministerpräsidenten der Länder die nächsten Schritte beraten. Erwartet wird derzeit, dass der Lockdown verlängert wird.
Auch Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer mahnte einen an klaren Kriterien orientierten und vertretbaren Öffnungsplan an. «Wenn verhindert werden soll, dass tausendfach Betriebsinhaber die Scherben ihres Lebenswerkes aufkehren und tausende Beschäftigte ihre Arbeit verlieren, müssen unsere Handwerksbetriebe schnellstmöglich, und sobald es epidemiologisch zu vertreten ist, wieder öffnen können», sagte er der «Rheinischen Post». Viele Friseure, Kosmetiker, Maßschneider, Gold- und Silberschmiede stünden derzeit kurz vor dem Kollaps - auch weil versprochene Hilfsgelder vielfach noch nicht angekommen seien. (dpa)
Bild: Tuur Tisseghem via Pexels