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Worauf Einzelhändler:innen bei der Einstellung von Mitarbeitenden achten sollten

Von Caitlyn Terra

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Einzelhandel
Bild: Liza Summer von Pexels

Was macht die Arbeit in einem Store attraktiv? Oder besser noch: Worauf sollten Einzelhändler:innen achten, um sie noch attraktiver zu machen? Q&A Insights hat die Angelegenheit untersucht und die Ergebnisse mit FashionUnited geteilt. Dabei kamen einige Erkenntnisse zum Vorschein, die bei der derzeitigen Suche nach neuen Mitarbeitenden nützlich sein können.

Q&A Insights führte eine Studie unter mehr als vierhundert Befragten in den Niederlanden durch, berichtet Direktor John Terra gegenüber FashionUnited. Die Teilnehmer:innen konnten nicht nur zwischen verschiedenen Antwortmöglichkeiten wählen, sondern ihre Antworten auch kommentieren, so dass ein umfassendes Bild über das Image des Einzelhandels entstehen konnte. Der derzeitige Arbeitskräftemangel war der Anlass für die Studie, die die Attraktivität der Arbeit im Einzelhandel genauer unter die Lupe nimmt. Die Studie konzentriert sich speziell auf Menschen in den Zwanzigern und Dreißigern, da dies laut Terra die Generationen sind, die in Zukunft am wichtigsten sein werden.

Arbeitsklima ist der wichtigste Grund für die Wahl des Arbeitsplatzes

Die Befragten wurden nach ihren Gründen für die Wahl von Arbeitgeber:innen befragt – als wichtigster Grund für die Befragten war die Atmosphäre am Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass die Arbeitsatmosphäre noch ausschlaggebender ist als die finanzielle Belohnung, die erst an zweiter Stelle folgt. Natürlich muss die finanzielle Entlohnung stimmen, aber ein Arbeitsplatz, an dem man zwar ein fantastisches Gehalt bekommt, aber ein mieses Arbeitsklima herrscht, hält die Arbeitnehmer:innen nicht in dem Job. Die Arbeitsatmosphäre kann durch Transparenz, ein hohes Maß an Kommunikation und Zusammenarbeit der Kollegen verbessert werden, ergab die Studie von Q&A Insights weiter.

Terra erklärt, dass die Arbeitsatmosphäre ursprünglich nicht als Antwortmöglichkeit in die Befragung eingebunden war. „Wir fragen regelmäßig, ob wichtige Themen nicht angesprochen wurden. Die Arbeitsatmosphäre kristallisierte sich heraus und erwies sich nach der Anpassung als wichtigstes Motiv für die Wahl von Arbeitgeber:innen".

Welche Möglichkeiten der Flexibilität gibt es?

An dritter Stelle steht die Flexibilität. Die Menschen interessieren sich dafür, Urlaub nehmen zu können, die Anzahl der Arbeitsstunden selbst zu bestimmen und leicht die Schicht wechseln zu können. Aber wie sieht es mit der Flexibilität im Geschäft aus? Q&A Insights erwähnt in der Zusammenfassung der Studie zum Beispiel die Flexibilität im Betrieb. Müssen das Auspacken der Fracht und die Etikettierung der Gegenstände zu einer bestimmten Zeit erfolgen oder kann dies auch zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages geschehen? Auch die Technik kann zur Flexibilität beitragen, zum Beispiel durch Selbstzahlerkassen. Dadurch, dass die Kundschaft ihre Waren selbst abrechnen können, ist nicht immer so viel Personal erforderlich – was wiederum Flexibilität bei der Personalbesetzung des Ladens schafft.

Der Einzelhandel ist nicht als Ort für persönliche Entwicklung bekannt – obwohl drei Viertel der Arbeitssuchenden dies für wichtig halten.

Obwohl die persönliche Entwicklung nur an fünfter Stelle der sechs Gründe für die Wahl von Arbeitgebenden steht, sollte sie laut der Befragung nicht vernachlässigt werden. Mehr als drei Viertel der Befragten hielten es für wichtig, dass es beim Arbeitgebenden Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung gibt. Allerdings wird der Laden noch nicht als ein Ort gesehen, an dem man sich entfalten kann. Nur 48 Prozent gaben an, dass sie das Arbeiten im Laden als eine Beschäftigung sehen, bei dem dies möglich ist. Es gibt also noch Raum für Verbesserungen im Einzelhandel. Die Aufnahme von Entwicklungsmöglichkeiten in Stellenanzeigen scheint ein guter Anfang zu sein.

Aber was geschieht, wenn die persönliche Entwicklung gefördert wird? Jeder hat andere Vorlieben, wie die Antworten der Befragten zeigen. Mehr als die Hälfte möchte in der Praxis und am Arbeitsplatz lernen. Und 38 Prozent gaben an, dass sie gerne einen ein- oder zweitägigen Kurs vor Ort absolvieren würden, um zu lernen. Weitere 38 Prozent gaben an, sie würden gerne einen digitalen Kurs aus dem Angebot ihres Arbeitgebenden wählen. Ein Fünftel gab an, dass sie gerne zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl mit Hilfe von Texten und Videos lernen würden. Ein weiteres Fünftel gab an, dass sie ein geplantes Karriereprojekt verfolgen möchten. Darüber hinaus lernen einige gerne unabhängig, andere in Einzelarbeit und wieder andere in Gruppen. Ein großer Teil der Befragten – insgesamt 63 Prozent – würden sich gerne Zeit für die persönliche Entwicklung nehmen – 33 Prozent monatlich und 30 Prozent einmal im Quartal.

Es ist natürlich, dass die Präferenzen so unterschiedlich ausfallen. Q&A Insights betont daher, dass es gut ist, wenn Arbeitgeber:innen verschiedene Optionen für die persönliche Entwicklung anbieten, damit die Mitarbeiter:innen wählen können, was zu ihnen passt. Terra fügt hinzu, dass es auch gut ist, offen über Wachstumsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens zu sprechen. „Sehen Sie sich nur die neue Geschäftsführerin von Action an. Sie hat vor 24 Jahren als Regalstaplerin angefangen und ist jetzt CEO."

„Die Arbeit im Einzelhandel hat ein Imageproblem"

Die Umfrage zeigt auch, dass der Einzelhandel ein Imageproblem hat. Obwohl 78 Prozent der Befragten die persönliche Entwicklung als wichtig für Arbeitgeber:innen erachten, erwarten nur 49 Prozent, dass diese bei einem Einzelhandelsunternehmen angeboten wird. Eine ähnliche Diskrepanz ist bei der Kategorie finanzielle Belohnung und auch bei sinnvoller Arbeit zu beobachten (82 und 52 Prozent, 79 und 55 Prozent).

Dieses Imageproblem kann laut Q&A Insights teilweise durch den Einsatz von Mitarbeitenden als Botschafter:innen gelöst werden. Die Untersuchung zeigt, dass Menschen, die Erfahrung mit der Arbeit in einem Laden haben, ein positiveres Bild von diesem Sektor haben. Personen, die keine Erfahrung im Einzelhandel haben, erwarten über 30 Prozent weniger vom Geschäft als Arbeitgeber:innen, wenn es um persönliche Entwicklung und Flexibilität geht. „Um die Attraktivität des Sektors als Arbeitgeber:in zu erhöhen, ist es wichtig, die vorhandenen Mitarbeitenden als Botschafter:innen zu nutzen. Sie haben die praktische Erfahrung und können Freund:innen und Bekannten vom Mehrwert des Ladens als Arbeitsort überzeugen. Die Arbeit im Einzelhandel macht viel Spaß. Man sieht es erst, wenn man es merkt."

Das Imageproblem des gesamten Sektors wird nicht leicht zu bewältigen sein, sagt Terra. Aber als unabhängige:r Einzelhändler:in könne man viel gewinnen. Das Einstellungsverfahren zum Beispiel kann bereits verbessert werden. Geben Sie in der Stellenausschreibung an, wie das Arbeitsklima gefördert wird, welche Flexibilitäten geboten werden können und welche Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung bestehen. In einer Welt, in der die Menschen um Personal kämpfen, sind diese Tipps mehr als willkommen. Nun ist es an den Einzelhändler:innen selbst, sich an die Arbeit zu machen.

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl. Übersetzung und Bearbeitung: Karenita Haalck

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