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Zara, H&M & Co. legen in Indien zu

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Fast Fashion-Marken wie Zara und H&M verzeichnen gute Umsätze in Indien; diese stiegen im Jahresvergleich zwischen 17 und 20 Prozent, obwohl sich das allgemeine Wachstum des Verbrauchermarkts verlangsamte.

Zusammen mit Levi's und Fabindia setzten H&M und Zara sogar soviel um wie die Kaufhausketten Shoppers Stop und Lifestyle International, die die Produkte von rund 100 Marken vertreiben. Laut Euromonitor verdoppelten sich die Umsätze damit für sie in einem Bekleidungsmarkt, der insgesamt um 9,8 Prozent wuchs.

Während heimische Marken wie Fabindia ihr eigenes gutes Wachstum Faktoren wie einer starken Beschaffungssituation, Erfahrung und einer Verbreitung in ganz Indien zuschreiben, glauben Experten, dass gerade internationale Modemarken davon profitieren, dass sich Kunden für ihren Stil zunehmend auf Marken aus dem Ausland zurückgreifen, besonders wenn diese erschwingliche Preise bieten, die es mit indischen Premium-Marken aufnehmen können.

Und hier liegen Zara und H&M eindeutig vorn, da sie eine Nische bedienen. "Zara und H&M werden meist von der Damenmode angetrieben, da es hier kaum eine indische Marke gibt", findet Harminder Sahni, Gründer der Einzelhandelsberatung Wazir Advisors. "In der Männermode gibt es einige Marken, aber Damenmode als Kategorie wird zunehmend konfektioneller und westlicher und deshalb wachsen diese Marken."

Kein Wunder also, dass Zara erst jünst mit seinen Einzelhandelsinvestitionen in Mumbai Schlagzeilen machte: die Inditex-Tochter zahlt mit 9,5 Prozent den größten Anteil an seinem Umsatz als Miete für seine Verkaufsfläche in der Oberoi-Mall in Mumbai (üblich sind 8 bis 9 Prozent). Auch Zaras Geschäft in Mumbais Palladium/High Street Phoenix-Mall ist mit einem Anteil von 8 Prozent am Umsatz nicht billig, wird sich aber lohnen, da besonders an diesem Standort hohe Umsätze zu erwarten sind, wahrscheinlich Zaras höchste Umsätze pro Quadratmeter in ganz Indien.

Zara hat für seine 19 indischen Filialen ein Joint Venture mit zum Tata gehörenden Unternehmen Trent gebildet und zahlt im Durchschnitt umgerechnet rund 372 Euro pro Quadratmeter an Miete. In den meisten Einkaufszentren sind die Umsätze entweder beständig oder wachsend. Dass das spanische Unternehmen an einer Ausweitung seiner bestehenden Geschäfte interessiert sind, belegt die Tatsache, dass es ein Vorkaufsrecht für jede Ladenfläche hat, die sich neben einer bestehenden Zara-Filiale befindet.

Angesichts des indischen Bekleidungsmarkts, der bis 2020 laut Schätzungen 60 Milliarden US-Dollar wert sein soll, ist dies sicher eine gute Entscheidung. Aber die Konkurrenz wird sich auch verstärken, da weitere internationale Marken auf den Markt treten und bestehende wie H&M und Gap ebenfalls aggressive Expansionspläne verfolgen. Laut Euromonitor werden sich diese auch auf die Möglichkeiten außerhalb der großen Metropolen Indiens konzentrieren.

Foto: Zara-Filiale im Palladium in Mumbai / FashionUnited
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