‘Zara Pre-Owned’: Wiederverkaufsprogramm, Reparatur-Service und Spendenmöglichkeit
Wird geladen...
Die spanische Modekette Zara steigt mit ‘Zara Pre-Owned’ in den Wiederverkaufsmarkt ein.
Die ‘Zara Pre-Owned’-Plattform, die am 3. November in England lanciert wird, basiert auf drei Dienstleistungsangeboten, teilte die Hauptmarke des spanischen Modekonzerns Inditex am Freitag mit. Demnach können Kund:innen getragene Kleidungsstücke zukünftig reparieren, verkaufen und spenden. Das Angebot der Plattform wird in den Zara-Geschäften, in der mobilen App und auf der E-Commerce-Website des Modelabels eingeführt.
‘Zara Pre-Owned’: Verkaufen, Reparieren und Spenden
Der Verkaufsprozess wird es Engländer:innen ermöglichen, getragene Zara-Kleidung in einem Peer-to-Peer-Verfahren zu verkaufen und auch zu erwerben. Die in die bestehende Website und App integrierte Resale-Plattform ist nach Kategorien sortiert. Relevante Produktinformationen, wie aktuelle Bilder des Kleidungsstücks, werden von Verkaufenden hochgeladen. Zara stellt zugleich die originale Produktbeschreibung des Artikels zur Verfügung.
Reparaturen können für Kleidungsstücke vergangener und aktueller Kollektionen beansprucht werden. Das Angebot kann in einer Zara-Filiale oder online beantragt werden und umfasst unter anderem das Austauschen von defekten Knöpfen und Reißverschlüssen sowie Reparaturen an den Nähten der Kleidung.
Das Spendenangebot ist in England nicht neu, wird nun aber erweitert. Bislang konnten Kund:innen Kleidung in dafür vorgesehene Container in Zara-Geschäften spenden, indessen ist es auch möglich, die Abholung von zu spendender Kleidung jeglicher Marken zu beantragen. Diese wird dann ähnlich wie eine Retoure abgeholt. Die Online-Spenden kommen dem Englischen Roten Kreuz zugute.
‘Zara Pre-Owned’ sei ein weiterer nachhaltiger Schritt der Inditex-Gruppe und zeuge von dem Engagement des Konzerns hin zur Kreislaufwirtschaft, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.
Nachhaltiges Engagement oder Greenwashing? Immer mehr Fast-Fashion-Anbieter lancieren Resale-Programme
Die Verkündung eines Wiederverkaufsprogramm von Zara folgt auf die Bekanntgabe von ‘Shein Exchange’, ein ähnliches Angebot des chinesischen Fast-Fashion-Riesen am Montag. Das in den USA lancierte Programm von Shein, soll nächstes Jahr ausgeweitet werden, ob eine globale Erweiterung auch für ‘Zara Pre-Owned’ geplant ist, ist derzeit noch nicht bekannt.
Kritische Stimmen mahnen, dass es sich bei den Resale-Initiativen der Fast-Fashion-Händler nicht um ehrliche, nachhaltige Bemühungen handelt, sondern vielmehr um Greenwashing und Image-Pflege.
Die Produktion wird im Rahmen der Wiederverkaufsplattformen keineswegs verringert, vielmehr handelt es sich dabei häufig um ein zusätzliches Geschäftsmodell für die Unternehmen. Kund:innen werden weiterhin zum Kauf verleitet. Kernprobleme, wie die Überproduktion und das extreme Kaufverhalten der Konsument:innen, werden hierbei außer Augen gelassen. Fraglich ist, ob die Programme letztlich nicht dazu verlocken, mehr zu kaufen als je zuvor, schließlich bietet sich nun die Gelegenheit, gekaufte Kleidung im Handumdrehen wieder zu verkaufen und das im Namen der “Nachhaltigkeit”.