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Zielgruppe: Familie. Wie der QnOOtsch Conceptstore in Düsseldorf jung und alt lockt

Von Barbara Russ

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Einzelhandel

„Design & Nachhaltigkeit für Dich und Deine Familie“ lautet das Motto des neuen Family Concept Stores qnOOtsch im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel, in dem es Produkte aus den Bereichen Baby- und Kind, Spielzeug, Interior & Accessoires, Mode, Pflege, Genuss, Bücher & Papeterie zu kaufen gibt. Die Gründer des Ladens sind Rebecca und Christian Jakobs, selbst junge Eltern, denen die Produktauswahl der Einzelhandelslandschaft für junge Familien nicht abwechslungsreich genug war. Rebecca verließ ihren Job als Personalleiterin bei einem mittelständigen Automobilzulieferer, Christian den als freiberuflicher Berater im Live-Marketing, um ihren Traum vom Einzelhandelskonzept eines ‚Good Family Lifestyle‘-Konzepts wahr zu machen. FashionUnited sprach mit Ihnen über das Konzept und darüber, wie man Einzelhandel neu denken kann.

Was genau ist ein Family Concept Store?

Wir interpretieren den Family Concept Store so, dass es bei uns tolle Lifestyleprodukte und Geschenke für die ganze Familie gibt – vom frisch geborenen Säugling über seine älteren Geschwister bis hin zu Mama und Papa sowie Oma und Opa. Auch wenn der Fokus auf den Kids liegt, kommen unsere erwachsenen Kunden voll auf ihre Kosten. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass die Papas genauso begeistert den Laden betreten sollen wie die Mamas. Nur so kann es ein positives Erlebnis für die ganze Familie werden.

Wie kamt ihr auf die Idee einen Family Concept Store zu gründen?

Die Reise begann vor ziemlich genau vier Jahren, im Frühling 2015, mit dem Vorhaben, einen Waffel-Foodtruck zu eröffnen. Ende 2014 kündigte sich dann etwas überraschend unser Sohn Matteo an und wir wollten die Gründung zunächst um ein Jahr verschieben. Als wir dann mit Matteo am eigenen Leib verspürt haben, dass es in unserem Viertel in Düsseldorf-Oberkassel einen Mangel an familienfreundlichen Gastro-Konzepten gibt, wandelte sich die Idee vom mobilen Foodtruck zum stationären Family-Café. Schnell entstand aus dieser Idee der Family Concept Store-Gedanke. Dabei sollten die Gäste die Teller, von denen sie speisen, auch gleich kaufen können. Natürlich gehörten bei diesem Konzept von Beginn an auch Spielzeug, Bücher, Ausstattung oder Accessoires zu den geplanten Verkaufsartikeln.

Wie ging es dann weiter?

Leider gestaltete sich die Suche nach einer geeigneten Ladenfläche in Düsseldorf Oberkassel sehr schwierig. Als wir dann nach über zweijähriger Suche, endlich im April diesen Jahres eine Fläche angeboten bekamen, die sich optimal für ein Einzelhandel-basiertes Geschäftsmodel eignete, haben wir nicht lange gezögert und unser Konzept dahingehend angepasst. Da uns gutes Essen und Getränke aber weiterhin sehr am Herzen liegen, runden wir unser Produktsortiment mit tollen Produkten in Bioqualität ab - vom veganen Sorbeteis von Del Fiore über Craft Bier von Finne bis hin zu proteinreicher Fitnessschokolade von Raccoon Choc. Wenn alles nach Plan läuft, und wir uns am Standort etablieren können, haben wir noch einen Plan in der Schublade, wie wir den Gastronomieansatz doch noch harmonisch integriert bekommen. Hier bleibt es in jedem Fall spannend.

Was gibt es bei qnOOtsch zu sehen?

Bei uns gibt es Schönes und Nachhaltiges zu sehen. Und davon viel. Wir haben bereits über 80 Brands im Sortiment und wöchentlich kommen neue dazu. Zum Beispiel hochwertige Mode in Bioqualität von Hebe oder Wooly Organic, kreatives Holzspielzeug aus FSC-zertifizierten Hölzern und auf Wasser basierenden Farben von Studio delle Alpi oder Milaniwood, zusatzfreie Naturpflegeprodukte von Balmyou oder Das Boep sowie viele Local Heroes aus Düsseldorf und der Region wie Loni Loni, das Deodorant mit nur 4 Inhaltsstoffen, Mabyen mit ihren hochwertigen Baby-Massageölen oder handgemachte Naturseifen von valloloko.

Was bedeutet der Name und wie kam er zustande?

Wir haben damals nach einem Namen gesucht, den es so noch nicht gibt und der von groß und klein verstanden wird. Zudem wollten wir gerne eine Marke kreieren, welche die Liebe zwischen Eltern und ihren Liebsten zum Ausdruck bringt. So war qnOOtsch mit den beiden qnOOtschies in der Wort-Bildmarke geboren. qnOOtsch wird dabei ausgesprochen wie knutsch! In welcher Familie wird nicht gerne geknuddelt und geknutscht? Als dann die Suche nach qnOOtsch bei Google seinerzeit 0 Treffer ergab, war die Entscheidung für uns klar.

Wie habt Ihr die Labels ausgewählt?

Viele der Marken kannten wir bereits vorher und waren immer ein wenig genervt, dass wir diese über unterschiedliche Kanäle mühsam zusammentragen mussten. Dafür haben junge Familien zu wenig Zeit. Über unsere Lieblingsbrands hinaus, haben wir aber bei der Recherche auch viele neue Brands kennengelernt und uns bei jedem einzelnen Produkt die Frage gestellt, ob wir es auch selber kaufen oder unseren Liebsten schenken würden. Neben dem ernst gemeinten Nachhaltigkeitsansatz, den eine Brand verfolgen muss, um es bei uns ins Sortiment zu schaffen, liegen uns vor allem Qualität, natürliche Ausgangsmaterialien, Langlebigkeit und maximale Sicherheit sehr am Herzen.

Wie habt Ihr das Interieur gestaltet, damit es alle Familienmitglieder anspricht?

Bei unserem Interieur steht, genau wie bei unseren Produkten, Natürlichkeit im Vordergrund. Das Interieur setzt sich aus gerade einmal vier Elementen zusammen. Ladentheke, zwölf große Regalwände, quadratische Präsentationscubes sowie der Eyecatcher, das fünf Quadratmeter große und zweieinhalb Meter hohe Regalhaus inmitten des Raumes. Alle Elemente sind naturbelassen und lediglich geölt, sodass einem bei Betreten des Raumes als erstes der angenehme Holzduft auffällt. Bei der sonstigen Ausstattung handelt es sich um Möbelstücke und dekorative Elemente unserer Brands, die auch käuflich erworben werden können. Beim Design unserer Produkte achten wir darauf, dass es Kindern gefällt und sich gleichzeitig in das Wohnambiente der Eltern harmonisch einfügt.

Wie muss der stationäre Handel die Menschen heute locken?

Wir glauben, dass es weniger ein Locken mit zum Beispiel irgendwelchen vertriebsgetriebenen Aktionen sein darf. Vielmehr sind wir davon überzeugt, dass man emotionale Erlebnis- und Shoppingwelten schaffen sollte, die die Kunden inspirieren und von Zeit zu Zeit auch mal überraschen und so zum Gesprächsthema bei der relevanten Zielkundschaft werden. Wenn man dann Kundenerwartungen durch guten Service, Herzlichkeit und ein hochmotiviertes Team noch übertrifft, braucht man die Kunden hoffentlich nicht zu locken, sondern sie kommen von sich aus gerne und regelmäßig.

Wie erzeugt ihr Emotionen mit eurem Laden?

Zunächst mal sind wir Fans unserer eigenen Produkte und können jedes einzelne mit voller Überzeugung verkaufen. Darüber hinaus ist ein Großteil unserer Zielkundschaft, genau wie wir selbst, bereits stark emotionalisiert da wir junge Familien sind und durch unsere Kinder soviel positive Energie erfahren. Die Kids dürfen alles anfassen und ausprobieren, das ist uns extrem wichtig. Oft wird geweint, wenn man wieder geht. Das werten wir dann als Kompliment.

Ihr habt den Laden bereits Anfang Juli eröffnet, wie seid Ihr mit dem ersten Monat zufrieden?

Wir sind sehr zufrieden damit, wie das Geschäft in den ersten 3 Wochen angelaufen ist. Die erste Woche lag sogar weit über unseren Erwartungen. Trotz Ferienzeit und der extremen Hitze der letzten Wochen erwirtschaften wir seitdem ca. 80% des Sollumsatzes, so dass wir spätestens nach den Ferien in den schwarzen Bereich kommen sollten. Auch ist bereits von Woche zu Woche ein leichter Anstieg der Kundenzahlen zu verbuchen. Aktuell kaufen bei uns, abhängig vom Wochentag, täglich zirka 50 bis 60 Kunden ein.

Das Interview wurde schriftlich geführt.

Bilder: Tina Fendesack

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